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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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Sozialen Netzwerken und Diskussionsforen im Internet nahmen die Spekulationen immer unwahrscheinlichere Ausmaße an. Am Morgen hatte der Verband der Washingtoner Elternbeiräte dazu aufgerufen, die Schulen bis zur Aufklärung des Falls zu schließen.
    Am späten Vormittag waren dann FBI-Direktorin Margaret King und Wheelwright nach Abstimmung mit Samantha Krienitz und Karl Joergensen vor die Presse getreten. Ein geplanter terroristischer Akt sei telefonisch anonym, aber glaubhaft verraten worden. Er sollte angeblich im Hotel ausgeführt werden. Inzwischen gehe man davon aus, dass es sich um einen bösen Scherz, einen falschen Alarm gehandelt habe. Der Anrufer werde gesucht. Alle bisher festgenommenen Personen seien wieder auf freiem Fuß, da sie nichts mit dem Fall zu tun hätten. Insbesondere sei die junge Frau, die aufgrund der anonymen Angaben für verdächtig gehalten worden sei, völlig unschuldig. Der Secret Service sei wegen der Nähe des angeblichen Tatorts zum Weißen Haus vorsorglich eingeschaltet gewesen. Polizei, Secret Service und das FBI bäten um Verzeihung für eventuelle Unannehmlichkeiten im Zusammenhang mit der gestrigen Aktion. Glücklicherweise sei niemand zu Schaden gekommen. Es gäbe keinen Grund zur Sorge.
    In der Arena entschuldigte Krienitz das Fehlen McFarlanes mit anderweitigen Verpflichtungen und gab dann Wheelwright ein Zeichen, mit seinem Bericht zum Stand der Untersuchungen über den Einsatz zu beginnen. Die beiden Frauen, die Belinda Rust im 16. Stockwerk gesehen hatten, waren von Hoovers Agenten verpflichtet worden, niemandem etwas über ihre Beobachtungen zu sagen. Es sei eine fälschlich in Verdacht geratene, aber ganz unbeteiligte Frau gewesen, hatte man ihnen erklärt, und im Koffer seien nur Packen mit Papier für Drucker gewesen.
    „Haben Sie denen das wirklich gesagt?“, fragte Caroline Cooper mit Spott im Gesichtsausdruck statt der üblichen Verbitterung.
    Hoover mischte sich ein. „Was hätten wir ihnen denn nach Ihrer Meinung sagen sollen?“, fragte er. „Dass Brillanten und Echtheitszertifikate im Koffer waren?“
    Cooper schwieg. Possling nutzte die kurze Pause und fragte Wheelwright, ob irgendwo Fotos von Belinda Rust aufgetaucht seien.
    „Nach meiner Kenntnis bisher nicht. Wir haben Rust noch in der Fahrstuhlkabine unsere Burka, diesen Ganzkörperschleier, übergezogen, mit dem wir Leute schützen, die nicht erkannt werden dürfen. PRIM werden einen neuen Versuch zur Übergabe machen, das sagte mir auch Hoover aufgrund seiner Erfahrungen mit Erpressern aus vielen Jahren. Und sie werden weiterhin Rust für die Übergabe haben wollen, weil sie genau wissen, wie sie aussieht.“
    Matthew Wheelwright blickte in die Runde, als ob er erwartete, dass jemand seine Einschätzung in Frage stellen wollte. „Ich werde Ihnen nun den neuesten Stand der Ermittlungen des FBI und des Secret Service vortragen. Bitte unterbrechen Sie mich, wenn von Ihrer Seite bei einzelnen Punkten andere oder zusätzliche Erkenntnisse vorliegen.
    Wir haben mit der Auswertung der Videoaufnahmen aus der Bank und deren Umfeld sofort begonnen, als Mrs. Rust sich in Richtung Norden auf den Weg machte. Unsere direkten Beobachtungen am Ort waren ergebnislos, aber alle Passanten und Autos, die sich im fraglichen Zeitraum im Bereich der Bank bewegt haben, wurden von uns gefilmt. Im Kaufhaus ist uns dann ebenfalls niemand aufgefallen. Die wenigen Personen, die wir dennoch überprüft haben, stellten sich als unverdächtig heraus.
    Genau wie Sie hier in der Arena sind wir da draußen davon ausgegangen, dass PRIM Rust beobachtet haben, und zwar schon bei der Deponierung des Koffers in der Capital One Bankfiliale. Diese Einschätzung galt dann weiter für ihren Weg zum Kaufhaus Macy’s und zum Hotel, ganz besonders nachdem PRIM zu erkennen gegeben hatten, dass sie von unserer Zeitverzögerung wussten. Entsprechend verstärkten wir unsere Anstrengungen, Beobachter auszumachen und drahtlose Telefonate aus der unmittelbaren Umgebung zu lokalisieren und abzuhören. Denn wir konnten davon ausgehen, dass die Anweisungen an Mrs. Stonington mit all den komplizierten Zwischenstationen nicht über einen Kabelanschluss des Beobachters erfolgten, sondern dass der Beobachter mit seinen PRIM-Kollegen telefonierte oder über ein drahtloses Netz kommunizierte. Das FBI hat noch nicht alles ausgewertet, aber die unmittelbare Überwachung hat nichts erbracht.
    Die Chirurgenkonferenz im Renaissance schien uns aus Sicht der

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