PRIM: Netzpiraten (German Edition)
gespeichert.“
„Das ist doch nicht überraschend“, protestierte Perlin. „Schließlich wissen wir, dass DATA TODAY sich Zugang zu unseren Daten verschafft.“
„Das ist nicht die Überraschung. Überraschend ist, dass sie es immer noch können. Ich erkläre es euch ein anderes Mal.“
Am Ende des Treffens fragte Alice erneut danach, ob die Ferrets etwas gefunden hatten.
„Leider nicht“, sagte Cornwell. „Sollen wir noch weitere losschicken?“
„Nein, vorerst nicht. Wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben.“
* * *
Einen Namen hatte Alice nicht bei DATA TODAY anfragen lassen. Sie vergewisserte sich, dass die Tür zu ihrem Büro verschlossen war, dann rief sie DJINN auf und gab Rudrin ein. DJINN bot Elizabeth V. Rudrin und Bert K. Rudrin an. Sie klickte auf Bert Rudrins Namen. Statt einer Auskunft erschien die Aufforderung zu einer weiteren Passworteingabe auf dem Bildschirm. Es war eine der neuen Hürden, die Ben Nizer errichtet hatte.
Sie gab den Vornamen ihrer Mutter ein. Dann:
RUDRIN, BERT K. alias HELMER, AIDEN
Helmer ließ sich nicht direkt anfragen. Sie musste sich ausloggen und neu beginnen. Helmer, Aiden . Diesmal wurde der Name des besten Freundes verlangt. Sie schmunzelte. Ben hatte sechzehn Vorgaben gemacht, aus denen man sich drei hatte aussuchen müssen. Antworten, die man nie vergaß. Der Cursor blinkte im leeren Feld. Sie gab Ann-Louise ein.
HELMER, AIDEN.
Spezialagent.
[Direktor und Stellvertretender Direktor]
Sonst nichts. Alice loggte sich aus. Sie wischte sich einige Schweißperlen von der Stirn. Wenn sie mehr erfahren wollte, müsste sie in Greys oder Tessenbergs Server einbrechen. Warum nur musste sie jetzt an Bob denken?
* * *
Die Zugangswege zu den NSA-Datenbanken waren Robert Talburn inzwischen so vertraut, dass er bei den einzelnen Schritten nur noch flüchtig auf den Bildschirm sah. Seine Anfrage nach Norwood lieferte sieben Dateinamen. Hinter jedem von ihnen stand S-3. Er lächelte, denn vorausschauend hatte er sich mit Namen und Passwort eines S-4-Angestellten in DJINN eingeloggt. Er klickte die erste der angezeigten Dateien an, um sie zu öffnen. Statt der Datei erschien ein auffälliges, gelbes Rechteck. Unter dem Feld mit seiner Suchanfrage Norwood Alexander und dem ausgewählten Dateinamen stand in fetter, roter Schrift auf gelbem Grund: Zugang verwehrt .
Er klickte sich zurück und fand unter den Dateinamen ein Eingabefeld, das er zuvor übersehen hatte. Vor dem Feld stand: Geben Sie das Geburtsdatum ihrer Mutter ein MMDDYYYY .
Er fluchte leise, während er sich zurückzog. Natürlich würde es auffallen, wenn er jetzt versuchen würde, im NSA-Bereich an Sullivans persönliche Daten zu gelangen. Wobei es fraglich war, ob das verlangte Geburtsdatum überhaupt gespeichert war. Der Zugang war selbstverständlich über einen Hashwert des Geburtsdatums gesichert. Und die Zusatzabfragen bei anderen Leuten mit Sicherheitsstufe 4 könnten völlig anders lauten. Nennen Sie den Namen Ihres Lieblingslehrers in der Grundschule . Nennen Sie den Zielort Ihrer Hochzeitsreise .
Ein Einbruch würde also viel Zeit in Anspruch nehmen. Er würde einen Umweg suchen müssen, um in die Datenbank hineinzukommen. Vielleicht müsste er sogar einen Tastatur-Logger einschleusen. Er griff zum Telefon.
„Ron, kannst du bitte einmal zu mir kommen?“
Ronald Limpes hatte sich heißen Kaffee über den Unterarm geschüttet und trug einen Verband, der dringend erneuert werden musste.
„Geht der bald ab?“, fragte Talburn. „Er sieht beschissen aus.“
„Ich gehe morgen zum Arzt. So lange musst du den Anblick ertragen. Ich werde einen besonders schönen neuen Verband verlangen, falls noch einer nötig sein sollte, um deine Wünsche nach Sauberkeit zu erfüllen. Ich kann natürlich auch ein langärmliges Hemd anziehen, egal wie warm es ist. Da gibt es ….“
„Ron! Es ist gut. Bist du in letzter Zeit einmal in die Personaldateien der NSA gegangen?“
Limpes erschrak sichtlich. „Ist etwas bemerkt worden?“
„Nein. Darum geht es nicht. Ich komme nicht mehr hinein.“
Limpes kam um den Tisch herum und sah auf Talburns Bildschirm.
„Versuchst du sie immer noch zu finden?“
„Im Moment geht es um ihren Vater. Er ist bei der NSA registriert. Kommst du da noch rein?“
„Sie haben neue Sperren installiert. Ich habe es noch nicht dokumentiert. Aber unser Freund in Paris war wieder sehr hilfreich. Er kopiert
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