Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
Vom Netzwerk:
einmal mit trockener Kehle. Was konnte A. wissen, um so etwas zu behaupten?
    Jenna.
    Wenn A. davon wusste …
    Schnell tippte Hanna eine Antwort. Du weißt überhaupt nichts. Sie drückte auf SENDEN. Wenige Sekunden später antwortete A.:
    Ich weiß alles. Und ich kann
dich RUINIEREN.

OH KÄPT’N, MEIN KÄPT’N
    Es war Dienstagnachmittag. Emily stand zögernd in der Tür von Trainerin Laurens Büro. »Kann ich kurz mit dir reden?«
    »Aber fix, ich muss das hier gleich bei den Schiedsrichtern abgeben«, sagte Lauren und hielt den Wettkampfplan hoch. Heute fand der Rosewood Tank statt, der erste Wettkampf der Saison. Eigentlich sollte es ein rein freundschaftliches Kräftemessen sein – alle Privatschulen der Gegend waren eingeladen und es gab keine Preise -, aber Emily war jedes Mal genauso nervös wie vor einem richtigen Wettkampf. Nur heute nicht. »Schieß los. Was gibt’s, Fieldy?«, sagte Lauren.
    Lauren Kinkaid war Anfang dreißig, hatte vom Chlor angegriffenes blondes Haar und schien ausschließlich T-Shirts mit motivierenden Schwimmer-Sprüchen zu besitzen wie: WENN IHR GISCHT SEHT, SIND WIR SIEGER oder WIR ZEIGEN EUCH, WAS FREISTIL IST. Sie war seit sechs Jahren Emilys Schwimmtrainerin. Zuerst in der Kindermannschaft, dann beim Langstreckenteam und nun an der Rosewood Day. Sie gehörte zu den wenigen Menschen, die Emily so gut kannten, dass sie »Fieldy« zu ihr sagen durften und wussten, dass sie vor Wettkämpfen am liebsten Pfeffersteak aß oder während ihrer Periode im Schmetterling drei Zehntelsekunden schneller war als sonst. Das machte Emily ihre Ankündigung nicht gerade leichter.

    »Ich will aussteigen«, platzte sie heraus.
    Lauren blinzelte. Sie war so fassungslos, als habe man ihr soeben eröffnet, das Schwimmbecken sei mit Zitteraalen gefüllt.
    »W-warum denn?«
    Emily starrte auf den Linoleumboden mit Schachbrettmuster. »Es macht mir keinen Spaß mehr.«
    Lauren blies die Luft aus den Backen. »Nun, es ist eben nicht immer spaßig. Manchmal ist es auch Arbeit.«
    »Das weiß ich. Aber … ich will nicht mehr.«
    »Bist du dir sicher ?«
    Emily seufzte. Sie glaubte es zumindest. Letzte Woche war sie sicher gewesen. Sie schwamm seit Jahren und hatte sich nie die Frage gestellt, ob es ihr gefiel oder nicht. Mit Mayas Hilfe hatte Emily den Mut aufgebracht, vor sich selbst – und vor ihren Eltern – zuzugeben, dass sie aufhören wollte.
    Allerdings war das vor all diesen verwirrenden Entwicklungen gewesen, und jetzt fühlte sich Emily wie ein Jo-Jo. In der einen Minute wollte sie alles hinschmeißen und in der nächsten wollte sie ihr normales braves Leben wieder zurück. Das Leben, in dem sie schwamm, die Wochenenden mit ihrer Schwester Carolyn verbrachte und auf den Busfahrten zu Auswärtswettkämpfen stundenlang mit ihren Teamkameraden blödelte und ihr Horoskop mit ihnen diskutierte. Bis sie sich plötzlich wieder wünschte, frei zu sein und ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Aber was interessierte sie eigentlich außer dem Schwimmen?
    »Ich fühle mich irgendwie ausgebrannt«, sagte Emily schließlich. Es war zumindest der Versuch einer Erklärung.
    Lauren stützte den Kopf auf die Hände. »Ich wollte dich zum Kapitän machen.«
    Emily riss den Mund auf. »Zum Mannschaftskapitän?«
    »Ja, schon.« Lauren spielte mit ihrem Kugelschreiber. »Ich finde, du hast es verdient. Du bist ein wirklich guter Teamplayer. Nur wenn du nicht mehr schwimmen willst …«
    Nicht einmal Emilys ältere Geschwister Jake und Beth, die während der gesamten vier Highschool-Jahre geschwommen waren und Schwimmstipendien für die Uni abgesahnt hatten, hatten es jemals bis zum Mannschaftskapitän gebracht.
    Lauren wickelte das Band ihrer Trillerpfeife um den Finger. »Vielleicht solltest du eine Zeit lang einfach kürzertreten.« Sie nahm Emilys Hand. »Ich weiß, dass du Schweres durchmachst, jetzt, wo man deine Freundin gefunden hat.«
    »Ja.« Emily starrte auf Laurens Michael-Phelps-Poster, um nicht schon wieder loszuheulen. Jedes Mal wenn irgend jemand Ali erwähnte – was ungefähr alle zehn Minuten der Fall war -, stieg ihr das Wasser in die Augen.
    »Was hältst du davon?«, fragte Lauren.
    Emily fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. Kapitän. Sicher, sie war Staatsmeisterin über einhundert Meter Schmetterling, aber Rosewood Days Schwimmteam hatte wirklich viele talentierte Schwimmer. Lanie Iler war bei den nationalen Junioren-Meisterschaften fünfte über fünfhundert Meter Freistil geworden

Weitere Kostenlose Bücher