Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Price, Richard

Price, Richard

Titel: Price, Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clockers
Vom Netzwerk:
rauf.«
    »Meine Mutter ist da.« Das Mädchen wirbelte auf einem
Absatz herum.
    »Ist mir egal. Ist sie genauso süß wie du?«
    »Sie hat schon einen Freund.«
    »Scheiß drauf, den nehm ich auch.« Rodney boxte ein
paarmal in die Luft. »Ich bin ein Knacki.«
    Die Mädchen prusteten los, und auch Rodney fing an zu
lachen, und seine Zunge hing ihm aus dem Mund, während er sich den Bauch rieb.
Er wandte sich an Strike.
    »Also, was wirst du in der Sache unternehmen?«
    »Nichts«, sagte Strike und zuckte mit den Schultern.
»Hat doch mit dem Geschäft nichts zu tun.«
    »Nun, wenn es mein Junge wäre, dann würde dieser Nigger in diesem
Augenblick in einer Blutlache liegen.« Rodney sah weg, zog heimlichtuerisch
sein Hemd hoch und zeigte Strike den dicken holzgemaserten Griff seiner .38er.
»Ich hab gerade erst einen Pitbull-Terrier erlegt«, murmelte Rodney hinter
vorgehaltener Hand. »Ich stehe an der Ecke Krumm und JFK. Dieses kubanische
Arschloch, mit dem Videoladen. Er kommt mit einem verdammten Pitbull aus dem Laden,
als wollte er alle davor verscheuchen. Diese kubanischen Arschlöcher glauben,
sie seien was Besseres, ich hasse sie, besonders dieses kleine Arschloch, der
verscherbelt auch Stoff, weißt du das? Also, er kommt raus und sagt, wir sollen
verschwinden. Ich sag ihm: Verschwinde du besser in deinen Laden, aber sofort,
sonst lege ich erst deine Frau um und dann dich.< Und er sieht mich an, als
sei ich ein Stück Scheiße, weißt du, also bumm ! Der Hund hängt ihm quer über den
Schuhen, Mann, aber das muss ich ihm lassen, das Arschloch hat nicht mal mit
der Wimper gezuckt, er stand nur da und glotzte mich an, weißt du, so als ob er
rauszufinden versuchte, ob es das wert sei, er gegen mich. Dann geht er einfach
wieder rein, lässt den Hund genau da liegen, wo ich ihn erledigt hab, dieser
kaltblütige Bastard lässt seinen Hund einfach so auf der Straße liegen. Ich
hätte ihn auch erledigen sollen ... Also, nimmst du deine Medizin?«
    »Ist
alle.« Strike sah zu Boden, wollte, dass Rodney verschwand.
    »Ja? Du
solltest dir besser wieder was verschreiben lassen. Hast du schon deinen
nächsten Termin in der Klinik?«
    »Krieg ich
noch.«
    »Ja, gut.
Hör mal, ich kriege morgen eine neue Lieferung, also komm nachmittags im Laden
vorbei.«
    »Wie viel
kriegst du?«
    »Nicht
viel, aber vielleicht ist es eine gute Connection. Gerade rechtzeitig, denn die
drei Burschen aus Delaware kommen vorbei, sie haben mich angepiepst, behaupten,
sie hätten schon nichts mehr. Muss ein gutes Geschäft sein da unten. Also, komm
gegen zwei, da können wir mal wieder ein bisschen Schotter machen.« Rodney
griff sich in den Schritt. »Und ein paar Immobilien kaufen.«
    Ein Toyota
Corolla hielt hinter Rodneys Cadillac. Thumper stieg auf der Fahrerseite aus,
und die Clockers sahen zu, dass sie schnell von der Bildfläche verschwanden.
    »Also, was
macht denn dieses verrückte Arschloch hier?«, murmelte
Rodney mit hoher Stimme. »Das ist das verrückteste Arschloch in der Stadt.«
Dann lachte er gackernd und brüllte: »Oh-oh! Oh-oh! Fünf-Null! Fünf-Null!«
    Thumper
trottete zu den Bänken, als ginge es bergauf. Strike trat einen Schritt zurück.
Thumper musste völlig fertig sein: Er riskierte sein Leben, wenn er zu dieser
Uhrzeit allein hier auftauchte.
    »He,
Scheißer!«, sagte Thumper mit zittriger Stimme. »Mister Big!« Er rempelte
Rodney an und boxte ihm leicht in die Rippen.
    »Inspizierst
du deine Truppen?« Thumpers Augen standen auf halbmast.
    »Truppen!«
Rodney fuhr zurück. »Dieses Arschloch glaubt, er ist in Vietnam.«
    »He,
Rodney«, sagte Thumper laut, »ich will dich mal was fragen. Wer verdient mehr
an diesem Drogenkrieg, ich oder du? Ich mache dreiundvierzigtausendsechshundert
plus Gerichtstermine und Überstunden, da kam ich auf
zweiundsechzigtausenddreihundert im letzten Jahr, und ich muss mir keine
Sorgen machen, erwischt zu werden.«
    »Ja, nun,
ich muss mir um die Einkommensteuer keine Sorgen machen.« Sie lachten beide,
Rodney ließ eine Hand auf Thumpers Schulter fallen, Thumper fegte sie weg, und
beide sahen sich mit rotunterlaufenen Augen und gebleckten Zähnen an. Strike
machte ein paar Schritte zur Seite, dachte: >Zwei wütende Arschlöcher, beide
bewaffnet, das sind ja tolle Aussichten!<
    »He, du!«,
rief Thumper, »du gehst nirgendwohin.«
    Strike
zitterten die Hände: Scheiße.
    »Setz dich
einfach, setz dich, ich muss mit dir reden.«
    Rodneys
Augen verengten sich. »Worüber willst

Weitere Kostenlose Bücher