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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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strömte Aria entgegen. Sie nahm einen tiefen Schluck und musterte Sean von der Seite. Seine Gesichtszüge waren ebenmäßig schön, und seine Klamotten saßen wie maßgeschneidert, aber er strahlte nicht diese arrogante Überheblichkeit aus wie die anderen
Goldjungs von Rosewood. »Kommst du oft hierher?«, fragte sie.
    Sean setzte sich neben sie. »Nicht oft, aber hin und wieder.«
    Aria war davon ausgegangen, dass Sean und seine Rosewood-Kumpels sich die Nächte mit heißen Partys um die Ohren schlugen oder sich mit Bier aus den Alkoholvorräten ihrer Eltern zuknallten, während sie sich vor der PlayStation zusammenrotteten. Gekrönt von einer Runde Chillen im Whirpool, natürlich. Fast alle Einwohner von Rosewood hatten einen Whirlpool im Garten.
    Die Lichter der Stadt leuchteten unter ihnen. Aria sah den Turm des Hollis College, der nachts in Elfenbeinweiß angestrahlt war. »Fantastisch«, seufzte sie. »Unglaublich, dass ich diesen Platz nie entdeckt habe.«
    »Wir haben früher nicht weit von hier gewohnt.« Sean lächelte. »Mein Bruder und ich waren ständig mit den BMX-Rädern kreuz und quer durch diese Wälder unterwegs. Hier haben wir auch Blair Witch gespielt.«
    »Blair Witch?«, fragte Aria neugierig.
    Er nickte. »Nachdem der Film in den Kinos war, wollten wir unbedingt unsere eigene Geistergeschichte drehen.«
    »Ich auch!«, rief Aria. Begeistert legte sie Sean die Hand auf den Arm, nahm sie aber schleunigst wieder weg. »Meiner hat allerdings in unserem Hintergarten gespielt.«
    »Hast du die Videos noch?«, fragte Sean.
    »Yep. Und du?«
    »Klar.« Sean schwieg einen Moment. »Wenn du magst, komm mal vorbei, dann schauen wir sie an.«
    »Das wäre cool.« Sie lächelte. Sean erinnerte sie allmählich an den Croque Monsieur , den sie sich einmal in Nizza bestellt
hatte. Auf den ersten Blick hatte es ausgesehen wie ein gewöhnliches Stück Grillkäse. Nichts Besonderes. Aber als sie hineinbiss, war der Käse Brie, und im Inneren waren gehackte Champignons versteckt. Es war viel besser, als sie auf den ersten Blick geglaubt hatte.
    Sean lehnte sich zurück und stützte sich auf die Ellbogen. »Einmal haben mein Bruder und ich hier ein Paar beim Sex erwischt.«
    »Ehrlich?« Aria kicherte.
    Sean nahm ihr die Thermosflasche aus der Hand. »Ja. Die waren so miteinander beschäftigt, dass sie uns erst gar nicht bemerkt haben. Ich wollte ganz leise und dezent die Fliege machen, aber dann bin ich gestolpert. Die beiden sind total ausgeflippt.«
    »Kann ich mir vorstellen.« Sie schauderte. »Gott, wäre das peinlich.«
    Sean piekte sie in den Arm. »Sag bloß, du hast es noch nie in der Öffentlichkeit gemacht!«
    Aria schaute zur Seite. »Nee.«
    Sie schwiegen einen Augenblick. Aria wusste nicht genau, wie sie sich fühlte. Ein bisschen verunsichert. Aber auch … irgendwie aufgeregt. Als würde gleich etwas passieren. »Weißt du noch, das Geheimnis, das du mir im Auto verraten hast? Das mit dem Jungfrau bleiben oder nicht?«
    »Ja.«
    »Um … um was geht es dir da?«
    Sean überlegte. »Ich bin in den J-Club eingetreten, weil alle es mit dem Sex so furchtbar eilig hatten. Da hat es mich interessiert, aus welchen Gründen sich die Leute dort dagegen entschieden haben.«

    »Und weiter?«
    »Meiner Meinung nach haben sie vor allem Angst davor. Aber es ist ihnen auch wichtig, den richtigen Partner zu finden. Jemanden, mit dem sie sich nicht verstellen müssen.«
    Aria umschlang ihre Beine. Sie wünschte sich fast ein klitzekleines bisschen, Sean würde sagen: Und für mich bist du die Richtige, Aria. Sie seufzte. »Ich hatte einmal Sex.«
    Sean stellte die Flasche ins Gras und sah sie an.
    »In Island, ungefähr ein Jahr nachdem wir dorthin gezogen waren.« Es fühlte sich merkwürdig an, es laut auszusprechen. »Es war mit dem Jungen, auf den ich damals stand. Oskar. Er wollte mit mir schlafen, und ich wollte es auch, aber … ich weiß nicht.« Sie schob sich das Haar aus dem Gesicht. »Ich habe ihn vielleicht nicht geliebt oder was auch immer.« Sie machte eine Pause. »Du bist der erste Mensch, dem ich davon erzähle.«
    Sie blieben eine Zeit lang stumm. Aria spürte, wie ihr Herz gegen ihre Rippen schlug. Unter ihnen grillte irgend jemand am Hang und es roch nach Kohlen und Burger. Sean schluckte und verlagerte sein Gewicht, was ihn ein bisschen näher zu ihr führte. Auch sie rutschte nervös ein Stückchen näher.
    »Geh mit mir zu Foxy«, platzte Sean heraus.
    Aria legte den Kopf schief.

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