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Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Titel: Pretty Little Liars - Unvergleichlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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nichts gesagt hatte. Äußerlich blieb er taff und cool, während die Ehe ihrer Eltern implodierte. Er spielte Lacrosse, machte Mädchen gegenüber schlüpfrige Bemerkungen und verpasste seinen Mannschaftskameraden im Flur Pferdeküsse. Aber Mike war wie ein Björk-Song: an der Oberfläche glücklich, lustig und voller Leben, aber darunter ein brodelnder Morast aus Verzweiflung und Schmerz. Aria wollte sich gar nicht vorstellen, was Mike von Byrons und Merediths Heiratsplänen halten würde.
    Sie seufzte tief auf und ging weiter in Richtung Nebenausgang. Da fiel ihr eine Gestalt in einem dreiteiligen Anzug auf, die sie von der gegenüberliegenden Seite des Flurs her anstarrte.
    »Wohin des Wegs, Ms Montgomery?«, fragte Rektor Appleton.
    Aria spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Sie war Appleton nicht begegnet, seit Sean der Schulleitung von ihr
und Ezra erzählt hatte. Aber Appleton wirkte eigentlich nicht sauer, sondern eher … nervös. Als sei Aria eine Person, die er mit Fingerspitzengefühl und größtem Bedacht behandeln müsse. Aria musste sich ein Grinsen verkneifen. Appleton wollte wahrscheinlich unbedingt vermeiden, dass Aria Ezra anzeigte oder über den peinlichen Vorfall plauderte. Das würde die Schule in ein schlechtes Licht rücken, und das käme der Rosewood Day nicht in die Tüte.
    Aria spürte ihre Macht und sah Appleton herausfordernd an. »Ich bin des Wegs zu einem dringenden Termin«, flötete sie entschlossen.
    Es war gegen die Schulregeln, einen Kurs zu schwänzen, doch Appleton tat nichts, um sie aufzuhalten. Vielleicht hatte der Schlamassel mit Ezra doch auch etwas Gutes.
     
    Kurz darauf kam Aria beim Krankenhaus an und eilte zur Intensivstation im dritten Stock. Die Patienten lagen in kreisförmig angeordneten Betten, die nur durch Vorhänge voneinander abgetrennt waren. In der Mitte des Zimmers stand ein großer, U-förmiger Schreibtisch. Aria passierte eine alte Afroamerikanerin, die wie eine Leiche aussah, einen grauhaarigen Mann mit Halskrause und eine betäubt wirkende Mittvierzigerin, die halblaut mit sich selbst sprach.
    Hannas abgetrennter Bereich befand sich direkt an der Wand. Mit ihren üppigen, leuchtend kastanienbraunen Haaren, der faltenlosen Haut und dem jungen, straffen Körper schien Hanna in der Intensivstation fehl am Platz. Neben ihrem Bett häuften sich Blumensträuße, Pralinenschachteln, Zeitschriften und Stofftiere. Jemand hatte ihr einen großen
weißen Teddybär gekauft, der ein gemustertes Wickelkleid trug. Aria schaute sich das Kärtchen an, das der Bär am Arm trug. Offenbar hieß das Stofftier Diane von FürstenBÄR. An Hannas Arm prangte ein brandneuer weißer Gips, den Lucas Beattie, Mona Vanderwaal und Hannas Eltern bereits signiert hatten.
    Lucas saß auf dem gelben Plastikstuhl neben Hannas Bett, eine aufgeschlagene Teen Vogue vor dem Gesicht. »Sogar leichenblasse Beine bekommen durch das neue Selbstbräunungsmousse von Lancôme eine strahlend frische Sommerfarbe«, las er, leckte den Zeigefinger ab und blätterte um. Als er Aria bemerkte, hielt er inne und lächelte sie verlegen an. »Die Ärzte sagen, wir sollen mit ihr reden, weil sie uns hören kann. Aber vielleicht ist der Herbst die falsche Jahreszeit, um über Selbstbräuner zu schwadronieren? Vielleicht sollte ich ihr lieber den Artikel über Coco Chanel vorlesen? Oder den über die neuen Praktikantinnen bei Teen Vogue ? Hier steht, sie seien intriganter als die Hills -Girls.«
    Aria warf einen Blick auf Hanna und ein Kloß formte sich in ihrem Hals. Ihr Bett war seitlich durch Metallgitter gesichert, als sei Hanna ein Säugling, der versehentlich herausfallen konnte. Ihr Gesicht war mit grünlichen Blutergüssen übersät und ihre Augen schienen zugeschweißt zu sein. Aria sah zum ersten Mal eine Komapatientin aus der Nähe. Ein Monitor zeigte Hannas Herzschlag und ihren Blutdruck an, und die angeschlossene Maschine gab rhythmische Piepgeräusche von sich. Aria bereitete das Unbehagen. Ihr drängte sich der Gedanke auf, dass das Piepen plötzlich aufhören und der Monitor nur noch eine flache Linie anzeigen
würde, wie in den Krankenhausserien, bevor jemand starb. »Haben die Ärzte eine Prognose gestellt?«, fragte sie mit zitternder Stimme.
    »Na ja, ihre Hand bewegt sich. Siehst du das?« Lucas deutete auf Hannas rechten Arm, der in dem Gipsverband steckte. Ihre Fingernägel in leuchtendem Korallenrot wirkten ganz frisch lackiert. »Das ist ein gutes Zeichen. Aber die Ärzte sagen,

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