Prickelnd wie Prosecco
Wahrscheinlich.
Außer Chuck Stern, dem Chefredakteur von "Men's World", war auch eine Frau anwesend, von der Nate wusste, dass sie für "For Her Eyes Only" arbeitete.
Vielleicht genoss J.T. es, Entlassungen öffentlich vorzunehmen.
"Guten Morgen, alle zusammen", begrüßte er die Anwesenden und setzte sich auf den Stuhl, den J.T. ihm zuwies.
Die anderen nickten, und Chuck wandte sich sofort wieder an seinen Boss.
„Tolle Party am Freitag, J.T.", sagte er mit übertriebenem Lächeln.
Nate sank auf seinem Stuhl etwas tiefer. Er wollte nicht über Freitagabend reden, schon gar nicht in Gegenwart von Zeugen.
Maureen, die Redakteurin von "For Her Eyes Only", lächelte jetzt auch beflissen. "Oh ja, und Ihre Frau war ja so charmant."
Da sollten Sie erst mal die Tochter treffen, dachte Nate.
Bevor er etwas sagen konnte, ging die Tür auf, und genau die Person, an die er gerade gedacht hatte, kam herein.
"Hallo, Lacey." J.T. stand auf und führte sie zu dem letzten freien Stuhl in seinem Büro.
Nate betrachtete sie eingehend und suchte nach dem Temperament und der Ungezwungenheit, die sie im Pool und auf dem Trampolin gezeigt hatte. Heute war davon nichts zu entdecken. Lacey Clark wirkte vollkommen professionell: hochgeschlossene Bluse, das Haar streng aus dem Gesicht gekämmt und
hochgesteckt, dunkelblaues Kostüm. Wenigstens war der Rock kurz, und Nate konnte ihre wohlgeformten Beine bewundern. Als er sich in Erinnerung rief, wie sie ihre glatten, langen Beine um seine Hüften geschlungen hatte, rutschte er unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
"Wir sind vollzählig", verkündete J.T.
Lacey blickte zu den anderen. Sie nickte Chuck zu, lächelte in Maureens Richtung, und dann sah sie zu Nate. Er konnte sich nicht beherrschen und zwinkerte ihr zu.
"Wunderbar", hörte er sie entnervt murmeln.
"Chuck, Maureen und ich haben heute Morgen ein neues Projekt
durchdiskutiert, und wir haben beschlossen, einen ersten Brückenschlag zwischen Men's World' und For Her Eyes Only' zu vollziehen, indem ihr die Zeitschrift, in der eure Artikel erscheinen, tauscht, aber natürlich nicht eure Standpunkte."
Das klang in Nates Ohren gar nicht gut.
"Es ist für uns alle offensichtlich, dass eure beiden Kolumnen großes Interesse an unseren Zeitschriften geweckt haben und deshalb wollte ich mich auch persönlich bei euch beiden am Freitag mit einem Extrabonus bedanken." J.T.
hielt zwei Umschläge hoch, ging aber nicht weiter auf die Party ein.
Anscheinend habt ihr eine landesweite Diskussion zwischen Männern und Frauen ausgelöst, und wir bekommen zu euren Artikeln jede Woche tausend Leserbriefe."
Nate fragte sich, wer von ihnen beiden davon mehr Zuschriften erhielt, doch das wollte er lieber nicht aussprechen. Er fing Laceys Blick auf und wusste, dass sie sich genau dieselbe Frage stellte. Er musste lächeln. Anscheinend steckte in Miss Clark ziemlich viel Ehrgeiz.
„Wir wollen, dass ihr beide zusammenarbeitet. Es gilt, ein für alle Mal zu zeigen, wer von euch beiden wirklich den Finger am Puls der Zeit hat. Lacey, du musst Nate und der ganzen Welt beweisen, dass der perfekte Mann der sensible Held sein muss, wie du ihn immer beschreibst."
Nate stieß verächtlich die Luft aus.
"Und Sie, Nate, ziehen los und bringen Beweise dafür, dass Männer tatsächlich nur rein körperliche Beziehungen brauchen."
"Ich verstehe nicht ganz", setzte Lacey an.
"Kurz gesagt: Ihr beide werdet von jetzt an eure Artikel gemeinsam planen. Ihr beide arbeitet ab jetzt als geheimes Team."
Nate sah, wie Lacey blass wurde, und unwillkürlich biss er die Zähne aufeinander.
J.T. fuhr fort, als bemerke er gar nicht das Entsetzen seiner Tochter. "Lacey Clark und Nate Logan sind von nun an offiziell Partner auf den Schlachtfeldern der sexuellen Revolution."
4. KAPITEL
Lacey wartete, bis Chuck und Maureen J.T.s Büro verlassen hatten.
Anscheinend hatte ihr Vater bemerkt, wie wütend sie war, denn er hatte die beiden Chefredakteure nach draußen gebeten, um mit Lacey und Nate die Einzelheiten durchzusprechen.
Sobald sie allein waren, stand Lacey auf und beugte sich über J.T.s
Schreibtisch. "Auf keinen Fall werde ich diesem Projekt zustimmen."
"Dann sind wir uns zum ersten Mal in einem Punkt einig", stimmte Nate von seinem Stuhl aus zu.
Sie achtete nicht auf ihn. "J.T., dieser Mann und ich sind wie Hund und Katze."
"Das sah mir am Freitag aber nicht so aus", erwiderte er, und sofort bereute Lacey ihre Bemerkung. Sie blickte zu Nate, doch
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