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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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Madison Avenue. Aber wenn PRIM die U-Bahn nutzen wollten, hätten sie Rust und Werback gleich an der Penn Station umsteigen lassen können.
    Der Hubschrauber flog unterhalb der Dächer der höchsten Gebäude. Wheelwright verlangte Auskunft darüber, wohin Spider kommen sollte, obwohl er noch mindestens zwanzig Minuten benötigte, um die Penn Station zu erreichen. New York also, dachte Alice. Washington, Philadelphia, New York. Und Bob lebte und arbeitete in Manhattan und hatte in Hospitälern in Philadelphia Speisen ausgefahren. Während der Hubschrauber ein Flachdach einhundert Meter südlich der Penn Station anflog, packten alle ihre Sachen für den Umzug in einen Kommandowagen. Die Piloten landeten den Hubschrauber nicht. Offenbar war die Tragfähigkeit des Dachs unbekannt. Achtzig-Zentimeter-Sprünge im Starkwind des Rotors. Ein Agent hielt die Tür zum Fahrstuhl offen.
    Sie brauchten nicht weit zu laufen. In einem Hinterhof parkten gleich zwei mobile Kommandozentralen, ein dunkelblauer, geschlossener Lieferwagen des NYPD, der durch große Aufschriften die Zugehörigkeit zur Polizei verriet, und ein stattliches graues Wohnmobil mit drei Antennenschüsseln und einem Nummernschild aus Maine. Es bot zwölf Personen Platz zum Arbeiten. Im Fahrerhaus saß ein Camper-Ehepaar mittleren Alters.
    Hoovers Hubschrauberteam wurde in das Wohnmobil geführt. Es waren nur drei Männer und zwei Frauen in der Kabine. Die Ausstattung war der in Spider ganz ähnlich. Der Einsatzleiter des New Yorker FBI, ein Kaugummi kauender Mann von etwa vierzig Jahren mit auffallend schmalem, haarlosem Kopf, zeigte mit großzügiger Geste an, irgendwo Platz zu nehmen, um sich dann mit Hoover zu beraten. Er hatte sich mit Decker vorgestellt und keinen Vornamen genannt. K. B. und Alice wurden gemeinsam von einer jungen Agentin eingewiesen, die offenbar Feldhockeyspielerin war. Sie hieß Chayenne und trug kleine Hockeyschläger mit den typischen, gekrümmten Keulen als Ohrschmuck. Alice suchte vergebens Spuren in Chayennes Gesicht, die auf eine indianische Herkunft schließen ließen. Immerhin war ihr Haar pechschwarz.
    Chayenne deutete auf einen Bildschirm. Er zeigte den Kartenausschnitt von der Penn Station bis zur Madison Avenue. Der Papierkorb war bereits unterwegs und zeigte seine Position mit dem roten Punkt an. In ein paar Minuten würden Companion und Silber den Broadway überqueren.
    Alice machte ein paar Kalkulationen und informierte dann Hoover, dass PRIM die Verspätung registriert haben mussten. Krienitz und Wheelwright bestätigten, dass die Verbindungen zu Camper gut seien und dass man den Codenamen im Sprechverkehr verwenden würde. Krienitz wollte wissen, ob Spider oder Camper das Kommando hatte. Hoover antwortete, dass Spider noch gar nicht da sei und nach der Ankunft als Back-up für Camper fungieren würde. Danach hörte man in Camper für längere Zeit nichts aus der Arena.
    Da die Verbindung zu den Agenten in der Nähe von Rust und Werback noch sehr gut war, beschlossen Hoover und Decker, die beiden Kommandozentralen vorerst am Ort zu lassen. Inzwischen gab es auch Aufnahmen von zwei Kameras. Eine befand sich offenbar in einem Gebäude, jedenfalls zeigte sie Werback und Rust aus einem Vertikalblickwinkel von etwa dreißig Grad. Sie befanden sich an der von PRIM beschriebenen Straßenkreuzung und warteten neben dem Eingang der FedEx-Zweigstelle auf weitere Anweisungen. Es waren zu dieser Zeit nur wenige Fußgänger unterwegs, dafür umso mehr Taxis auf der Madison Avenue. Immer wieder wurde das Paar mit dem Koffer von Taxifahrern erspäht, die dann besonders langsam fuhren und den Verkehr aufhielten.
    „Haben Sie an Taxis gedacht, Hoover?“, fragte Krienitz mit vorwurfsvollem Unterton. „Dass Handwerker im Taxi vorbeikommen könnten? Und Silber zum Einsteigen auffordern?“
    Decker hielt Hoover zurück und antwortete: „Decker, FBI. Wir haben Agenten als Fahrer und Fahrgäste in einem Taxi. Es parkt keine dreißig Meter von Silber entfernt. Unsere erste Kamera ist in diesem Taxi montiert. Sie müssten das Bild mit Silber und Companion gut empfangen. Außerdem haben wir sechs Wagen im Einsatz, und keiner ist weiter als hundertfünfzig Meter vom Papierkorb entfernt. Ist das okay, Madam?“
    Alice war neugierig auf Krienitz’ Antwort. Aber Krienitz ging nicht auf Deckers Ausführungen ein, denn PRIM hatten sich gemeldet. Die Nachricht erschien auf den Bildschirmen in Camper.
     
     
       Liebe Mrs Stonington.
       Rufen Sie

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