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Principia

Principia

Titel: Principia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Stephenson
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Petersburg und von dort abermals nach London zurückzukehren, an Bord irgendeinen zornigen russischen Grafen, der ermächtigt ist, Mr. Kikin seines Amtes zu entheben und ihn in Ketten nach Hause zu schaffen.
    Ich ließ ihn wissen, dass ich ein Päckchen goldener Karten hätte, das mit jener Galeere, die sehr bald auslaufen soll, verschifft werden könne. Das heiterte ihn auf, und er beschloss, sich augenblicklich zum Clerkenwell Court zu verfügen, um die Platten zu holen. Er ist jetzt gegangen, und ich erwarte hier einen vertrauenswürdigen Boten, der die Goldschmiednote der Herzogin von Qwghlm zu William Ham, meinem Bankier in der City, bringt. Mir, einem seltsamen Mann in einem seltsamen Land, bleibt nur, mich zu fragen, wie ich hierhergekommen bin und was mir als Nächstes widerfahren wird.
    Euer untertänigster und gehorsamster Diener
Daniel Waterhouse

Westminster Palace
    9. JULI 1714
    Eine Botschaft aus dem House of Lords, von Mr. Holford und Mr.
Lovibond:
Mr. Speaker,
auf Befehl der Lords unterrichten wir dieses Haus davon, dass
sie, die an diesem Tage Angelegenheiten untersuchen, welche die
South Sea Company betreffen und für den Handel dieses Königreiches
von großer Bedeutung sind, wünschen, dass dieses
Haus denjenigen seiner Mitglieder, die dem Komitee der South
Sea Company für den Asiento angehören, sowie William Lowndes,
Hochwohlgeb., die Erlaubnis erteilen möge, am heutigen Tage
der Sitzung im House of Lords beizuwohnen.
    Worauf sich die Boten zurückzogen.
    Es wird beschlossen, dass das Haus den betreffenden Mitgliedern die Erlaubnis erteilt... sich zum House of Lords zu begeben, wenn sie es für angemessen halten.
    Worauf man die Boten wieder hereinrief und der Speaker sie entsprechend unterrichtete.
    Jovis, 8° Die Julii; Anno 13 ° Annœ Reginæ, 1714
     
    Es wird befohlen, den Lords eine Botschaft zu übermitteln, worin der Wunsch geäußert wird, sie mögen Anweisung erteilen, die Painted Chamber, die Lobby und den Gang zum House of Peers von jederlei Menschenmenge zu räumen, wenn dieses Haus sich dorthin begibt, um Ihrer Majestät seine Aufwartung zu machen.
    Es wird befohlen, dass Mr. Campion besagte Botschaft überbringt.
    Es wird befohlen, dass der für dieses Haus zuständige Sergeant at Arms die Lobby dieses Hauses und den zur Painted Chamber führenden Gang von den darin befindlichen Personen räumt, damit dieses Haus besser zum Haus of Peers gelangen kann...
     
    Eine Botschaft Ihrer Majestät, übermittelt von Sir William Oldes,
Gentleman Usher of the Black Rod:
Mr. Speaker,
die Königin befiehlt diesem ehrenwerten Hause, Ihrer Majestät
unverzüglich im House of Peers seine Aufwartung zu machen.
    Dementsprechend begab sich der Speaker mit dem Haus zum House of Peers, um Ihrer Majestät seine Aufwartung zu machen. Woselbst Ihre Majestät geruhte, verschiedenen Gesetzesvorlagen in privatem und öffentlichem Interesse ihre Zustimmung zu erteilen.
    Worauf Ihre Majestät geruhte, eine höchst huldvolle Rede vor beiden Häusern des Parlaments zu halten.
    Und danach sagte der Großkanzler von Großbritannien auf Befehl Ihrer Majestät:
    Es ist Ihrer Majestät Wunsch und Belieben, dass sich dieses Parlament auf Dienstag , den zehnten August , vertage. Dementsprechend vertagt sich dieses Parlament auf Dienstag, den zehnten August.
    Veneris, 9 ° Die Julii; Anno 13 ° Annœ Reginæ, 1714
    Ein Paar von Ravenscars seltsam muskulösen Helfern hatte Daniel am Morgen im Crane Court herausgeklopft und ihn mit solchem Nachdruck in eine Sänfte genötigt, dass er nicht anzugeben vermochte, ob er herbeizitiert oder entführt wurde. In diesen Kasten eingeschlossen wie ein vertrocknetes Exemplar – ein seltsames Überbleibsel der Epoche Cromwells -, war er in den Old Palace Yard von Westminster befördert und vor Waghorns Kaffeehaus abgesetzt worden. Hätte sich jemand mit einem scharfen Gehör etwa zu diesem Zeitpunkt dicht an Daniel herangedrängt, so hätte er ihn diverse fürchterliche Verleumdungen und Verwünschungen gegen den Marquis von Ravenscar murmeln hören. Denn Daniel war im Crane Court mit seiner Kanne Tee, etwas von Mrs. Arlancs Gebäck und einem Stapel abscheulicher Zeitungen durchaus zufrieden gewesen. Hier war es schmutzig, voller Menschen und Krawall. Nicht der fröhliche Krawall von Hockley-in-the-Hole am Vorabend eines Hinrichtungstages, sondern der tückische, gehässige, wie ihn Menschen praktizierten, die von den gleichen niedrigen Leidenschaften getrieben wurden, aber

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