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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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PRIM-Leute besonders gut für die Übergabe geeignet zu sein. Wir haben überlegt, ob wir einfach das ganze Hotel hermetisch dicht machen. Das konnte aber möglicherweise ein Teil der Planung von PRIM sein, denn zweifellos hätte es bei so vielen Menschen ein riesiges Durcheinander, möglicherweise Panik, auf jeden Fall aber schwer kontrollierbare Situationen gegeben. Also engten wir den Überwachungsraum ein, als PRIM die Sache mit dem Fahrstuhl durchgegeben hatten. Wahrscheinlich hat die Panne im Fahrstuhl PRIMs Planung so gestört, dass es nicht mehr zur Übergabe gekommen ist.“
    Alice zeigte Wheelwright an, dass sie etwas sagen wollte, und er nickte ihr auffordernd zu.
    „Mein Team und ich halten es für unwahrscheinlich, dass das eine Panne war. Fahrstuhlanlagen werden häufig aus der Ferne vom Hersteller oder einem spezialisierten Serviceunternehmen überwacht und oft sogar repariert und gewartet. Nach allem, was wir von PRIM wissen, könnten die sich über das Netz Zugang zu einem solchen Service verschafft haben. Dann lag die Steuerung der Anlage im Hotel in ihrer Hand. Einschließlich Notschaltungen und Notsprechanlage. Außerdem halten wir es für möglich, dass PRIM einige der vielen Videokameras, deren Bilder Sie gesichtet haben oder zur Zeit noch auswerten, angezapft haben, sofern die über das Internet erreichbar sind.“
    Während aller Augen entweder auf sie oder Wheelwright gerichtet waren, sah Alice, wie Hoover ihr für ein paar Sekunden seine Hand mit aufgerichtetem Daumen zeigte. Es hätte sie auch wirklich gewundert, wenn das FBI diese Möglichkeiten übersehen hätte. Wheelwright rang noch mit einer Antwort, als Hoover übernahm.
    „Ich sagte Ihnen schon einmal, Miss Lormant, dass wir beim FBI gute Verwendung für Sie hätten, aber Sie wollen ja in Fort Meade bleiben. Sie haben recht, es gibt Anzeichen für eine Manipulation des Fahrstuhls, denen wir zur Zeit nachgehen. Die Protokolle bei der Wartungsfirma, übrigens in New York, haben Eingriffe aufgezeichnet, sowohl die Unterdrückung von Rusts Stockwerkswahl und die Überschreibungen mit den anderen Stockwerken, als auch den Nothalt. Wir wissen noch nicht, ob die Eingriffe von außen vorgenommen wurden, also über das Internet, oder von innerhalb der Wartungsfirma. Eingriffe vom Hotel aus können wir ausschließen. Ähnlich verhält es sich mit den Webkameras. Zwei von den neun, die wir bisher näher untersucht haben, könnten gestern angezapft worden sein. Es zeichnet sich die Wahrscheinlichkeit ab, dass PRIM jeden unserer Schritte beobachtet haben. Ich brauche wohl nicht weiter auszuführen, was das bedeutet.“
    Samantha Krienitz blickte hinüber zu Blunt. „Wie ist die Einschätzung der CIA?“, fragte sie. Lawrence Blunt zeigte sich völlig unbeeindruckt von den Ereignissen. Er hatte Alice mit seinen eckigen Schultern, der untersetzten Figur und dem kurzen Hals schon bei seinem ersten Erscheinen in der Arena an einen Boxer erinnert. Der Wachhund der CIA. Er trug einen sehr tief angesetzten Seitenscheitel und kämmte sein graues, glattes Haar offenbar sehr sorgfältig. Heute hatte er tiefe Ringe und Tränensäcke unter den Augen, was die Ähnlichkeit zu einem Boxer weiter verstärkte.
    „In der Firma verfolgen wir die Sache mit Interesse, aber wir sehen uns bisher nicht in der Lage, irgendwelche Beiträge zur Aufklärung zu leisten oder Empfehlungen zu geben“, war Blunts kurze Antwort.
    Alice hatte bisher angenommen, dass der Begriff Firma nur von Außenstehenden benutzt wurde und nicht von den Angestellten der CIA. Sie war gespannt auf Krienitz’ Erwiderung, aber sie hatte einen Anruf erhalten und bat um eine viertelstündige Unterbrechung der Sitzung. Sie verließ die Arena zusammen mit Moore.
    Hoover und Campbell kamen um den Tisch herum zu Alice und baten sie um ein Gespräch in der Messe nebenan.
    „Das bleibt unter uns“, sagte Hoover mit ernster Miene. Er wartete keine Antwort ab. „Unser Boss …“
    „Margaret King“, warf Alice ein.
    „… ist unzufrieden mit der ganzen PRIM-Sache. Sie hat bei Joergensen versucht, die Zuständigkeit für die Verfolgung auf uns, das FBI, zu übertragen. Sie hält die gegenwärtige Organisation von Beagle für ineffektiv. Und sie ist sauer, weil das Weiße Haus nicht alle Dokumente freigibt. Wie sehen Grey und Tessenberg die Sache, können Sie uns das sagen?“
    „Ich weiß es nicht. Glauben Sie wirklich, dass Grey und Tessenberg darüber mit mir sprechen?“
    „Ja. Jedenfalls

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