Prickelnd wie Prosecco
Augenbrauen zu zupfen?" Nate sah, dass ihr Blick auf die Frauenromane fiel.
"Da ging es darum, wie Frauen sich ihren Traummann vorstellen. Da habe ich Dinge herausgefunden, die ich der übrigen männlichen Menschheit am liebsten verheimlicht hätte."
Auf einmal ergab alles einen Sinn. Lacey lachte. "Du arbeitest freiberuflich."
"Na klar. Du wärst überrascht, wie viele Unternehmen einem Journalisten Proben und Muster schicken, allein in der Hoffnung, dass er vielleicht positiv über ihre Produkte schreibt."
"Das kann ich mir vorstellen." Sie blätterte in einer Zeitschrift, in der Models Dessous vorführten.
"Du solltest erst mal den Kram sehen, den ich für meinen Artikel über Sexspielzeug bekommen habe."
Sie hob die Augenbrauen.
"Den Karton habe ich gut versteckt."
"Unterm Bett?"
"Gut möglich." Er lachte leise. "Vielleicht zeige ich dir die Sachen mal."
Lacey schossen erotische Bilder durch den Kopf.
"Sei also beruhigt: Du bist nicht bei einem Perversen gelandet."
Sie musste lachen. "Sicher kannst du dir vorstellen, was ich über dich gedacht habe."
Nate nickte. "Ziemlich gut."
"Aber immerhin habe ich dich nicht sofort für einen Perversen gehalten", versuchte sie sich zu verteidigen.
"Vor einer Woche wäre dein Urteil über mich härter ausgefallen. "
Sie nickte. "Ja, aber jetzt nicht mehr." An seinem zufriedenen Blick erkannte sie, wie viel sie gerade über ihre Gefühle für ihn verraten hatte. War ihm klar, wie sehr sie ihn respektierte und mochte?
"Und wieso hast du das alles behalten?" Sie trat einen Schritt zurück. "Meinst du nicht, deine Schwester kann das gebrauchen?"
"Einen Teil der Dessous hat sie schon, aber Kelsey ist klein und zierlich. Und die meisten Sachen würden eher einer großen, kurvenreichen Blondine stehen."
Lacey hörte förmlich, wie dieser Body aus dem Schrank nach ihr rief.
"Das meiste Zeug war in meinem Lagerraum gestapelt, aber ich habe es neulich sortiert, um es einem Obdachlosenheim für Frauen zu spenden. Das Make-up, die Bücher und Zeitschriften, die Tampons."
"Und die Dessous?"
"Die wollte ich behalten." Er beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr. "Wer weiß, wann mir eine große, kurvenreiche Blondine über den Weg läuft, die einen Body aus Seide und Spitze braucht?"
Ganze zwanzig Sekunden lang hielt sie die Luft an. Nate schien gar nicht zu bemerken, wie sehr ihre Knie zitterten. Als das Telefon klingelte, ging er hin und meldete sich. Mit einem entschuldigenden Blick schaltete er den Computer an. Anscheinend ging es ums Geschäft.
Während er telefonierte, fing Lacey an, in einer der Zeitschriften zu lesen. Nate war in sein Gespräch vertieft, und Lacey suchte aus dem Inhaltsverzeichnis Nates Artikel heraus. Dann blätterte sie zu dem Artikel mit dem Titel: "Hast du ihren Geburtstag vergessen? Zehn Wege, um sie um Verzeihung zu bitten".
Beim Lesen musste Lacey immer wieder lachen. Nate konnte wirklich witzig schreiben.
Sie las in einer anderen Zeitschrift über Nates Vorschläge zum Umgang mit nervigen Kindern, und als sie wieder lachen musste, sah Nate zu ihr hinüber. Sie hob, die Zeitschrift und auch den Daumen, und er telefonierte weiter.
Im nächsten Artikel ging es um "Geheime Tipps fürs Liebesspiel - so wird der Alltag aufregend." Auch hier schrieb Nate humorvoll, aber gleichzeitig auch sinnlich und lebendig. Nate hatte die Ratschläge mehrerer Männer
zusammengefasst, und immer wieder fragte sie sich, wie viel von diesen Tipps er aus eigener Erfahrung beigesteuert hatte.
Als es ums Vorspiel ging, merkte Lacey, wie ihr Puls sich beschleunigte. Als Nate schrieb, dass nur ein Dummkopf die Vorspeise hektisch hinter sich bringen würde, um zum Nachtisch zu gelangen, musste sie schlucken. Sie las immer weiter und bekam nichts mehr um sich herum mit.
Nate beobachtete sie. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass er nicht mehr telefonierte, so sehr war sie in ihre Lektüre vertieft. Die Strahlen der tief am Horizont stehenden Sonne, die durchs Fenster drangen, ließen ihr Haar glänzen, und Laceys herzförmiges Gesicht sah aus wie von einem goldenen
Strahlenkranz umgeben. Sie trug kein Make-up und schien sich in ihrer Jeans und dem engen Top sehr wohl zu fühlen. Aus ihrem dicken Zopf hatten sich ein paar Strähnen gelöst. Wieder einmal war Nate von ihrer natürlichen Schönheit verblüfft.
Er sah, dass sie errötete und sich die Lippen befeuchtete. Wenn ihn nicht alles täuschte, atmete sie schneller. Er fragte sich, was sie da las. Als er
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