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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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Tessenberg. Fragen Sie bitte nicht, woher ich das weiß.“
    Alice bemühte sich, keine Verwunderung zu zeigen. „Ich kann nur sagen, dass ich Mrs. King gut verstehen kann. Aber Tessenberg scheint PRIM eine sehr hohe Priorität einzuräumen und will uns drei NSA-Leute unbedingt bei Beagle und dem PRIM-Fall halten. Ich denke, dass das vielleicht mit der Rivalität der Dienste zu tun hat. Jeder will immer dabei sein, und jeder will alles wissen.“
    „Es würde uns wundern, wenn das alles ist“, sagte Campbell. „Die Art, wie der Secret Service und das Weiße Haus PRIM unter Kontrolle halten, macht uns misstrauisch.“
    Alice überlegte, wie weit sie gehen sollte. „Da bin ich bei Ihnen. Aber wie Tessenberg dazu steht, kann ich wirklich nicht sagen.“
    Als sie in die Arena zurückkamen, waren Krienitz und Moore noch nicht wieder da. Alice fragte sich, ob das FBI ihre Berichte an Tessenberg und seine Antworten mitlas. Das schien ihr sehr unwahrscheinlich zu sein. Aber sie würde Tessenberg vorschlagen, die Kommunikation anders zu schützen. Standardprozedur bei solchen Verdachtsfällen.
    Krienitz brachte Joergensen mit in die Arena. Er nickte den Anwesenden einen Gruß zu. Sie warteten nicht auf Moore. Noch während sie sich setzten, sagte Krienitz: „In diesem Moment erhalten Sie PRIM-10. Die Mail ist eben eingegangen. Es gibt zwei Anlagen. Lassen Sie uns mit der Mail anfangen!“
    Einige betrachteten die Mail auf der Bildwand, aber die meisten lasen sie auf einem ihrer Monitore.
     
     
       Liebe Mrs Stonington.
       Sie haben unsere Forderungen nicht erfüllt. Sie 
       haben sich nicht an unsere Anweisungen 
       gehalten. Wir haben Kontakt mit Presseorganen 
       aufgenommen. Sie sind ___________________ 
       _________ interessiert. Es gibt Käufer für die 
       Geheimdokumente der CIA und des 
       Außenministeriums.
       Sie werden den Ernst der Lage erkennen. Halten 
       Sie sich am Donnerstag bereit für die Weitergabe 
       unserer Anweisungen zur Übergabe an Mrs Rust.
       PRIM
     
     
    „Es geht also weiter. Wie das FBI richtig vermutet hat“, sagte Krienitz. „Bevor wir die Lage erörtern, müssen Sie unbedingt die beiden Anlagen zur Mail sehen. Die erste, PRIM-10-1, ist eine Tondatei. Von PRIM in der Anlage zur Mail Renaissance1 genannt. Die andere ist ein Videomitschnitt ohne Ton. PRIM haben ihr den Dateinamen Renaissance2 gegeben. Hören Sie PRIM-10-1! Schön laut, Nurdock!“
    Zuerst nur Rauschen, dann ein mechanisches Klicken.
    ’Ich kann nicht in den vierten Stock fahren, er fährt nach sechzehn. Und Notruf blinkt. Was soll ich jetzt machen?’ Rusts Stimme klang flach, aber ihr Erschrecken war deutlich zu erkennen. Eine kurze Pause.
    ’Bleiben Sie ruhig! Versuchen Sie, Stockwerk vier zu erreichen! Machen Sie sonst nichts, bis wir uns wieder melden!’ Hoovers klare Ansagen, mit viel verrauschtem Hintergrund aus dem Kommandowagen.
    „Sie haben jetzt die Zeit ohne Gespräche herausgeschnitten“, erklärte Krienitz. „Oder die Aufzeichnung ist tongesteuert.“ Schon waren die nächsten Töne zu hören.
    ’Prim?’ Rust, ängstlich. Dann bestimmter: ’Nehmen Sie bitte einen anderen Fahrstuhl!’
    Stimmen aus größerer Entfernung. Aufgeregt. ’Kommen Sie doch heraus! Das Notlicht blinkt. Der Fahrstuhl ist nicht sicher.’
    Rust, sehr laut: ’Gehen Sie! Ich weiß, was ich tue.’
    ’Sie können das doch melden. Einfach den Notfall melden, da ist ein Mikrofon beim Blinklicht.’ Dann eine neue Frauenstimme, kaum hörbar: ’Polizei? Ich bin im Renaissance Downtown Hotel, im sechzehn …. Wir ….. Notfall mit einem Koffer im Fahrstuhl.’
    Undefinierbare Geräusche, die sich schlagartig ändern. Doch herausgeschnitten, dachte Alice. Dann wieder Rust, auffallend ruhig: ’Ich fahre wieder. Jetzt steht die Anzeige auf vierten Stock. Notruf blinkt immer noch.’ Pause, dann: ’Haben Sie mich gehört?’
    ’Ja, Silber, verstanden. Noch einmal: Machen Sie nichts, bis wir uns melden! Und vermeiden Sie den Sprechkontakt, wenn es nicht unbedingt nötig ist!’
    Niemand sagte etwas. Viele Blicke waren auf Hoover gerichtet.
    „Und jetzt das Video“, forderte Joergensen Nurdock auf.
    Das Bild erinnert an die Anfangszeit des Kinos. Grautöne ohne ausreichenden Kontrast. Unscharfe, ausgefranste und schlecht ausgeleuchtete Ränder. Feststehende Kamera. Hoch aufgehängt. Der ganze Flur im vierten Stock, zusammengezogen vom Teleobjektiv. Im vorderen Drittel rechts die

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