Prickelnd wie Prosecco
glauben.
Lacey schwieg. Allmählich sah sie die ganze Situation aus seiner Perspektive.
Anscheinend hatte er genauso wenig wie sie gewusst, mit wem er schlief. Und der Gedanke gefiel ihm ebenso wenig wie ihr. Sie nickte.
"Du bist Lacey Clark?" stieß er aus. "Die Männer hassende Emanze, die frigide Jungfrau?"
Laceys Mitgefühl löste sich in Luft auf. Sie dachte nicht darüber nach, was sie tat, und zum zweiten Mal an diesem Abend landete Nate Logan im Pool.
Lacey fuhr im Bademantel nach Hause. Nachdem sie Nate in den Pool gestoßen hatte, hatte sie sich ihre Handtasche und die Schuhe geschnappt und war aus dem Raum gestürmt. Sie hatte nicht mehr zugesehen, wie ihr Vater und Raul Nate aus dem Pool geholfen hatten. Und als sie Nate "Das wirst du mir büßen!"
hatte rufen hören, hatte sie nur die Tür hinter sich zugeschlagen.
Am nächsten Morgen, es war Samstag, saß sie mit einer Tasse Tee auf ihrem kleinen Balkon und fragte sich, was wohl auf der Party geschehen war, nachdem sie geflüchtet war. In der Nacht hatte einmal das Telefon geklingelt, aber sie war nicht rangegangen, als sie gesehen hatte, dass es Raul war, der anrief. Mit ihm wollte sie auch nicht sprechen.
Jetzt klingelte es an der Tür, und Lacey fragte sich, ob Raul jetzt hier auftauchte, um sich in seinem Triumph zu sonnen.
"Lacey, ich weiß, dass du da bist. Ich brauche Schokolade."
Lächelnd öffnete Lacey die Tür, als sie die Stimme ihrer befreundeten Nachbarin erkannte. "Guten Morgen, Venus. Wieso brauchst du um acht Uhr morgens Schokolade?"
Venus Messina, die im Apartment unter Lacey wohnte, kam hereingeplatzt. Sie hatte leuchtend rotes Haar, trug ein Minikleid aus schwarzem Leder, dazu eine Netzstrumpfhose. Sie war einen Meter achtzig groß, besaß atemberaubende Kurven und einen herausfordernden Blick. So hatte Lacey immer aussehen wollen, als sie noch ein Kind war. Energisch, voller Feuer und unnachgiebig.
Venus war halb Irin, halb Italienerin und genau das Gegenteil von Lacey.
"Warst du die ganze Nacht lang aus?" fragte Lacey, als Venus in die Küche marschierte.
Ihre Freundin beachtete die Frage gar nicht. "Halte mich nicht hin. Du weißt genau, was ich jetzt brauche."
„Im untersten Regal, hinter den Joghurts."
Venus stieß einen Freudenschrei aus, als sie die teure Schokolade entdeckte, und schnell steckte sie sich ein paar Stücke in den Mund. "Wenn ich genug Schokolade gegessen habe, kann ich vielleicht vergessen, dass ich gerade sitzen gelassen wurde."
"O Venus, das tut mir Leid." Lacey fragte gar nicht erst, wer der Mann war, denn Venus wechselte ihre Freunde alle paar Wochen. Genauso oft änderte sie auch ihre Haarfarbe. "Alles in Ordnung?"
"Es lief so gut." - Mit der Schokolade folgte Venus Lacey ins Wohnzimmer.
"Wir waren die ganze Nacht lang in Clubs unterwegs, sind dann zu ihm gefahren und hatten ein romantisches Frühstück. Dann verkündete er mir, dass er wieder mit seiner früheren Freundin aus dem College zusammen sei, und dies sei unsere letzte gemeinsame Nacht gewesen."
Lacey rutschte auf dem Sofa ein Stück zur Seite und machte Platz für Venus.
"Es war erst unsere dritte Nacht, da dürfte es mir doch nicht so viel ausmachen, oder?" Venus steckte sich noch ein Stück Schokolade in den Mund und schloss genießerisch die Augen. "Männer sind Schweine."
Lacey trank einen Schluck Tee. "Dem stimme ich voll und ganz zu."
"Oh, meine Güte, gestern Abend war ja diese Party! Der entscheidende Abend!
Entschuldige, Liebes, ich habe es ganz vergessen. Alles in Ordnung? Hast du schon mit deiner Mom gesprochen?"
Lacey seufzte und wusste, dass wahrscheinlich jeden Moment das Telefon klingeln würde. Ihre Mutter war beim Telefonat am Abend zuvor das reinste Nervenbündel gewesen, und bislang hatte Lacey noch nicht die Kraft gefunden, sie anzurufen. "J.T. hat es nicht verkündet."
Überrascht sah Venus sie an. "Sagtest du nicht, er sei fest entschlossen, es bekannt zu geben?"
„Das wollte er auch, aber es kam etwas dazwischen." Lacey zog die Beine an und steckte die Füße unter das Sofakissen. "So hatte der schrecklichste Abend meines Lebens wenigstens etwas Gutes."
"Was ist denn passiert? Seit einem Jahr schon brennt dein Vater darauf, ganz Baltimore zu verkünden, dass du seine Tochter bist."
Venus war eine der wenigen, die die Wahrheit über Laceys Eltern kannte. Seit gestern gehörte auch Nate Logan zu dieser Gruppe. "Ich hatte einen kleinen Unfall und habe während der Party mein Kleid
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