Prickelnd wie Prosecco
Zeit nur dann das Gefühl, sie selbst zu sein, wenn sie Nate Logan in ihren Kolumnen angriff. Und am Freitagabend auf dem Trampolin. Ja, es war ihr vorgekommen, als habe sie den Platz gefunden, wo sie hingehörte.
Jedenfalls hatte sie die ganze Nacht über nicht schlafen können, und deshalb meldete sie sich krank und ging mit einer Riesenpackung Eiscreme wieder ins Bett. Später beschloss sie, noch etwas zu arbeiten. Sie duschte, zog sich abgetragene Shorts und ein uraltes T-Shirt an und ging in ihr Arbeitszimmer.
Gerade als sie ihren Computer angeschaltet hatte, hörte Lacey es an der Tür klopfen. Es war fast zehn, also konnte es nicht Venus sein. Bestimmt ist es die Post, dachte Lacey und sah durch den Türspion. Doch da stand er. Blond, gut aussehend und mit Grübchen.
"Komm schon, Lacey, ich habe dich gehört. Mach auf."
Resigniert zog sie die Tür auf und versteckte sich dahinter. Wenn sie doch wenigstens ein T-Shirt ohne Löcher angezogen hätte! "Woher weißt du, wo ich wohne?"
„Von Raul natürlich."
Sofort malte Lacey sich aus, wie sie sich in einer Folterkammer an Raul rächte.
"Und was willst du?"
"Ich habe gehört, du seist krank." Nate betrat ihr Apartment, ohne auf eine Aufforderung zu warten. "Da habe ich etwas zu essen gekauft." Er hielt eine braune Papiertüte hoch.
"Hühnersuppe?" fragte sie misstrauisch.
"Kekse. «
"Dann darfst du bleiben." Lacey griff nach der Tüte und trug sie sofort in die Küche. Kekse, dachte sie. Himmlisch.
Nate folgte ihr und sah sich flüchtig in ihrem Apartment um. Es war in hellen Farben eingerichtet, mit vielen Pflanzen und Fotos an den Wänden, Nichts Ausgefallenes, wie man es vielleicht von der Tochter eines Multimillionärs erwartet hätte, sondern schön und stilvoll, genau wie Lacey. "Bist du wirklich krank?"
"Krank im Kopf, weil ich dich reingelassen habe", erwiderte sie.
"Das mit gestern Abend tut mir Leid, aber du kannst mich doch nicht dafür verantwortlich machen, was deine Freundin da von sich gibt!"
Lacey riss die Kekstüte auf und nahm sich einen Keks. "Ich weiß, dass dich keine Schuld trifft. Venus ist unberechenbar."
"Ich mag sie."
"Das geht den meisten Männern so."
"Ich habe gesagt, dass ich sie mag", stellte Nate richtig und kam näher. "Das heißt nicht, dass ich mich zu ihr hingezogen fühlte."
„Selbst wenn, dann würde es mich nichts angehen." Lacey konnte nicht ausweichen.
"Doch, das würde es."
Lacey räusperte sich und wich seinem Blick aus. "Und wieso?"
Jetzt trat er ihr schon fast auf die nackten Füße. Sanft umfasste er ihr Kinn und schob ihren Kopf nach hinten, so dass sie ihm in die Augen blicken musste. Er wollte, dass sie sah, wie ernst es ihm war. "Du beurteilst mich falsch, denn ich bin nicht der Mann aus meinen Kolumnen. Ich würde nicht mit der Frau neben mir flirten, wenn ich in Wahrheit an der Frau interessiert bin, die mir gegenüber sitzt."
Nervös wandte sie wieder den Kopf ab. "Das meinst du im übertragenen Sinne?"
Er schüttelte den Kopf. "In letzter Zeit habe ich mich nur zu einer einzigen Frau ernsthaft hingezogen gefühlt."
Lacey errötete, und Nate fand, dass sie fast so aussah wie am Freitagabend im Bademantel. Sie trug kein Make-up, und obwohl die Shorts und das T-Shirt schon bessere Zeiten gesehen hatten, fand er Lacey darin wunderschön.
Verlegen aß sie noch einen Keks, offenbar um dem Gespräch über das, was geschehen war, auszuweichen, aber Nate musste es ihr einfach sagen.
Er beugte sich vor und blickte ihr in die blauen Augen. "Wir sollten uns nicht dagegen wehren, Lacey", sagte er mit leiser Stimme. "Gegen das, was geschehen ist, und gegen das, was noch passiert.“
Ihr hing ein Kekskrümel im Mundwinkel, und als Nates Blick darauf fiel, leckte sie den Krümel hastig mit der Zungenspitze weg. Nate dachte an die lustvollen Küsse, daran, wie er ihre Zungenspitze mit seiner berührt hatte, und er holte tief Luft. Laceys Duft ließ seinen Puls schneller schlagen.
Wie eindringlich sie mich ansieht! dachte er. Weiß sie eigentlich, wie deutlich man ihr ihre Gefühle - Nervosität, Sehnsucht, Unsicherheit - vom Gesicht ablesen kann?
"Was wird denn noch passieren, Nate?"
"Etwas Überwältigendes." Mehr brachte er nicht heraus, und sein Blick glitt zu dem weiten Ausschnitt ihres T-Shirts. Wieder musste er an das Intermezzo auf dem Trampolin denken und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Ganz langsam hob er die Hand und rechnete fast damit, dass Lacey ihm auswich, doch das tat
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