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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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    In der Arena hatte man das Zusteigen der beiden Verdächtigen ebenfalls mitverfolgt. Krienitz wandte sich an Spider, war aber auch im Hubschrauber gut zu hören: „Wheelwright, in Beagle schätzen wir die beiden als sehr gefährlich ein. Zumindest potentiell. Wir empfehlen Ihnen, die beiden unter einem Vorwand festzunehmen. Und in einem anderen Wagen zu verhören. Wenn sie harmlos sind, wird eine Entschuldigung genügen. Wenn sie zu den Handwerkern gehören oder von ihnen beauftragt sind, können sie uns zu den Haupttätern führen.“
    Hoover sprach mit Wheelwright ohne Mithörer. Dann antwortete Wheelwright Krienitz: „Danke für die Mithilfe. Wir werden diese Möglichkeit in die Planung einbeziehen. Zur Zeit ist die Gefahr aber größer, dass die Handwerker die Festnahme bemerken und dann Juwel sofort platzen lassen könnten, und zwar mit allen angekündigten Konsequenzen. Unser Ziel ist die Übergabe des Papierkorbs, um diese Konsequenzen erst einmal zu vermeiden.“
    Der Zug hatte Philadelphia noch nicht erreicht, als aus der FBI-Zentrale die Nachricht kam, dass der Mann ohne Sonnenbrille mit zweiundsechzig Prozent Wahrscheinlichkeit ein gewisser Bradley Paine aus Austin, Texas, sei. Mehrfach verurteilt wegen Raub und Bandenkriminalität.
    „Okay. Klärt das mit der Polizei oder den Kollegen in Austin ab!“, war Hoovers knappe Stellungnahme. Wheelwright meldete sich und diskutierte mit Hoover die Verfolgung mit Spider. Er war besorgt, weil Spider das Tempo des Zuges nicht halten konnte. In Boston würde Spider erst Stunden nach dem Express eintreffen können. Auch zwischendurch tanken müssen. Hoover beruhigte Wheelwright. Etwas später einzutreffen sei besser als gar nicht. Außerdem erwarte er nicht, dass die Handwerker Silver und Companion bis Boston fahren ließen. Und solange er über Funk und Telefon Kontakt halten könnte, sei nichts verloren. Trotzdem würde er New York und Boston informieren, weitere mobile Befehlszentralen bereit zu halten.
    Nick ging mit einem Karton herum und verteilte Sandwiches. Danach kam er mit einer großen Kaffeekanne und Iso-Pappbechern. Er zeigte Alice die unmarkierte Tür im Heckschott. „Keine Stehhöhe! Aber ihr Frauen sitzt ja sowieso dabei“, war sein Kommentar. Alice dachte an Hoover. Der musste dann wohl zur Toilette kriechen.
    Als der Zug sich nach kurzem Halt in Philadelphia pünktlich wieder in Bewegung setzte, kommentierte Hoover dies für alle hörbar mit den Worten: „Hätte mich auch gewundert, wenn sie es noch einmal in Philadelphia versucht hätten. Wir richten unsere Aufmerksamkeit jetzt besser auf Newark, New York und Boston.“
    An den kurz danach eintreffenden Textnachrichten erkannte Alice, dass die offensichtlich gut vorbereiteten Alarmpläne hauptsächlich von Hoovers Team im FBI-Hauptquartier in Washington aus umgesetzt wurden. In New York standen zweiundzwanzig FBI-Agenten bereit und fast fünfzig Polizisten. Newark wollte vierzehn Agenten und neununddreißig Polizisten einsetzen. Das Kommando vor Ort hatten bis zum Eintreffen von Hoover und Wheelwright örtliche FBI-Führungskräfte.
    „Habt ihr schon einen Experten für das New Yorker U-Bahn-System herangeholt?“, wollte Hoover von seinen Leuten in der Zentrale wissen.
    „Zwei. Zwei Experten stehen in New York stand-by. Aber mehr Sorgen machen uns die Tunnelsysteme der Entwässerung und der Fernheizung in New Yorks Untergrund. Lecks in Rohren und Armaturen der Dampfleitungen, oft auch Überdruckablässe, kann man in New York überall in den Straßen an aufsteigendem Dampf erkennen. Endlose Tunnel. Seit der Eiszeit immer wieder geändert und ausgebaut. Und dann gibt es noch ein ziemlich großes und über mehrere Stadtteile reichendes, inzwischen stillgelegtes Rohrnetz der Post. Ein fünfzig Kilometer langes Rohrpostnetz! Dieses Netz verläuft in weiten Bereichen in Schächten und Tunneln. Angeblich alle durch verschlossene Türen gesichert. Wir suchen noch nach Leuten, die sich damit auskennen.“
    Alice informierte Hoover über den zur Zeit laufenden Tunnelbau zur Wasserversorgung, von dem Talburn ihr erzählt hatte. Es ging um einen dritten Versorgungstunnel mit riesigem Durchmesser und mit Verteilertunneln für die Bronx, Manhattan, Queens und Brooklyn.
    Hoover fragte sofort nach. Die Antwort ließ längere Zeit auf sich warten und war alles andere als beruhigend. Demnach war es schwierig, an Fachleute heranzukommen, die genaue Auskünfte geben

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