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Prime Time

Prime Time

Titel: Prime Time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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Hälleforsnäs!«
    Sie ließ den Schlüssel los und ging mit wedelnden Armen um das Auto herum.
    »Was …?«, fragte Annika.
    Die Neonazifrau lachte.
    »Klar weiß ich, wer du bist. Alle wissen, wer du bist. Ich habe gehört, dass dein Mann dich verlassen hat.«
    Annika blieb stumm und war wie gelähmt.
    Das Mädchen kam auf sie zu und stellte sich dicht vor sie.
    Annika starrte auf ihr Schlüsselbein.
    »Hör mal«, flüsterte Hannah mit ihrer schwachen Stimme, »wie ist das eigentlich, jemanden zu töten?«
    Annika blieb die Luft weg, sie keuchte und trat instinktiv ein paar Schritte zurück.
    Hannah Persson folgte ihr, jetzt war ihr Blick scharf wie bei einem Raubtier, sie bleckte die Zähne, ihr Atem roch sauer.
    »Kannst du es mir nicht erzählen? Ich frage mich schon lange, wie das ist. War es schwer? Wie fühlt man sich hinterher?«
    Annika stieß mit dem Rücken an die Mauer, die den Parkplatz vom Hof des Stalls trennte und starrte das Mädchen an. Die Wut überfiel sie blitzartig.
    »Sind Sie nicht ganz dicht?«, schrie sie. »Ist in Ihrem Kopf irgendwas nicht in Ordnung?«
    Augenblicklich hatte die Rechtsradikale wieder ihren mürrischen Gesichtsausdruck aufgelegt.
    »Jetzt werd doch nicht gleich sauer«, sagte sie. »Ich hab’s nicht so gemeint. Wollte es halt wissen.«
    Sie glotzte Annika an und ging zu ihrem Auto zurück.
    Annika blieb stehen, das Herz schlug ihr bis zum Hals, und die Füße hatten keinen Kontakt mehr zum Boden.
    Plötzlich war Bosse da. Er beugte sich besorgt über sie.
    »Annika, wie geht es dir?«
    Sie schloss ein paar Sekunden die Augen und atmete mit halb geöffnetem Mund. Langsam konnte sie die Wirklichkeit wieder sortieren.
    »Es ist nichts«, sagte sie. »Ich habe nur versucht, ein paar Worte aus der Neonazisse rauszukriegen. Da können jetzt ja nicht mehr viele Leute drin sein.«
    »Der Kommissar ist gerade auf dem Weg zu uns.«
    Annika schaute zu dem Reporter hoch. Er wirkte ehrlich besorgt, nicht hinterhältig oder böswillig. Sie sah zu Boden.
    Sie selbst hätte es als Sieg empfunden, wenn der Konkurrent eine Pressemeldung verpasst hätte.
    Gemeinsam gingen sie zum Kanal.
    Diesmal kletterte Q über die Absperrung und stellte sich in den Schatten einer großen Eiche.
    »Die erste Runde von Verhören mit den Zeugen, die sich in der Nacht zum 22. Juni auf Schloss Yxtaholm aufhielten, ist abgeschlossen«, sagte er und sah aufmerksam in die kleine Gruppe Journalisten.
    »Wir haben uns ein recht gutes Bild davon machen können, was in dieser Nacht geschah. Deshalb gibt es keinen Grund, noch Zeugen hier zu behalten. Wie Sie gesehen haben, sind die meisten schon abgereist.«
    Alle außer Anne, dachte Annika, und die Sorge lag ihr wie ein Stein im Magen.
    »Medizinisch gesehen kann der Zeitpunkt des Todes bei Michelle Carlsson auf die Zeit zwischen zwei und vier Uhr morgens eingegrenzt werden«, fuhr der Kommissar fort. Der Wind legte sich plötzlich, und alles wurde still.
    »Zwei Zeugen haben sie unabhängig voneinander kurz nach halb drei vor dem Schloss gesehen, deshalb können wir die Zeitspanne weiter einschränken. Wir haben uns demnach auf die Bewegungen um das Schloss und im Park in der Zeit von halb drei bis vier Uhr morgens zu konzentrieren.«
    Er machte eine kleine Pause, ehe er fortfuhr.
    »Es sind in jener Nacht hier einige Autos herumgefahren.
    Wir wissen, dass kurz nach drei Uhr ein Personenwagen zum Schloss hinauffuhr. In dem Wagen waren zwei Männer, wir haben sowohl den Fahrer als auch den Beifahrer identifizieren können. Sie sind beide befragt worden, keiner von ihnen wird verdächtigt.«
    Die Journalisten lauschten wachsam auf jedes seiner Worte.
    »Bei der Mordwaffe handelt es sich um einen Revolver, der von einem der Zeugen nach Yxtaholm gebracht wurde, das konnte man bereits einer der Zeitungen, die hier vertreten sind, entnehmen«, sagte Q und sah Annika an. »Auf dem Revolver konnte eine Anzahl von Fingerabdrücken sichergestellt werden, doch sie ergeben keinen eindeutigen Hinweis auf einen Täter.«
    »Stimmt es, dass die Waffe aus einem Waffenlager der schwedischen Armee gestohlen wurde?«, fragte die Fernsehfrau. Q sah ehrlich erstaunt aus.
    »Die schwedische Armee verwendet keine Revolver«, sagte er. »Die Mordwaffe ist illegal nach Schweden gebracht worden.«
    »Was für eine Marke ist es?«
    »Auf dem schwedischen Markt völlig unbekannt«, sagte der Polizeibeamte. »Tatsache ist, dass es eine Art Selbstbau ist, mit Ursprungsland USA. Wir werden die

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