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Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Titel: Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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ihr behauptet habt, ihr hättet Ians Leiche gesehen. Jason fragte sich, ob Courtney Ian vielleicht umgebracht hatte, um sich dafür zu rächen, dass er Ali getötet hat.«
    »Sie hat ihn tatsächlich umgebracht.« Aria steckte einen Zweig in den matschigen Boden. »Aber nicht aus Rache.«
    Die riesigen Glasfenster des Wintergartens der DiLaurentis knackten und zerbarsten dann. Glassplitter flogen auf den Rasen und die Mädchen bedeckten ihr Gesicht.

    »Aber Courtney hatte offenbar ein Alibi für den Abend«, fuhr Melissa fort und schob sich eine blutverkrustete Haarsträhne aus dem Gesicht. »Und dann tauchte Billy auf und plötzlich schien alles einen Sinn zu ergeben.«
    Aria kuschelte sich eng an Hanna.
    »Aber als Courtney auf der Bildfläche erschien, konnte ich die Widersprüche in der Anklage gegen Billy nicht mehr länger ignorieren«, sagte Melissa und zog sich die Ärmel ihres schmutzigen Kaschmirpullis über die Hände.
    Das Feuer knisterte und die Mädchen schwiegen ein paar Sekunden. Hinter dem Haus krachte etwas. Emily zuckte zusammen und Spencer griff nach ihrer Hand.
    »Ich bin Courtney … Ali … überallhin gefolgt«, gestand Melissa. »Aber erst im Sanatorium erfuhr ich dann endgültig, was wirklich passiert war.«
    Spencers Mund klappte auf. Die Broschüre, die sie in Melissas Zimmer gefunden hatten. Der Termin mit der Therapeutin. »Deshalb warst du also dort!«
    Funken stiegen vom brennenden Haus in die Nacht auf. »Ich habe mit Alis ehemaliger Zimmergenossin Iris geredet«, sagte Melissa. »Und Iris wusste alles – sogar, dass du zu ihr ins Zimmer kommen würdest, Hanna.«
    »O Gott«, stöhnte Hanna. Ihre Schultern sackten nach unten.
    Spencer legte sich die Handflächen auf die Stirn. Sie hatten so viele Hinweise übersehen. Ali hatte ihnen eine brillante Falle gestellt – und sie waren wie Idiotinnen hineingetappt. Sie schaute ihre Schwester an. »Warum hast du mir das mit dem Sani nicht schon früher erzählt?«

    »Ich war erst heute Morgen dort.« Melissas Atem dampfte weiß, es wurde immer kälter. »Ich wollte danach direkt zur Polizei gehen, aber dann hat mich jemand auf dem Parkplatz niedergeschlagen. Als ich wieder aufwachte, lag ich gefesselt im Kofferraum und hörte Alis Stimme.«
    Spencer starrte blicklos auf die alte Holzschaukel neben dem Haus, die jetzt von den Flammen erfasst wurde. Ali musste sich Melissa geschnappt haben, nachdem sie sich bei ihr zu Hause auf den Ball vorbereitet hatten. Sie hätte Ali nicht sagen dürfen, dass Melissa sie vor ihr gewarnt hatte …
    Dann kam ihr ein anderer Gedanke. »Sagtest du, Ali hat dich in den Kofferraum gelegt?«
    Melissa nickte und zupfte ein verkohltes Blatt aus ihrem wirren Haar.
    »Du warst auf der Fahrt hierher im Auto«, keuchte Spencer. Der raue Baumstamm, an dem sie lehnte, drückte ihr in den Rücken. »Du warst die ganze Zeit bei uns.«
    »Ich wusste doch, dass ich etwas gehört habe«, flüsterte Aria.
    Sie schwiegen wieder eine Zeit lang und starrten wie betäubt zum Haus. Das Feuer zischte und knisterte. In der Ferne wurde noch ein anderes Geräusch laut. Sirenen.
    Melissa stand mühsam auf, lehnte sich aber immer noch an den großen Baum. »Kann ich mal den Brief sehen, den sie euch geschrieben hat?«
    Spencer griff in die Tasche ihres Kapuzenpullis, aber sie war leer. Sie schaute Emily an. »Hast du ihn?«
    Die schüttelte den Kopf. Aria und Hanna ebenfalls.
    Alle schauten zu dem zerstörten Haus. Falls Spencer den
Brief drinnen verloren hatte, war er inzwischen längst zu Asche verbrannt. In diesem Augenblick fuhr ein Feuerwehrwagen mit Martinshorn in die Einfahrt. Drei Feuerwehrmänner sprangen heraus und rannten mit ihren Schläuchen zum See. Ein vierter Feuerwehrmann eilte zu den Mädchen. »Seid ihr verletzt?« Er forderte über Funk sofort einen Krankenwagen und die Polizei an. »Wie ist das passiert?«
    Spencer schaute die anderen an. »Jemand hat versucht, uns umzubringen«, stammelte sie. Dann brach sie in Tränen aus.
    »Spence«, sagte Emily tröstend und legte ihr die Hand auf die Schulter.
    »Es wird alles gut«, flüsterte Aria. Auch Hanna und Melissa schlossen Spencer in die Arme.
    Aber Spencer konnte nicht aufhören zu weinen. Wieso hatten sie nie auch nur den geringsten Verdacht gehegt, dass vielleicht Ali hinter alldem steckte? Wie hatten sie nur so blind sein können? Ali hatte ihnen genau die richtigen Dinge gesagt – genau das, was sie hören wollten: Ich habe euch vermisst. Es tut mir so leid.

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