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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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In der Presse, auch in den Fachpublikationen, hatten die Käufe bis dahin kein Echo gefunden.
    Der Einzige, dem die Käufe hätten auffallen müssen, war Vince Arriver. Ihn hatten FBI und Secret Service deshalb vorsorglich als Berater engagiert und natürlich zum Schweigen verpflichtet. Als man ihn rief und einzuweihen begann, befürchtete er zuerst, für das FBI Kontakte zu Drogenbossen aufnehmen zu sollen. Arriver sorgte dafür, dass faire Preise gezahlt wurden und die Brillanten keine höheren Qualitätsmerkmale aufwiesen als von PRIM verlangt.
    PRIM schienen sich hinsichtlich der Termineinhaltung sehr sicher zu sein. Sie schickten die Auftaktmail für die dritte Übergabe genau zum Stichtag, achtzehn Tage nach ihrer letzten Mail, an Pamela Stonington. Und zwar wieder ohne jeden Hinweis auf eine Erwiderungsmöglichkeit.
     
       Liebe Mrs Stonington.
       Mrs Rust wird sich morgen um 1140 in Begleitung 
       eines männlichen bewaffneten FBI Agenten in einem 
       Wagen des FBI ohne auffallende Kennzeichnungen 
       vor dem Weißen Haus für die Übergabe bereithalten. 
       Unsere Bedingungen gelten unverändert. Wir melden 
       uns bei Ihnen mit weiteren Anweisungen.
       PRIM
     
    Die Mail war am späten Nachmittag eingegangen. Samantha Krienitz sah keine Notwendigkeit, Beagle noch am gleichen Abend einzuberufen. Aber sie verteilte die verschlüsselte Mail an das Beagle-Gremium und die zwei Anlagen an die betroffenen Dienste, die CIA und das Außenministerium. Sie setzte die Beagle-Sitzung für 10 Uhr am nächsten Tag an.
    Kurz nach 8 Uhr abends rief Paul Hoover Alice im Hotel an. „Ich würde Sie gerne zum Abendessen einladen, Miss Lormant, aber ich habe heute keine Zeit.“
    Alice lachte hörbar. „Wie schade! Aber ich habe auch bereits gegessen. Wenn Sie so hart arbeiten, Hoover, wissen Sie dann schon etwas über Anlagen oder Mailkopien in PRIMs heutiger Mitteilung?“
    „Warum meinen Sie, dass welche dabei waren?“
    „Hoover!“
    „Ich habe bei Krienitz nachfragt, die Länge der Mail fiel ja sofort auf. Es war ein Dokument der CIA dabei. Krienitz meint, Blunt würde es heute noch verteilen. Es ist echt. Das zweite Dokument ist vom Außenministerium. Aber die Cooper will es vorerst weder weitergeben noch sagen, ob es echt ist. Ich glaube, die kennen ihre eigenen Dokumente nicht oder können sie nicht finden. Sie modeln ihre Datenbanken um, um ein weiteren Fall wie Wikileaks zu verhindern.“
    „Und Mailverkehr Stonington-Sinclair?“
    „Ja. Eine Mail. Bekommen wir nicht zu sehen.“
    „Was wollten Sie von mir, Hoover, außer mich vom Abendessen auszuladen?“
    Hoover ließ sich viel Zeit mit einer Antwort. Nicht Hoover, dachte Alice, er ist verheiratet, was aber nicht viel heißt.
    „Bringen Sie bitte morgen früh Ihre Waffe und Ihre Marke mit! Eine Tasche für Ihr Notebook und kleines Reisegepäck.“
    Jetzt ließ Alice Hoover warten.
    „Okay?“, fragte er schließlich.
    „Sehen Sie etwa nicht, wie ich meinen Daumen nach oben halte?“
     
     
    * * *
     
     
    Paul Hoover erschien nicht zur Sitzung. Er hatte mit Wheelwright wieder die Leitung im Kommandowagen Spider übernommen. Allen Fragen aus der Arena nach dem Standort von Spider wich er mit dem Hinweis aus, dass Spider unterwegs sei.
    Umgekehrt fragte Wheelwright, ob es in der Arena neue Erkenntnisse oder Vermutungen über PRIMs Absichten gab. Krienitz hatte schon begonnen, Meinungen aus dem Kreis der Anwesenden zu sammeln, aber niemand wollte auf der Basis der wenigen Fakten über die bevorstehende Übergabe spekulieren.
    „Warum die genaue Zeitvorgabe?“, fragte Krienitz in die Runde.
    „Das muss mit den Terminierungen von weiteren Schritten zusammenhängen, die PRIM vorgesehen haben“, vermutete Neil Kaestner. „Wir haben das doch auch beim letzten Versuch gesehen.“
    Dem wurde allgemein beigestimmt.
    Caroline Cooper warf ein: „Das FBI hätte vielleicht in der vergangenen Nacht ein paar Baustellen auf den Highways einrichten sollen, Verkehrssperren, die PRIM nicht kennen können. Damit würden wir deren Zeitpläne unverschuldet nicht einhalten können. Und wir können ja nach wie vor nicht mit denen reden.“
    Der Gedanke wurde schnell verworfen, zumal er ohnehin zu spät für eine Diskussion der Optionen der Verfolger kam.
    Um 11:25 Uhr rief Hoover Alice an: „Kommen Sie jetzt zum Osteingang! Agent David Connor holt sie dort ab. Haare rot wie sein Name. Sagen Sie der kleinen Bestie, dass Sie noch dringend etwas zu

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