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Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Titel: Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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drei Garagen und einem Hubschrauberlandeplatz.
    Schließlich erreichte sie die schmiedeeisernen Tore des St.-Basil-Friedhofs. Es dämmerte bereits, aber die Tore waren noch geöffnet und ein paar Autos standen auf dem Parkplatz. Emily parkte neben einem Jeep Liberty und schaltete den Motor aus. Sie blieb noch einen Moment lang sitzen und atmete tief durch. Dann griff sie ins Handschuhfach und holte die Plastiktüte heraus, die sie dort verstaut hatte.
    Ihre Vans versanken im nassen, weichen Gras, als sie an den Gräbern vorbeiging, die mit frischen Blumen und amerikanischen Flaggen geschmückt waren. Bald war sie an dem Grabstein angelangt, den sie gesucht hatte. Alison Lauren DiLaurentis stand darauf. Merkwürdig, dass er immer noch hier stand, obwohl Alis Familie Rosewood für immer verlassen hatte. Und obwohl hier nicht Ali begraben war, sondern Courtney.

    Emily fuhr mit dem Daumen über das A auf dem Grabstein. Sie hatte sich eingebildet, Ali viel besser zu kennen als die anderen. Und doch hatte sie nicht gemerkt, dass das Mädchen, das sie geküsst hatte, nicht die Ali war, die sie vor vier Jahren gekannt hatte. Ihre Liebe hatte sie blind gemacht. Sogar heute noch weigerte sich ein Teil von ihr zu glauben, dass das alles wirklich passiert war. Sie begriff einfach nicht, dass das Mädchen, das zu ihnen zurückgekehrt war, nicht die Ali war, die sie gekannt hatte. Und dass ihre Ali gar nicht die echte Ali gewesen war. Sondern eigentlich Courtney.
    Emily kniete sich neben das Grab und griff in ihre Plastiktüte. Die pinkfarbene Lederbörse quietschte in ihren Händen. Sie hatte so viele Fotos und Zettelchen von Ali als möglich hineingestopft. Die Börse platzte aus allen Nähten, der Reißverschluss war kaum noch zugegangen. Seufzend strich sie über das eingravierte E. Ali hatte ihr die Börse im sechsten Schuljahr nach dem Französischunterricht überreicht. »Pour vous von moi«, hatte sie gesagt. »Was ist der Anlass?«, hatte Emily gefragt.
    »Es gibt keinen.« Ali stieß Emily mit der Hüfte an. »Aber ich hoffe, dass Emily Fields für immer meine beste Freundin bleibt.«
    Emily konnte Alis Stimme beinahe im Wind flüstern hören. Sie begann, neben dem Grab ein Loch zu buddeln. Ihre Fingernägel und Hände wurden schwarz, aber sie grub weiter, bis das Loch fast 30 Zentimeter tief war. Dann holte sie tief Luft und legte die Geldbörse hinein. Hoffentlich würde sie diesmal begraben bleiben. Hier gehörte die Börse
hin – genau wie die Zettel und Fotos. Dies war Emilys private kleine Zeitkapsel, die bis in alle Ewigkeit die Freundschaft zu ihrer Ali symbolisieren würde. Emilys Pinnwand wirkte ohne die vielen Fotos nackt und karg, aber sie musste sie eben mit neuen Erinnerungsstücken füllen. Hoffentlich welchen, die auch Aria, Spencer und Hanna enthielten.
    »Tschüss, Ali«, sagte Emily leise und schob die Erde wieder in das Loch zurück. Blätter raschelten. Ein Auto fuhr auf der Straße unten vorbei, Scheinwerfer huschten über die Baumstämme. Sie wollte gerade gehen, da hörte sie ein weiteres Geräusch. Sie erstarrte. Es klang wie ein Kichern. Emily starrte auf die Schatten zwischen den Bäumen, sah aber niemanden. Auch bei den anderen Gräbern bewegte sich nichts. Sie schaute sogar hoch zum Himmel, als suche sie nach einem blonden Kopf in den dunkler werdenden Wolken. Emily dachte an die Website, auf die sie gestern zufällig gestoßen war – eine Sammlung anonymer Tweets von Leuten, die behaupteten, sie hätten Ali gesehen. Sie ist gerade in eine J.-Crew-Boutique in Phoenix, Arizona gegangen, stand in einem Tweet. Ich habe Ali definitiv in Boulder im Starbucks gesehen, hatte ein anderer getweetet. Es gab mindestens fünfzig solcher Nachrichten und täglich kamen neue dazu.
    »Wer ist da?«, flüsterte Emily.
    Fünf lange Sekunden vergingen, aber niemand antwortete.
    Emily seufzte zitternd auf, nahm ihre Kräfte zusammen und ging den Hügel hinab zu ihrem Auto. Geschah ihr ganz recht. Warum trieb sie sich auch abends auf dem Friedhof
herum – im Dunkeln wirkten auch ganz harmlose Geräusche und Schatten Angst einflößend.
    Wahrscheinlich hatte sie nur den Wind gehört.
    Oder … etwa doch nicht?

WER DIE VERGANGENHEIT VERGISST …
    Stell dir vor, das zwölfte Schuljahr hat gerade begonnen und du sitzt im Klassenzimmer und bist alles andere als begeistert darüber, dass ein neuer Schultag vor dir liegt. Deine Bräune wirkt frisch und gesund und du trägst deinen neuen Juicy-Kapuzenpulli (oh ja,

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