Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6
schlenderte sie aus dem Kraftraum. »Ich hole dich heute Abend um acht Uhr ab«, rief sie über ihre Schulter zurück. »Und zwar alleine.«
Das Elmo-Mädchen wartete bei der Snack-Bar auf Hanna. Ein glatzköpfiger Mann mit tätowierten Oberarmen und einem Oliba stand hinter ihr. »Miss, wenn Sie dieses Studio benutzen wollen, müssen Sie eine Gästegebühr bezahlen«, sagte das Mädchen unsicher. Ihre Wangen waren genauso rot wie das Schweißband an ihrer Stirn. »Und wenn Sie das nicht wollen, dann …«
»Ich bin hier fertig«, schnitt Hanna ihr das Wort ab und tänzelte um die beiden herum. Das Mädchen und ihr Rausschmeißer wirbelten herum und sahen ihrem Abgang zu. Unbeweglich. Ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, sie aufzuhalten. Und das lag natürlich daran, dass sie Hanna Marin war. Nicht zu stoppen und unglaublich fantastisch.
Kapitel 23
JAHRBUCHERINNERUNGEN, DIE FÜR DEN REST DES LEBENS REICHEN
An diesem Samstagnachmittag fuhr ein UPS-Laster vor dem neuen Haus von Arias Vater vor. Der Lieferant, der lange blaue Unterwäsche unter seiner kurzen, braunen UPS-Uniform trug, reichte Aria eine Schachtel. Sie dankte ihm und schaute auf den Absender. Bio-Babyschuhe . Die Adresse war Santa Fe in New Mexico. Erstaunlich, dass so kleine Babyschühchen einen so riesigen CO 2 -Fußabdruck hinterlassen konnten.
Ihr Telefon piepste, und sie griff in der Tasche ihrer grobgestrickte Wolljacke danach. Sie hatte vorher eine SMS von Ella bekommen. Kommst du heute Abend zur Radley-Party? Eine weitere war gefolgt: Ich hoffe, du schaffst es … ich vermisse dich! Und dann noch eine: Es würde mir so viel bedeuten!
Aria seufzte. Ella hatte ihr den ganzen Morgen lang solche SMS geschickt und um eine Antwort gebettelt. Falls Aria absagte, würde Ella todsicher nach dem Grund fragen, und was sollte sie dann machen? Ihr sagen, dass sie nicht im selben Raum sein wollte wie ihr grusliger Freund? Sich eine Lüge ausdenken, was ihre Mutter zu der Annahme verleiten würde, sie wolle ihre Karriere als Künstlerin nicht unterstützen? Es war schlimm genug, dass Aria die ganze Woche lang nicht einmal in Ellas Haus gewesen war. Es half nichts. Sie musste sich zusammenreißen und einfach Xavier so gut als möglich aus dem
Weg gehen. Wenn doch nur Jason mit ihr zusammen gegangen wäre.
Ihr Telefon piepste wieder. Aria klickte die SMS an, weil sie eine neue Nachricht von ihrer Mutter erwartete. Aber es war eine E-Mail. Der Absendername lautete Jason DiLaurentis.
Arias Herz machte einen Sprung. Schnell öffnete sie die Nachricht. Hör mal, ich habe nachgedacht , schrieb Jason. Ich habe gestern im Rocks and Ropes überreagiert und will dir erklären, was los war. Willst du dich in einer Stunde bei mir zu Hause mit mir treffen?
Darunter stand seine Adresse in Yarmouth. Geh nicht zum Haupteingang rein , erklärte Jason. Geh die Treppe an der Garage hoch, darüber ist meine Wohnung .
Klingt gut , schrieb Aria zurück. Sie schlang glücklich und erleichtert die Arme um sich. Es gab also eine Erklärung für sein Verhalten. Und vielleicht hasste Jason sie ja doch nicht.
Ihr Telefon klingelte wieder. Aria schaute auf das Display, es war Emily. Nach kurzem Zögern ging sie dran.
»Ich muss unbedingt mit dir sprechen«, sagte Emily mit drängender Stimme. »Es geht um Jason.«
Aria stöhnte. »Du ziehst die falschen Schlussfolgerungen. Ali hat Jenna angelogen.«
»Sei dir da nicht so sicher.«
Emily wollte noch etwas sagen, aber Aria ließ sie nicht zu Wort kommen. »Hätte ich dir doch bloß nicht erzählt, was Jenna gesagt hat. Das hat nur Ärger gebracht.«
»Aber …«, protestierte Emily. »Es war die Wahrheit.«
Aria schlug sich die flache Hand an die Stirn. »Emily, du stellst Ali auf ein viel zu hohes Podest, echt! Sie war eine Lügnerin, eine Intrigantin, ein manipulatives Miststück! Gesteh dir das endlich ein und komm damit klar!«
Dann legte Aria auf, ließ das Handy in ihre Tasche fallen und ging nach drinnen, um die Schlüssel für den Subaru zu holen. Es war zum Verrücktwerden, wie vernebelt Emilys Urteilsvermögen war. Wenn sie auch nur mal in Betracht ziehen würde, dass Ali Jenna angelogen hatte, um ihr Geheimnis aus ihr herauszulocken, dann wäre Ali nicht mehr das perfekte Ideal, von dem Emily träumte. Aber anscheinend war es leichter für Emily, einfach Jason als den Schuldigen zu betrachten, obwohl es dafür keinerlei Beweise gab. Merkwürdig, dass manche Menschen aus Liebe alles glaubten.
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