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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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konnten. Dafür hatte aber jemand ein Faltblatt des New York City Umweltschutzamtes aufgetrieben, der zuständigen Behörde für die Wasserversorgung. Dort wurde stolz berichtet, dass die Tunnel in bis zu 240 Meter Tiefe verliefen, und dass sich überall mindestens 45 Meter festes Gestein darüber befanden. Hoover gab Anweisung, weiter nach Experten zu suchen.
    Elf Minuten nach der Abfahrt in Philadelphia kam der Express nach kräftigem Bremsen unerwartet auf freier Strecke zu stehen. Nur K. B. hatte die Verlangsamung des roten Punkts bis zum Stillstand auf dem Monitor bemerkt, und seine Meldung überschnitt sich mit der von Werback. Hoover reagierte schnell und befahl den Piloten, einen geeigneten Landeplatz mit Straßenanbindung in ungefähr vierhundert Metern Abstand zum Zug anzufliegen. Wheelwright gab durch, dass Spider in fünfzehn bis zwanzig Minuten in die Nähe des Zuges gelangen würde.
    „Also doch Philadelphia!“ schimpfte Hoover. Er gab K. B. Anweisung, Agenten und Polizei zurückzurufen und schnellstmöglich neu in Stellung zu bringen, nachdem sie leider etwas zu früh entlassen worden waren. Ein Pilot fragte, ob er auf dem Philadelphia North East Airport landen sollte, nur etwa eineinhalb Meilen vom Zug. Hoover war das zu weit. Er hatte die Karte vergrößert und verlangte, entweder am Südrand des Parkplatzes der Nazareth Academy High School zu landen oder, falls dort zu viele Autos standen, auf dem Sportplatz gleich gegenüber. Entfernung zum Zug zweihundert Meter Luftlinie, Sichtschutz durch Parkbäume. Er widerrief die Anweisung unmittelbar danach: „Nein, John, der Weg über die Straßen ist zu weit von dort. Bringe uns zur Ecke State Road und Mill Road, da ist ein Parkplatz!“
    Hoover gab dann den Leuten in den beiden anderen Hubschraubern Anweisungen. Die Bahnstrecke verlief hier direkt neben dem Delaware Expressway, der US 95. Vom Zug zur Straße waren es nur fünfzig Meter. PRIM wollten vielleicht mit den Brillanten über die Straße fliehen. Auf jeden Fall hatten sie die Verfolger und Beobachter am Boden für zehn bis fünfzehn Minuten abgeschüttelt. Hoover war froh, die Hubschrauber mitgenommen zu haben.
    Allan nahm einen Anruf von Amtrak entgegen. Der Halt war aufgrund einer Meldung über Rinder auf den Gleisen von einem Regionalzug veranlasst worden. Er befand sich auf einem Parallelgleis etwa acht Kilometer vor dem Express. Außer bei extrem weiter Sicht kann ein Zug mit einer Geschwindigkeit von über zweihundert Kilometern in der Stunde nicht rechtzeitig vor einem Hindernis gestoppt werden. Keine Notbremsung durch Passagiere also.
    Alice überlegte, wie kompliziert es wohl war, Rinder zu einer ganz bestimmten Zeit an einer ganz bestimmten Stelle der Bahnstrecke auf die Gleise zu treiben. Und damit genau hier das Anhalten des Acela Express herbeizuführen. Die Chancen für einen sicheren Ablauf waren sehr gering, und der Aufwand war hoch. Alice drückte die Taste 3. „Paul, der Halt ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht von PRIM veranlasst. Wir sollten größeren Abstand halten. PRIM werden die Übergabe stoppen, wenn sie die Hubschrauber sehen.“
    Hoover sagte dem Piloten John, er sollte den Parkplatz in geringer Höhe von Süden her anfliegen. Sie waren fast dort. Werback hatte sich gemeldet, und fast gleichzeitig der Agent im Fahrstand. Der Agent berichtete, dass der Halt durch ein Stoppsignal bedingt sei und die Weiterfahrt gemäß Auskunft der Fahrtleitung in den nächsten Minuten erfolgen würde. Werback klang beunruhigt. Es konnte aber auch an seiner Haltung liegen, denn er musste sich nach unten beugen, als ob er seine Schnürsenkel binden wollte, um beim Sprechen in sein Mikrofon nicht aufzufallen. „Die beiden Zusteiger von Baltimore haben ihre Plätze in Richtung Speisewagen verlassen. Sie haben ihre Koffer hier gelassen.“ Eine ähnliche Meldung kam fast zur gleichen Zeit von einem der Agenten im Wagen, der offenbar den Codenamen Großvater hatte. Er ergänzte: „Ich gehe ihnen nach, meine Partnerin bleibt hier.“
    Es folgte eine Diskussion, an der sich auch Samantha Krienitz und Brian Taizem vom Pentagon aus der Arena beteiligten. Wheelwright schlug vor, den beiden durch einen der Amtrak-Zugbegleiter sagen zu lassen, dass es zur Zeit wegen einer unspezifischen Terrorwarnung nicht erlaubt sei, Gepäck unbeaufsichtigt zurück zu lassen. Das sei auch auf diversen Flughäfen gängige Praxis und sollte die beiden nicht weiter beunruhigen, sofern sie nichts zu

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