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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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verbergen hätten. Hoover war dagegen. Es passte nicht zu PRIM. Außerdem müssten PRIM sich schon bei der First Lady gemeldet haben, falls die verlassenen Koffer eine Rolle bei der Übergabe der Brillanten spielten. Hoover sah sich im Hubschrauber um und fragte, wie die Meinung war. Allan sagte, es könnte nicht schaden. Alle anderen teilten Hoovers Ansicht.
    In der Arena wurde offenbar weniger sachlich argumentiert. Taizem meldete sich mit dem wenig hilfreichen Einwurf: „Wer hat denn nun das Kommando? In solchen Fällen folgt man dem!“ Dann kam Krienitz über den Lautsprecher: „Wheelwright! Wir nehmen Ihren Vorschlag. In solchen Fällen entscheidet der Secret Service. Vielleicht hätten wir sie doch besser vorhin überprüft. Veranlassen Sie alles Nötige!“
     
     
    * * *
     
     
    Im Zug erläuterte Frank Werback Belinda Rust leise, was er über den Sprechfunk erfahren hatte. Als der Zug zu bremsen begonnen hatte, hatten sie ihr noch nicht abgeräumtes Geschirr auf den Boden gestellt, weil es von dem Tischchen zu rutschen drohte. Nach dem Halt hoben sie es wieder auf. Die ältere Dame auf der anderen Wagenseite schaute überlegen lächelnd zu ihnen herüber: „Jetzt sehen Sie, warum wir rückwärts sitzen.“
    Rust nickte freundlich zurück. Niemand im Wagen schien über den unerwarteten Stopp beunruhigt zu sein, aber einige Leute versuchten mit Köpfen dicht an den Scheiben schräg nach vorn oder hinten zu sehen, um eine Ursache zu erkennen. Die Fenster ließen sich nicht öffnen. Durch die Fenster auf der linken Seite konnte man den Verkehr auf der US 95 sehen, auch wenn eine Baumreihe die beiden Trassen voneinander trennte. Dann kam die Durchsage über Lautsprecher, dass die Strecke kurzzeitig gesperrt sei und dass man das Signal zur Weiterfahrt jeden Moment erwarte.
    Als die beiden verdächtigen Männer in Richtung Speisewagen verschwanden, ohne ihre Koffer mitzunehmen, zögerte Werback nicht mit der Weitergabe dieser Nachricht. Er verfolgte die Diskussion über das weitere Vorgehen und informierte zwischendurch Rust. Nach Krienitz’ Entscheidung warteten sie auf die Rückkehr der beiden Männer. „Sie werden ihr Gepäck entweder nach vorn mitnehmen oder sich das Essen hier servieren lassen“, flüsterte Werback.
    Sie musste nicht lange warten. Die beiden kamen eilig den Mittelgang entlang, hoben ihre Koffer von der Ablage und gingen dann ebenso eilig wieder nach vorn. Der ältere Herr von der anderen Seite, der den Wagen vorübergehend verlassen hatte, kam ihnen entgegen und wurde unhöflich zur Seite gestoßen. Er folgte daraufhin den Männern, als ob er sich beschweren wollte. Werback meldete an Wheelwright und Hoover, dass das Manöver geklappt hatte und dass die Männer nun mit ihren Koffern zum Speisewagen unterwegs waren.
    Unmittelbar nach Werbacks Meldung kam Großvater mit großer Lautstärke über die Lautsprecher: „Dringend! Die beiden Männer mit den Koffern verlassen den Zug auf der rechten Seite. Ein Drittel Länge von hinten. Bitte um Bestätigung.“
    K. B. und gleich darauf Wheelwright bestätigten den Erhalt der Meldung. Hoover wandte sich an Großvater und gab Anweisung, die beiden nicht aus dem Zug heraus zu verfolgen. Der Hubschrauber war inzwischen gelandet. Einer der beiden anderen Hubschrauber war ebenfalls am Boden, aber fünfhundert Meter nördlich vom Zug, während der zweite enge Schleifen in siebzig Meter Höhe etwa dreihundert Meter hinter dem Zug flog. Einige Wagen der Polizei waren in der Nähe, und offenbar auch ein Wagen des FBI. „Wie lange bis zum Zug?“, fragte Hoover. „Drei bis fünf Minuten“, war die knappe Antwort.
    Hoover schickte Alice zur Beobachtung der beiden Männer zur State Road, der nächstgelegenen Straße zum Zug, die parallel zu den Gleisen verlief. Sie war kaum von der Parkplatzeinfahrt in die State Road eingebogen, als sie die Männer in hundert Meter Entfernung von den Gleisen her ebenfalls auf die Straße kommen sah. Alice hielt ihr Smartphone an das Ohr, als ob sie intensiv zuhörte, und berichtete Hoover in kurzen Abständen. Die Männer liefen auf sie zu und zogen ihre Koffer hinter sich her. Einer der beiden telefonierte und steckte sein Smartphone dann wieder ein. Dann blieben sie stehen. Einer setzte sich auf eine niedrige Vorgartenmauer. Es gab keinen Autoverkehr und nur vier parkende Autos in Sichtweite. Alice konnte schlecht umkehren, also lief sie weiter. Die Mauer gehörte zu einem unscheinbaren Haus. An dem rechten

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