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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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jemand von uns mit einem Schlüssel mitfährt. Bei stark behinderten Teilnehmern.“
    In der Arena hörte man Wheelwright fluchen. „Wir haben sie vielleicht unterschätzt“, sagte er zu jemandem im Kommandowagen. Dann gab Hoover seinen Leuten Order, an den Scannern Aufstellung zu nehmen und dafür zu sorgen, dass Rusts Koffer unbehelligt und unauffällig durchgelassen wurde, egal was sich auf dem Bildschirm zeigen sollte.
    Rust erreichte das Renaissance Hotel um fünf Minuten vor 6 Uhr. Hoover hatte darauf bestanden, sie nicht über den Kongress zu informieren. Sie realisierte, dass sie die in das Gebäude integrierte, etwas tiefer gelegene Zufahrtsstraße überqueren musste, auf der sehr reger Betrieb herrschte. In der riesigen Hotellobby wimmelte es von Leuten, und Rust erkannte den Grund an zwei großen, von der Decke herabhängenden Stoffbändern mit Hinweisen auf den Chirurgenkongress.
    Sie lief zur Mitte der Lobby und blieb dort stehen, als ob sie jemanden suchte oder erwartete. Sie stellte den Koffer senkrecht, schob dabei das Griffgestänge etwas ein, behielt den Griff aber in der Hand.
    PRIMs nächste Mail ging kurze Zeit darauf im Weißen Haus ein. Krienitz versuchte, Pamela Stonington zu erreichen, die aber gerade mit dem Präsidenten in Buenos Aires telefonierte. Sie leitete die verschlüsselte Mail als PRIM-9 an die Geheimdienste weiter und lief hinüber zum Büro der First Lady. Im Vorzimmer, dem Büro von Belindas Rust, wurde sie von Moore und Vermille aufgehalten.
    „Sie hat es schon gesehen und ist beim Entschlüsseln. Warten Sie, bitte!“
    In diesem Moment meldete Pamela Stonington sich über die Wechselsprechanlage auf Rusts Schreibtisch: „Der Ausdruck läuft. Ich komme gleich.“
    Die Mail enthielt keinen Text aus dem privaten Mailverkehr der Stonington und ihrer Schwester. Stonington konnte die entschlüsselte Mail mitsamt dem beigefügten Dokument der CIA unverändert zeigen und weitergeben.
     
     
       Liebe Mrs Stonington.
       Rufen Sie jetzt Mrs Rust an. Warten Sie nicht. Sie 
       soll zügig zum Fahrstuhl Nummer 4 gehen und 
       die Kabine allein betreten. Sie soll bei Bedarf mit 
       Geschrei oder Hinweisen auf große 
       Ansteckungsgefahr verhindern dass andere 
       Personen mit einsteigen. Sie soll dann in den 
       vierten Stock fahren und dort im Flur auf weitere 
       Anweisungen warten.
       PRIM
     
     
    Paul Hoover gab PRIMs neue Anweisungen an seine Leute im Hotel durch und postierte sie neu. Zwei Mann sollten sich im Flur im vierten Stockwerk wie Gäste verhalten. Einer sollte am Fahrstuhl 4 bereit stehen und bei Bedarf unauffällig andere Gäste davon abbringen, mit Rust einzusteigen. Zwei weitere sollten unmittelbar nach Rust mit anderen Fahrstühlen den vierten Stock ansteuern. Auch die beiden Treppenhäuser mussten auf Höhe des vierten Stocks besetzt werden. Inzwischen hatten Agenten die Videoüberwachungszentrale des Hotels ausfindig gemacht und beobachteten von dort über drei Kameras die Flure im vierten Stock. Auch die Kabinen der Fahrstühle waren mit Kameras und Gegensprechanlagen für Notfälle ausgerüstet, aber leider war der zugehörige Bildschirm sehr klein und lieferte nur schwarz-weiße Bilder, und es konnte nur jeweils einer der acht Fahrstühle angesteuert werden.
    Wheelwright telefonierte mit der Zentrale der Hubschrauberstaffel der MPDC und beorderte einen Hubschrauber zur Beobachtung der Dachflächen und Bodenräume in unmittelbarer Umgebung des Hotels.
    Rust konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen, als sie von der neuen Anweisung erfuhr: „Bei dem Betrieb hier habe ich Zweifel, ob man mich allein einsteigen lässt.“
    Das Gedränge bei den insgesamt acht Fahrstühlen hielt sich aber in Grenzen. Offenbar waren die meisten Leute in der Lobby wegen des Kongresses hier. Als die Kabine von Nummer 4 ankam, stiegen zwei Paare aus. Rust machte schon beim Einsteigen eine abwehrende Handbewegung und rief den beiden Männern, die mit hineinkommen wollten, zu: „Bleiben Sie dort, bitte! Ich bin Ärztin und hole eine Patientin auf einer Krankenliege ab. Nehmen Sie einen der anderen Fahrstühle!“
    Sie sah noch die erstaunten Gesichter durch den Spalt der sich schließenden Türen und drückte die Taste mit der eingravierten 4. Als die Kabine sich in Bewegung setzte, wechselte die Anzeige für die angesteuerten Stockwerke von 4 auf 16, und die Notrufleuchte begann zu blinken. „Ich kann nicht in den vierten Stock fahren!“, rief

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