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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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und deshalb nicht weiter danach fragte.
    „Dreizehn Spezialisten, Sir, vier Frauen und neun Männer.“
    „Dreizehn ist keine gute Zahl.“
    „Mit mir sind wir vierzehn, Sir.“ Sie verstand nicht, worauf er hinaus wollte.
    „Wen von denen schlagen Sie für Ihre Vertretung vor?“
    „Es gibt einen Vertreter, Peter Cornwell.“
    „Ist er am besten geeignet, Sie zu vertreten, oder würden Sie lieber jemand anderen vorziehen?“
    Alice zögerte nur kurz. Nicht, weil sie in der Frage der Vertretung keine feste Meinung hatte, sondern weil sie unsicher war, worauf die Unterhaltung hinauslief.
    „Nein. Peter Cornwell ist auch meine Wahl.“
    „Informieren Sie Cornwell, dass er Sie ab morgen vertritt. Bereiten Sie sich darauf vor, eine Praktikantenstellung bei DATA TODAY anzutreten, sobald Sie soweit sind! Sie dürfen dort unseren Dienst nicht erwähnen und natürlich nicht unter Ihrem eigenen Namen erscheinen. Unsere Identitätsaussteller haben mir von Ihrem früheren Einsatz unter dem Namen Ann-Louise Norwood berichtet. Von Ihrem sehr erfolgreichen Einsatz. Wir bleiben dabei. Die erforderlichen Anpassungen für Ihren Hintergrund als Norwood dürften inzwischen vorgenommen worden sein. Die Anstellung ist über einen Jonathan M. Berkner arrangiert worden, der einen gewissen Einfluss auf TODAY ausübt. Sie brauchen nichts weiter über ihn zu wissen, nur dass er ein guter Freund vom alten Norwood ist, von Ann-Louises Vater. Finden Sie heraus, wie die in unsere und wahrscheinlich viele andere geschützte Datenbanken eindringen! Finden Sie es heraus, ohne gleich jemanden zu verhaften, und möglichst ohne dass die etwas merken! In dieser Mappe stehen weitere Anweisungen und Informationen für Sie. Ich lasse die Mappe morgen Mittag von Leonie wieder abholen. Viel Glück!“
     

9
    Alice Lormant ging systematisch an die neue Aufgabe heran. Am Beginn stand ein Anruf bei ihrer besten Freundin.
    „Ann-Louise Norwood.“
    „Hallo Ann!“
    „Alice! Ich sehe keine Nummer.“
    „Vergiss es! Ruf mich unter der alten Nummer an! Oder noch besser, schicke mir eine sichere Mail! Ich bin wieder auf dem Kriegspfad. Kann ich für zwei bis drei Wochen noch einmal Ann-Louise Norwood sein?“
    „Ja, sicher.“ Ann-Louise dehnte die beiden Worte.
    „Gibt es ein Problem dabei?“
    „Nein. Ich habe nur überlegt, ob eine Regatta ansteht, nach der ich hoffentlich als Siegerin in allen Zeitungen stehe. Wenn ich dann gleichzeitig auf deinem Kriegspfad bin, ist das vielleicht nicht so gut. Die nächste Regatta ist aber erst in sechs Wochen. Und nach Maryland komme ich auch nicht.“
    „New York. Bitte sag, dass du auch nicht nach New York kommst!“
    „Höchstens wenn die MILKY WAY bei vierzig Knoten Nordoststurm vertrieben wird und ich das Kaff als Nothafen anlaufen muss.“
    Alice lachte. „Okay, was muss ich sonst noch wissen?“
    „Alles wie gehabt, denke ich. Verheiratet bin auch noch nicht.“
    Nun lachten beide. „Und noch etwas, Alice. Du musst endlich einmal das Segelkompendium durchlesen, das ich dir gegeben habe. Wenn du als Ann-Louise Norwood herumläufst, wird dich früher oder später jemand über das Segeln ausfragen, möglicherweise sogar über bestimmte Regattaerfolge. Mit geht es jedenfalls ständig so. Es genügt nicht, wenn du dann sagst, dass du immer seekrank wirst, selbst wenn es stimmt. Es gibt Regattasegler, denen das auch passiert. Aber trotzdem kennen sie sich mit dem Segeln aus.“
    „Ich finde jedes Mal, dass der Boden schwankt, wenn ich das Buch zur Hand nehme“, scherzte Alice. „Aber im Ernst, ich werde es mir wieder vornehmen. Immerhin kann ich schon vier Segel unterscheiden: Groß, Fock, Genua und Spinnaker.“
    „Na super! Und kannst du auch eine Slup von einer Ketsch unterscheiden?“
    „Das war die mit dem Ruder vor dem Besanmast, oder?“
    „Richtig! Im Gegensatz zur Yawl. Was muss denn ich noch wissen?“
    „Du bist verreist, Ann. Nach New York oder in die Umgebung von New York. Keiner weiß so richtig wo genau und wann du wiederkommst. Du nimmst keine Anrufe an, bei denen die Anrufer dir unbekannt sind oder die sich nicht zu erkennen geben. Also anders als vorhin. Und wenn wir telefonieren, ist das Stichwort bei möglichen Mithörern schwatzen, wie früher. Das sollte genügen.“
    „Beim letzten Mal sollte ich ja am besten mit der MILKY WAY auf und davon oder auf Pilgertour in Europa sein. Oder mit dem Fahrrad in der Mongolei.“
    „Nein, nein, diesmal nicht“, sagte Alice und lachte.

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