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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen
Autoren: Sara Shepard
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verbringen.«
    Kleine Schmetterlinge flatterten bei seinen Worten in Hannas Bauch. »Es tut mir leid«, sagte sie leise. »Wie ich unseren Pokerabend Knall auf Fall in den Wind geschossen hab, wegen Monas dummer Party, das war so dämlich von mir.«
    »Schon okay«, sagte Lucas. »Das macht nichts.«
    Hanna starrte ihn an. Er hatte warme blaue Augen und seine Wangen waren gerötet. Doch, es machte etwas aus. Ihr machte es etwas aus. Sie war so besessen davon, das perfekte Leben zu führen – das perfekte Outfit zu tragen, den perfekten Klingelton zu finden, ihren Körper perfekt
in Form zu halten, die perfekte beste Freundin und den perfekten Freund zu haben -, doch wozu sollte so viel berechnende Perfektion eigentlich taugen? Vielleicht war Lucas ja perfekt, auf eine ganz andere, menschliche Weise. Ihm lag etwas an ihr.
    Hanna wusste nicht genau, wie es passiert war, aber sie waren auf einem alten ledernen Zweisitzer gelandet, und auf einmal saß sie auf seinem Schoß. Seltsamerweise hatte sie keine Angst davor, ihm könne auffallen, wie viel sie wog. Letzten Sommer hatte sich Hanna auf ihren Urlaub in Cape Cod mit Sean und seiner Familie vorbereitet, indem sie tagelang nur Grapefruits mit Cayennepfeffer gegessen hatte. Und sie hatte Sean nicht erlaubt, sie zu berühren, wenn sie ihren Bikini trug. Sie hatte Angst gehabt, er könne sie schwabbelig finden. Bei Lucas machte sie sich darüber keine Sorgen.
    Ihr Gesicht näherte sich dem seinen. Sein Gesicht näherte sich ihrem. Sie spürte seine Lippen an ihrem Kinn, ihrem Mundwinkel und dann auf ihrem Mund. Ihr Herz hämmerte. Seine Lippen berührten ihre ganz sanft und er zog sie an sich. Hannas Herz klopfte so heftig, dass sie Angst hatte, es werde platzen. Lucas umschloss mit seinen Händen Hannas Gesicht und er küsste ihre Ohren. Hanna kicherte.
    »Was ist?«, fragte Lucas und wich ein Stückchen zurück.
    »Gar nichts«, antwortete Hanna grinsend. »Keine Ahnung. Das macht Spaß.«
    Und wie viel Spaß es machte. Es war das genaue Gegenteil der ernsten, wichtigen Knutschorgien mit Sean,
wo sie sich vorkam, als beurteile eine Jury jeden einzelnen Kuss. Lucas küsste unordentlich, feucht und so begeistert wie ein Labrador in Jungenform. Immer wieder drückte er sie verzückt an sich. Einmal kitzelte er sie und sie quietschte und rollte von dem Zweisitzer auf den Boden.
    Schließlich lagen sie auf einer Couch. Hanna lag unter Lucas und er streichelte träge ihren nackten Bauch. Dann zog er sein T-Shirt aus und presste seinen Oberkörper an ihren. Irgendwann lagen sie nur noch schweigend an einandergekuschelt da. Hannas Blick streifte über all die Bücher und die Büsten irgendwelcher Berühmtheiten. Dann setzte sie sich abrupt auf.
    Jemand stand vor dem Fenster und schaute herein.
    »Lucas!« Sie zeigte auf die dunkle Gestalt, die an der Außenmauer vorbeihuschte.
    »Keine Panik«, sagte Lucas. Er glitt von der Couch und schlich zur Fensterfront. Hanna folgte ihm ängstlich. In den Büschen bewegte sich etwas. Irgendwo drehte sich ein Türknauf. Hanna klammerte sich an Lucas’ Arm.
    A. war hier.
    »Lucas …«
    »Pssst.« Ein Klicken. Ein Schlüssel im Schloss. Jemand betrat das Haus. Lucas legte den Kopf schief und lauschte auf die Schritte, die den Flur entlangkamen. Hanna wich zurück. Der Boden knarrte. Die Schritte kamen näher.
    »Hallo?« Lucas griff nach seinem T-Shirt und zog es verkehrt herum an. »Wer ist da?«
    Keine Antwort. Es knarrte wieder. Ein Schatten glitt über die Wand.

    Hanna sah sich panisch um und ergriff den größten Gegenstand, den sie finden konnte, einen Farmer-Almanach von 1972. Plötzlich ging das Licht an. Hanna schrie und riss das Buch über ihren Kopf. Vor ihnen stand ein älterer Mann mit Bart. Er trug eine kleine Brille aus Golddraht, eine Cordjacke und hielt die Hände hoch.
    »I-ich unterrichte an der Fakultät«, stotterte der alte Mann. »Ich konnte nicht schlafen, also wollte ich ein bisschen lesen …« Er sah Hanna merkwürdig an. Sie bemerkte, dass der Ausschnitt von Lucas’ Sweatshirt herabgerutscht war und ihre nackte Schulter entblößte.
    Ihr Herzschlag normalisierte sich und sie legte das Buch zurück auf den Tisch. »Entschuldigung«, sagte sie. »Ich dachte …«
    »Wir sollten lieber gehen.« Lucas lief um den alten Mann herum und zog Hanna zur Seitentür. Als sie bei dem schmiedeeisernen Eingangstor zum College standen, kicherte er los.
    »Hast du sein Gesicht gesehen?«, prustete er. »Er hatte Todesangst
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