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Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Titel: Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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DiLaurentis ist gerade auf dem hinteren Parkplatz eingetroffen!«
    Die Reporter und Kameraleute stürmten zur Rückseite der Schule.
    Hanna erschauderte. Courtney. Das alles wirkte immer noch nicht real. In den ersten Stunden nach ihrem Gespräch in der Küche der DiLaurentis hatte Hanna insgeheim darauf gewartet, dass aus dem Nichts ein Kamerateam auftauchte und ihr eröffnete, dass es sich nur um einen bizarren Streich gehandelt hatte.
    Wieso hatte Ali ihnen nie von ihrer Schwester erzählt? All die Pyjamapartys, all die Briefchen im Unterricht, all die Ausflüge in die Poconos und nach Newport. All die Runden »Wahrheit oder Pflicht«. Und Ali hatte kein einziges Mal erwähnt, dass es da noch ein Geheimnis gab. Vielleicht hätte Hanna es erahnen müssen, als Ali so tun wollte, als seien sie und ihre Freundinnen Fünflinge, die bei der Geburt getrennt worden waren. Oder als sie die Zeichnung von Ali – beziehungsweise Courtney – an der Wand des Sani gesehen hatte. War es ein heimlicher Hinweis gewesen, dass Ali Hanna so oft angesehen und mit einem Seufzer gesagt hatte: »Du hast echt Glück, dass du ein Einzelkind bist.«
    Hanna drängte sich an ein paar Neuntklässlerinnen vorbei, die sich auf einem iPhone eine Folge Glee anschauten, stieß das Schultor auf und marschierte nach drinnen. Es sah aus, als habe sich eine Grußkartenfirma in der Lobby übergeben. Die Wände hingen voller Eros-Statuen aus Papier,
roten Herzen und Girlanden aus Goldfolie. Neben den Türen der Aula sah sie die riesigen Süßigkeiten-Herzen, die die Schule jedes Jahr dort anbringen ließ. »Verliebe dich«, stand in Hochzeits-Schönschrift auf dem ersten Herzen, »auf dem Valentinsball«, auf dem zweiten. Die Ränder der beiden großen Herzen sahen abgefressen aus, wahrscheinlich hatte sich eine Maus in den Schrank geschlichen, in dem die Herzen für den Rest des Jahres aufbewahrt wurden. Informationen zum Ball standen auf rosa Flyern, die in einem großen Korb lagen, der neben der Tür stand. Zu den Regeln des Balles gehörte in diesem Jahr auch, dass es für alle Gäste Pflicht war, anlässlich des Valentinstages ein weißes, pinkfarbenes oder rotes Kleidungsstück zu tragen – auch für die Jungs.
    Aufgrund der Tragödie von Jennas Tod war der Erlös des diesjährigen Balles für die neu eingerichtete Jenna-Cavanaugh-Stiftung zur Ausbildung von Blindenhunden bestimmt. Interessanterweise war der Jenna-Schrein, der gestern noch die Lobby geziert hatte, heute spurlos verschwunden. Entweder waren bei der Schulleitung zu viele Beschwerden darüber eingegangen, wie deprimierend und verstörend das Ding gewesen war, oder Courtneys Ankunft hatte Jennas Tod plötzlich zur Nebensache werden lassen.
    Hanna hörte ein ihr bekanntes Kichern aus der Kaffeebar. Sie drehte sich um und sah Naomi, Riley und Kate an einem Mosaiktischchen sitzen. Alle hatten aromatische Kräutertees und warme Cranberry-Vollkornmuffins vor sich stehen. Sie sah auch ein viertes Mädchen bei ihnen, es hatte ein herzförmiges Gesicht und riesige blaue Augen.

    Der Milchaufschäumer an der Espressomaschine zischte und Hanna zuckte zusammen. Ihr Herz raste. Sie fühlte sich in die sechste Klasse zurückversetzt, als Naomi, Riley und Ali noch unzertrennlich gewesen waren. Aber natürlich saß dort nicht Ali Schulter an Schulter mit Naomi und Riley, als seien die drei die besten Freundinnen. Sondern Courtney.
    Hanna ging zu ihnen, aber als sie sich gerade auf den einzigen freien Stuhl am Tisch setzen wollte, warf Naomi ihre riesige Hermès-Tasche auf den Sitz. Riley legte ihre grüne Kate-Spade-Tasche daneben und Kate warf ihre mit Nieten besetzte Foley-&-Corinna-Hobo-Bag obendrauf. Die Taschenpyramide wackelte wie ein Jenga-Turm. Courtney drückte ihre cranberryfarbene Umhängetasche an die Brust und wirkte hin- und hergerissen.
    »Sorry, Psycho«, sagte Naomi eisig. »Besetzt.«
    »Ich bin kein Psycho.« Hanna kniff die Augen zusammen. Courtney rutschte auf ihrem Stuhl herum und Hanna fragte sich, ob ihr das Wort unangenehm war. Schließlich war sie auch jahrelang in der Nervenklinik gewesen.
    »Wenn du kein Psycho bist«, höhnte Kate, »warum habe ich dich dann gestern Nacht im Schlaf schreien hören?«
    Die Mädchen kicherten. Hanna biss sich heftig in die Wange. Sie wünschte sich, sie hätte das mit ihrem Handy aufgenommen, um es ihrem Vater vorzuspielen. Aber würde es ihn überhaupt interessieren? Nach der Pressekonferenz hatte sie darauf gewartet, dass er an ihre

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