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Priester und Detektiv

Priester und Detektiv

Titel: Priester und Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilbert Keith Chesterton
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meiner positiven Kenntnis ist sie nicht die wahre.« Und damit schritt der kleine Mann beiseite und starrte wieder auf den Hammer nieder.
    »Der Bursche scheint mehr zu wissen, als er sollte,« flüsterte der Doktor verdrießlich. »Diese papistischen Priester sind verteufelt verschlagen.«
    »Nein, nein,« beharrte Bohun einigermaßen erschöpft, »es war der Verrückte.«
    Die Gruppe der beiden Geistlichen und des Doktors stand von der mehr amtlichen Gruppe, welche aus dem Inspektor und dem Verhafteten bestand, etwas abseits. Jetzt aber, da ihre Partei sich aufgelöst hatte, ließ sich von der anderen her eine Stimme vernehmen. Der Priester blickte ruhig auf und dann wieder nieder, während er den Schmied mit lauter Stimme sagen hörte, »ich hoffe, Inspektor, ich habe Sie überzeugt. Ich bin ein starker Mann, wie Sie sagen, aber von Greenford bis hierher hätte ich meinen Hammer doch nicht schleudern können. Mein Hammer hat nicht Flügel bekommen, um eine halbe Meile über Hecken und Felder geflogen zu kommen.«
    Der Inspektor lachte gutmütig. »Nein, ich denke, wir können von Ihnen absehen, obwohl es eines der sonderbarsten Zusammentreffen ist, das mir je unterkam. Ich kann Sie nur bitten, uns jeden Ihnen möglichen Beistand zu leihen, um einen Mann zu finden, der so groß und so stark ist wie Sie selbst. Wahrhaftig, wir könnten Sie vielleicht brauchen, wenn auch nur, um ihn festzuhalten. Sie selbst haben wohl keine Vermutung, was den Mann betrifft?«
    »Ich hätte wohl eine Vermutung,« gab der bleiche Schmied zur Antwort, »aber es ist kein Mann.« Dann, als er sah, wie sich die erschrockenen Blicke nach seinem Weibe auf der Bank wandten, legte er seine mächtige Hand auf ihre Schulter und fügte hinzu »– noch auch ein Weib.«
    »Was meinen Sie damit?« fragte der Inspektor scherzhaft. »Sie glauben doch nicht, daß eine Kuh einen Hammer benutzt? Oder doch?«
    »Ich denke, kein Ding von Fleisch und Blut hielt jenen Hammer,« sagte der Schmied mit gedämpfter Stimme; »menschlich gesprochen glaube ich, der Mann starb allein.«
    Wilfried machte plötzlich eine Bewegung nach vorwärts, und sah den Sprecher mit brennenden Augen an.
    »Wollen Sie damit sagen, Barnes,« ertönte die scharfe Stimme des Schusters dazwischen, »daß der Hammer ganz von selbst aufsprang und den Mann niederstreckte?«
    »O, ihr Herren, starret nur und lachet,« rief Simeon, »ihr geistlichen Herren, die ihr uns Sonntags sagt, wie der Herr Senacherib schlug. Ich glaube, daß einer, der unsichtbar in jedem Hause wandelt, die Ehre des meinen verteidigte und den, der sie verunglimpfte, tot vor seine Türe legte. Ich glaube, die Kraft jenes Schlages war die Kraft, die aus dem Erdbeben spricht und keine geringere.«
    Mit gänzlich unbeschreiblicher Stimme bemerkte Wilfried: »Ich selbst sagte noch zu Norman, er möge sich vor dem Donnerstreiche hüten.«
    »Dieses Agens liegt außer meiner Rechtsgewalt,« meinte der Inspektor mit leichtem Lächeln.
    »Aber Sie stehen nicht außerhalb des seinigen,« versetzte der Schmied und indem er ihm seinen breiten Rücken zukehrte, ging er in sein Haus.
    Der erschütterte Wilfried ließ sich von der leichten und freundlichen Art Father Browns hinwegführen. »Verlassen wir diesen schrecklichen Ort, Mr. Bohun,« lud er ihn ein. »Darf ich einmal Ihre Kirche ansehen? Ich höre, es ist eine der ältesten Englands. Sie wissen ja,« fügte er mit einer komischen Grimasse hinzu, »wir haben einiges Interesse an alten englischen Kirchen.«
    Wilfried Bohun lächelte nicht, denn Humor war niemals seine starke Seite. Aber er nickte ziemlich heftig, nur allzu gerne bereit, seine gotischen Herrlichkeiten jemanden zu erklären, der wahrscheinlich mehr Vorliebe dafür empfand als der presbyterianische Schmied oder der glaubenslose Schuster.
    »Jedenfalls,« sagte er, »wollen wir von dieser Seite aus eintreten.« Und er schritt nach dem hohen Seiteneingang oberhalb der Stufen voran. Father Brown machte eben den ersten Schritt auf der Treppe, um ihm zu folgen, als er eine Hand auf seiner Schulter fühlte. Er wandte sich um und gewahrte die düstere dünne Gestalt des Doktors mit seinem vom Verdachte noch finsteren Gesichte.
    »Herr,« sagte der Arzt barsch, »Sie scheinen einige Geheimnisse dieser dunklen Geschichte zu kennen. Darf ich fragen, ob Sie beabsichtigen, sie für sich zu behalten?«
    »Nun, Doktor,« antwortete der Priester ganz freundlich lächelnd, »es gibt einen sehr guten Grund, aus dem ein Mann,

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