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Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Titel: Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Aria. Ihre Gesichtsmuskeln waren stocksteif wie gebrannter Ton.

    Ein paar Ärzte in blauen Kitteln liefen am Wartezimmer vorbei. Ihre Stethoskope hingen ihnen um den Hals. Noel bohrte in einem winzigen Loch am Knie seiner Designerjeans. »Ich weiß nicht, ob das noch wichtig ist, aber ich habe Courtney nicht geküsst. Oder Ali. Oder wer auch immer sie war. Sie hat mich geküsst.«
    Aria nickte. Sie hatte einen Kloß im Hals. Sobald Ali ihnen ihre Motive aufgezeigt hatte, war ihr schmerzlich klar geworden, was sich auf dem Ball abgespielt hatte. Ali hatte unbedingt gewollt, dass Aria in die Poconos mitkam, aber nicht, weil ihr so viel an ihrer Freundschaft lag, sondern, weil sie alle Mädchen auf einen Streich ins Jenseits befördern wollte.
    »Ich weiß«, nickte Aria und starrte auf die Spielzeugkiste in der Ecke des Wartezimmers. Sie war mit eselsohrigen Bilderbüchern, hässlichen Puppen und einzelnen Legosteinen gefüllt. »Es tut mir echt leid. Ich hätte dir vertrauen sollen.«
    »Du fehlst mir«, sagte Noel leise.
    Aria wagte es, ihn anzusehen. »Du fehlst mir auch.«
    Ganz langsam stand Noel von seinem Stuhl auf und setzte sich neben sie auf das abgewetzte Sofa. »Ich will noch eines klarstellen: Du bist das schönste und interessanteste Mädchen, das ich je kennengelernt habe. Und dieser Meinung war ich auch schon in der siebten Klasse.«
    »Lügner«, lächelte Aria.
    »In Herzensangelegenheiten lüge ich nie«, sagte Noel streng.
    Und dann beugte er sich vor und küsste sie.

Kapitel 34
SPENCER HASTINGS’ SCHÖNES, FEHLERHAFTES LEBEN
    Andrew Campbell holte Spencer in seinem Mini Cooper vom Krankenhaus ab und fuhr sie nach Hause. In den Radionachrichten kam immer noch der Bericht darüber, dass bisher keinerlei Hinweis auf Alis Leiche gefunden worden war.
    Spencer drückte ihre Stirn an das Autofenster und schloss die Augen.
    Andrew parkte vor Spencers Haus. »Alles okay?«
    »Gib mir einen Moment«, murmelte Spencer.
    Auf den ersten Blick wirkte ihre Straße prächtig und idyllisch. Alle Häuser waren groß und beeindruckend, alle Vorgärten umzäunt und gepflegt und alle Einfahrten gepflastert und sauber gefegt. Aber wenn Spencer genauer hinsah, drängten sich ihr die Makel geradezu auf. Das Cavanaugh-Haus war seit Jennas Tod dunkel, auf dem Rasen stand ein »Zu Verkaufen«-Schild. Von der Eiche, in der einst Tobys Baumhaus hing, war nur noch ein verrottender Stumpf übrig. Das Loch, in dem man Jennas Leiche gefunden hatte, war mit schwerer, schwarzer Erde aufgefüllt worden. Der Jenna-Schrein befand sich immer noch am Bordstein, er hatte sich bis aufs Nachbargrundstück ausgebreitet. Der Ali-Schrein
hingegen war abgebaut worden. Spencer hatte keine Ahnung, was mit all den Fotos, Stofftieren und Kerzen passiert war – sie waren über Nacht verschwunden. Niemand wollte mehr an Alison DiLaurentis denken. Sie war nicht länger Rosewoods unschuldiger, wunderschöner Engel.
    Spencer starrte auf das große viktorianische Haus an der Ecke der Wendeplatte. »Du bist Spencer, stimmt’s?«, hatte Courtney/Ali gefragt, als sie sich in ihren Garten geschlichen hatten, um ihre Flagge zu stehlen. Spencer hatte damals geglaubt, Ali tue nur so, als kenne sie Spencer nicht … aber sie hatte es wirklich nicht gewusst. Sie musste alles über Alis Leben lernen – und zwar schnell.
    Spencer sah von ihrem Platz im Auto aus auch die Scheune in ihrem Garten, die das Feuer bis zur Unkenntlichkeit zerstört hatte. Das Feuer, das Ali gelegt hatte. Ich habe versucht, euch zu verbrennen. Ich habe versucht, euch ins Gefängnis zu bringen. Und jetzt sind wir hier.
    An dem Abend, an dem Spencer und Ali sich in der Scheune so gestritten hatten, war die Ali, die sie kannte, hinausgestürmt. Wahrscheinlich, um sich mit Ian zu treffen. Die echte Ali, deren Leben geraubt worden war, hatte im Wald auf sie gewartet.
    »Ich habe zwei blonde Gestalten im Wald gesehen«, hatte Ian vor seinem Prozess auf Spencers Veranda zu ihr gesagt. Auch Spencer hatte diese Gestalten gesehen. Zuerst hatte sie gedacht, es wäre Ian gewesen oder vielleicht Jason oder Billy, aber schließlich hatte sich herausgestellt, dass dies die beiden eineiigen Zwillingsschwestern gewesen waren. Natürlich hatte die echte Ali gewusst, dass das Loch am folgenden
Tag mit Zement aufgefüllt werden würde – wahrscheinlich hatten ihre Eltern davon gesprochen, als sie sie in der Klinik abholten. Sie hatte auch gewusst, wie tief das Loch war und wie heftig sie ihre Schwester

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