Prickelnd wie Prosecco
sein. Sie kennt viele Leute und hat einen coolen Job." Nate entkorkte die Flasche und gab etwas davon in die Soße. "Möchtest du ein Glas?"
"Für mich ist es noch ein bisschen früh, um Alkohol zu trinken." Sie entschied sich für Mineralwasser. "Hast du nicht auch einen jüngeren Bruder?"
"Ja, das Baby der Familie." Nate legte den Deckel auf den Topf. "Ein kleiner verwöhnter Bengel, aber ich bin sicher, dass er auch noch seinen Weg findet.
Und du?"
Sie nickte. "Zwei jüngere Brüder. Halbbrüder, um genau zu sein."
"Mich wundert, dass J.T. deine Existenz überhaupt verheimlichen konnte. "
"Er wusste ja nichts von mir, bis ich zwölf Jahre alt war." Sie beobachtete Nate beim Aufräumen seiner Küche. Sie konnte ihn nur bewundern. Da lief er barfuß und mit fleckigem T-Shirt herum, kochte und bediente sie und war trotzdem aufregend männlich und sexy. Um seine Selbstsicherheit konnte sie ihn nur beneiden.
"Und wie hat er es herausgefunden?"
"Ich habe ihm einen Brief geschrieben und gefragt, ob er mein Vater ist."
Verwundert sah Nate sie an. "Das ist ein Scherz."
"Nein, ganz und gar nicht."
"Wie bist du denn darauf gekommen, er könnte dein Vater sein?"
"Meine Eltern hatten wieder einmal gestritten. Das kam nicht oft vor, aber wenn, dann ging es um mich. Ich dachte immer, das liegt daran, dass mein Vater meine Brüder lieber mochte als mich, weil sie Jungen waren. Und bei diesem speziellen Streit ging es darum, dass wir Wasserbomben vom Kaufhaus auf den Parkplatz geworfen und Leute getroffen hatten.“
"Wasserbomben, so, so. Da warst du nicht die erste Zwölfjährige, die das gemacht hat."
"Na ja, wir hatten Lebensmittelfarbe ins Wasser geschüttet. Mrs. Ulster von der Bücherei fand es nicht witzig, dass ihr Pudel auf einmal grün war."
Nate musste grinsen.
"Und ihr Haar auch."
"Oje."
"Das Schlimmste daran war, dass wir keine Luftballons hatten. Meine Freundin hat deshalb die Kondome ihres Bruders geklaut. Das hat bestens geklappt."
Nate lachte jetzt schallend. "Das war bestimmt ein Schock für die ganze Kleinstadt."
"Das mit ihren Haaren hätte Mrs. Ulster uns noch verziehen, aber das Kondom hing an ihrem Ohrring, und es dauerte ziemlich lange, bis jemand sie darauf hingewiesen hat."
Nate kamen vor Lachen die Tränen. Auch Lacey lächelte, aber damals war die Situation gar nicht so komisch gewesen.
„Als Tochter des Pastors darfst du dich nicht vom Sheriff dabei erwischen lassen, wie du mit gefärbtem Wasser gefüllte Kondome auf die Leute abfeuerst."
"Das glaube ich gern."
"Jedenfalls habe ich in dieser Nacht gehört, wie meine Eltern wegen mir Streit hatten. Mein Vater war außer sich vor Wut, und da habe ich gehört, dass ich gar nicht seine leibliche Tochter war."
"Und was hast du getan?"
"Ich habe meine Mutter am nächsten Tag gefragt, aber sie wollte mir die Wahrheit nicht sagen. Stattdessen hat sie mich angefleht, artig zu sein, damit mein Vater stolz auf mich sein könnte und unsere Familie nicht zerbrechen würde."
Schlagartig wurde Nate ernst. "Viel Verantwortung für ein Kind."
Sie nickte. "Ich wollte die Ehe meiner Eltern nicht zerstören und habe versucht, mich zu bessern."
Über den Tisch hinweg strich Nate ihr zärtlich eine Strähne aus der Stirn.
"Aber natürlich", fuhr Lacey fort, "wollte ich wissen, wer mein richtiger Vater war. Ich habe heimlich in den Sachen meiner Mutter gestöbert, bis ich ein Foto von ihr und J.T. entdeckte. Es stammte aus dem Jahr meiner Geburt, und da habe ich ihm geschrieben."
"Ganz schön mutig für eine Zwölfjährige." Er verschränkte die Arme vor der Brust und blickte Lacey mitfühlend an. "Und ich kann mir denken, was du mit diesem Brief ausgelöst hast."
Sie nickte. "Es dauerte ein paar Monate, bis die Privatdetektive, die J.T.
angeheuert hatte, ihm Ergebnisse lieferten. Dann tauchte er plötzlich vor dem Haus meiner Eltern auf und wollte mich sehen. "
„Au weia.“
"In unserem Wohnzimmer saßen gerade die Damen vom Frauenkreis der Gemeinde mit meinem Vater, dem Pastor, zusammen. Ich weiß leider nicht mehr, was meine Mutter für eine Geschichte erfunden hat, um dieses Treffen schnell zu beenden."
"Und wie hast du reagiert?"
"Ich kam mit gepacktem Koffer die Treppe herunter und wollte Smeltsville, Indiana für immer verlassen." Bei der Erinnerung an das tränenüberströmte Gesicht ihrer Mutter seufzte Lacey. "Zwölfjährige können sehr selbstsüchtig sein."
Nate griff nach ihrer Hand. "Du warst bestimmt ein tolles
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