Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6
gefrorenem Joghurt vor sich stehen. Ein hipper japanischer Popsong dudelte aus den Lautsprechern, und vor der Theke standen ein paar Mädchen aus der St.-Augustus-Privatschule und studierten die Auswahl.
»Findet ihr nicht auch, dass es hier viel cooler ist als im Rive Gauche?«, fragte Hanna. Sie sprach von dem französischen Bistro am anderen Ende der King James. Sie zeigte auf den Bereich des Atriums vor der Tür des Cafés. »Genau gegenüber liegen Armani Exchange und Cartier. Wir können heiße Typen und wunderschöne Diamanten betrachten und müssen dazu nicht einmal aufstehen.«
Sie tauchte ihren Löffel in ihren Becher und aß einen Löffel Joghurt. Dabei machte sie Mmmmmm , um zu betonen, wie toll sie ihre Idee fand. Dann gab sie ihrem Dobermannpinscher Dot, den sie in ihrer brandneuen Hundetasche von Juicy Couture mitgebracht hatte, ebenfalls einen Löffel. Die Pinkberry-Angestellten warfen ihr messerscharfe Blicke zu. Der Laden hatte die blöde Regel, dass Hunde nicht erlaubt waren, aber damit waren doch sicherlich schmutzige Hunde wie Labradore,
Bernhardiner und eklige kleine Shitsus gemeint. Dot war der sauberste Hund von ganz Rosewood. Hanna verwöhnte ihn jede Woche mit einem Schaumbad mit aus Paris importiertem Hundeshampoo mit Lavendelduft.
Riley wickelte sich eine kupferfarbene Haarsträhne um den Finger.
»Aber hier können wir nicht heimlich Wein trinken.«
»Na gut, dafür sind im Rive Gauche aber keine Hunde erlaubt«, sagte Hanna und umschloss Dots winziges Gesicht mit den Händen. Sie fütterte ihn mit einem weiteren winzigen Löffel Joghurt.
Naomi aß etwas Joghurt und trug danach sofort ihren Guerlain-Lippenstift wieder neu auf. »Und die Beleuchtung hier ist wirklich … nicht besonders schmeichelnd.« Sie schaute in die runden Spiegel, die an den Wänden aufgehängt waren. »Ich habe das Gefühl, ich sehe meine Poren durch ein Vergrößerungsglas. «
Hanna knallte ihren Becher auf den Tisch, dass der kleine Plastiklöffel hüpfte. »Okay, ich wollte euch das eigentlich nicht sagen, aber bevor Lucas und ich Schluss gemacht haben, hat er mir gesagt, er habe in der Küche vom Rive Gauche Ratten gesehen. Wollt ihr wirklich in einem Restaurant abhängen, in dem es eine Schädlingsplage gibt? Womöglich ist Rattenkacke in den Pommes.«
»Könnte es sein, dass du wegen eines gewissen Lucas-Problems nicht mehr dort herumsitzen willst?«, grinste Naomi und warf ihr kurzes, hellblondes Haar zurück. Kate kicherte und hob den Becher Pfefferminztee, den sie zuvor bei Starbucks gekauft hatte, zu einem Toast. Das war ein Getränk für alte Damen. Freak.
Hanna starrte wütend auf die Locken ihrer Quasi-Stiefschwester. Sie wurde einfach nicht schlau aus ihr. Letzte Woche hatten Kate und Hanna sich beinahe angefreundet und sich beim Frühstück ein paar Geheimnisse anvertraut. Kate hatte angedeutet, sie habe ein »gynäkologisches Problem«, das sie aber nicht näher erläuterte, und Hanna hatte gestanden, dass sie sich ab und an vollstopfte und dann kotzte. Aber als A. Hanna darauf aufmerksam machte, dass Kate nicht ihre beste Freundin, sondern weiterhin die böse Stiefschwester war, geriet Hanna in Panik und fürchtete, dass es ein Fehler gewesen war, Kate zu vertrauen. Also hatte Hanna bei der Benefizveranstaltung vor der gesamten Schule ausposaunt, Kate hätte Herpes. Hätte sie das nicht getan, hätte Kate stattdessen Hannas Geheimnis verraten, da war sie sich sicher.
Naomi und Riley hatten sofort kapiert, dass es sich bei der Herpes-Sache nur um ein Machtspielchen handelte. Sie hatten heute Morgen sowohl Kate als auch Hanna angerufen und gefragt, ob sie mit ihnen in die Mall gehen wollten. Als wäre nichts geschehen. Auch Kate schien keinen Gedanken mehr an den Zwischenfall zu verschwenden. Bei der Fahrt zur Mall hatte sie sich zu Hanna gedreht und mit kühler, gelassener Stimme gesagt: »Vergessen wir gestern Abend einfach, okay?«
Leider kapierten nicht alle, dass der Herpes-Trick allein dazu gedient hatte, Hanna den Thron der Schulkönigin zu sichern. Direkt nach Hannas Eröffnung hatte Lucas, mit dem sie die letzten Monate zusammen war, mit ihr Schluss gemacht. Er habe keine Lust mit einem Mädchen zusammen zu sein, dass so von Popularität besessen sei. Und als Hannas Dad Wind von der Sache bekam, ordnete er an, dass Hanna jede freie Minute mit Kate verbringen musste, damit sich die beiden endlich anfreundeten.
Bislang nahm er seine Forderungen sehr ernst. Als Kate heute Morgen Cola
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