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Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Titel: Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Tür klopfen und die Ereignisse des Tages mit ihr besprechen würde. Das hatten sie früher immer so gemacht – sie hatten stundenlang
miteinander gesprochen, als Hanna nicht in die Junior-Cheerleading-Mannschaft aufgenommen wurde, und immer, wenn sie sich Sorgen machte, dass Sean Ackard niemals Notiz von ihr nehmen würde. Und auch, als er und Hannas Mom beschlossen, sich scheiden zu lassen. Aber seit Kate Randall und ihre Mutter Isabel in seinem Leben waren, wartete Hanna vergeblich. Mr Marin hatte den ganzen Abend in seinem Arbeitszimmer verbracht und offenbar gar nicht registriert, dass Hanna total durch den Wind war.
    »Setz dich doch zu Bremser«, schlug Riley vor. Die anderen kicherten wieder. »Er wartet schon auf dich!« Sie deutete auf die andere Seite der Cafeteria.
    Hannas Blick folgte Rileys knochigem Hexenfinger. Mike saß zusammengesunken an einem Tisch direkt neben den Toiletten. Er trank Kaffee aus einem großen Pappbecher und starrte auf ein Blatt Papier. Er sah aus wie der einzige Welpe im Tierheim, der noch keinen neuen Besitzer gefunden hatte. Hanna brach es fast das Herz. Er hatte ihr gestern jede Menge SMS geschrieben, aber sie war einfach noch nicht dazu gekommen, ihm zu antworten. Sie wusste nicht, was sie ihm sagen sollte. Es war egal, dass die Unterhose auf dem Foto nicht ihm gehörte – alle glaubten es, genauso wie nun alle sie für einen Psycho hielten. Und an der Rosewood Day blieben Spitznamen hartnäckig kleben. In der siebten Klasse hatte Ali Peter Grayson »Pommes« getauft, weil er so gelbliche Haut hatte, und so wurde er in der Schule immer noch genannt.
    Mike blickte auf und entdeckte sie. Sein Gesicht leuchtete
auf und er winkte mit einem pinkfarbenen Flyer, auf dem die Worte »Rosewood-Day-Valentinsball« standen.
    Hanna wäre unheimlich gern zu Mike gegangen, aber wenn sie sich zu ihm setzte – und dazu noch mit ihm auf den Valentinsball ging –, würde sie den Spitznamen Psycho niemals wieder loswerden. Ihr kleiner Trip ins Sani wäre dann nicht mehr ein vernachlässigbarer Fauxpas, sondern der entscheidende Moment, der ihr die zukünftige Highschool-Karriere versaute. Sie würde nicht mehr als Erste zu Partys eingeladen oder ins Abschlussballkomitee gewählt werden – das einzige Komitee an der Rosewood Day, das den Aufwand wert war. Sie würde in den Frühlingsferien nicht mehr von den richtigen Leuten nach Jamaika oder St. Lucia eingeladen werden und folglich auch nicht im Juni in das Strandhaus in Miami mitfahren dürfen. Sasha von Otter würde ihr nicht mehr die neuesten Designerstücke zurücklegen, Uri würde sie nicht mehr jederzeit drannehmen, um ihr die Haare zu föhnen oder ihre Highlights aufzufrischen. Kurz: Über Nacht würde sie sich in die uncoole Loser-Hanna zurückverwandeln, wieder fett werden, eine neue Zahnspange verpasst bekommen, erfahren, dass ihre gelaserten Augen wieder kurzsichtig geworden waren und sie ihre alte Harry-Potter-Drahtbrille aus der fünften Klasse wieder tragen musste.
    Das durfte nicht passieren. Seit Ali Hanna aus ihrer Bedeutungslosigkeit gerettet hatte, war diese nur einem einzigen Ziel gefolgt: Sie würde niemals, niemals wieder eine unbedeutende Verliererin werden. Sie war Hanna Marin, und sie war fantastisch.

    Hanna holte tief Luft. »Sorry, Bremser«, hörte sie sich mit einer schrillen, höhnischen Stimme sagen, die sich überhaupt nicht wie ihre eigene anhörte. »Ich sollte Abstand halten, wegen der Bazillen und so.« Sie grinste.
    Mikes Mund öffnete sich langsam und er wurde so bleich, als habe er ein Gespenst gesehen – vielleicht den Geist von Hannas Miststück-Vergangenheit. Hanna drehte sich um und starrte Naomi, Riley, Kate und Courtney herausfordernd an. Seht ihr? , hätte sie am liebsten geschrien. Sie war bereit, Opfer zu bringen. Sie verdiente es, wieder in die Clique aufgenommen zu werden.
    Naomi stand auf und wischte sich Muffinkrümel von den Händen. »Sorry, Han, jetzt bist du zwar Bremser los, aber ein Freak bleibst du trotzdem.« Sie legte sich ihren Seidenschal um den Hals und bedeutete den anderen Mädchen, ihr zu folgen. Riley schloss sich ihr an, dann Kate.
    Courtney blieb noch einen Augenblick am Tisch stehen, die blauen Augen auf Hanna geheftet. »Dein Haar sieht so echt toll aus«, sagte sie schließlich.
    Hanna berührte unsicher ihr Haar. Es sah eigentlich aus wie immer – glatt geföhnt und mit ein bisschen Stylingcreme frisiert. Sie dachte wieder an Iris’ Zeichnung von Courtney in dem

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