Prinz Charming
schloß die Augen. Dann hob er ihre Hüften hoch und flüsterte: »Schau mich an!« Als sie gehorchte, fügte er hinzu: »Jetzt gehörst du endgültig zu mir. Verstehst du das?«
Ungeduldig schlang sie die Arme um seinen Hals. »Liebe mich, Lucas, bitte!« Als er immer noch zögerte, beteuerte sie: »Ja, ich verstehe es.«
»Jetzt werde ich dir weh tun, mein Engel. Das tut mir leid ...« Mit einem heißen Kuß versuchte er, sie abzulenken. Dann bemühte er sich, ganz behutsam, die Barriere ihrer Jungfräulichkeit zu überwinden. Aber angesichts ihrer rückhaltlosen Fügsamkeit konnte er sich nicht beherrschen. Mit einer kraftvollen Bewegung durchbrach er das Hindernis, seine Lippen erstickten ihren Schreckensschrei.
Tränen brannten in ihren Augen, aber wunderbarerweise ließ der Schmerz bald nach - und war vollends vergessen, als Lucas zärtliche, beschwichtigende Worte in ihr Ohr flüsterte.
Er wollte ihr Zeit geben, sich an ihn zu gewöhnen. Aber diesen Vorsatz mußte er schon nach wenigen Sekunden aufgeben, denn Taylor begann, sich rastlos unter ihm zu bewegen, hob ihm die Hüften entgegen, und er zog sich ein wenig zurück, um beim zweitenmal noch tiefer in sie einzudringen - immer wieder, immer schneller. Er legte ihre Beine um seine Schenkel, und sie paßte sich dem drängenden Rhythmus an.
In vollendeter Harmonie gaben sie sich ihrem Liebesspiel hin. Schließlich konnte er den Höhepunkt nicht länger hinauszögern. Weil Taylor ihn auf den Gipfel begleiten sollte, tastete er nach der Stelle, wo sich die beiden Körper vereinten, und begann das Zentrum ihrer Lust zu liebkosen, bis sie zitternd seinen Namen schrie. Eine heftige Erschütterung erfaßte ihren ganzen Körper, und erst dann gab er seinem eigenen Verlangen nach.
Heißes Entzücken überwältigte ihn, und er glaubte, er wäre gestorben und im Himmel gelandet. Sein Kopf sank in Taylors Halsbeuge hinab, sein Herz schlug wie rasend, und er rang mühsam nach Atem.
Einerseits fühlte er sich völlig geschwächt, andererseits stark wie nie zuvor. Dieser Widerspruch ergab keinen Sinn, doch darüber machte er sich keine Gedanken. Nur eins zählte - die Wirklichkeit war viel schöner gewesen als alle Träume. Seine Frau hatte ihm ein Glück geschenkt, wie er es noch nie in seinem Leben empfunden hatte.
Es kam ihr so vor, als wäre sie zu den Sternen hinaufgeflo gen und würde nun langsam zur Erde zurückschweben. Sie klammerte sich an ihren Mann, fühlte sich sicher und gebor gen in seinen kraftvollen Armen.
Erschöpft lagen sie nebeneinander, eng umschlungen, einer lauschte dem Herzschlag des anderen. Taylor hatte die Augen geschlossen, und Lucas betrachtete ihr makelloses Gesicht, die langen Wimpern, die vollen Lippen.
Als er einen sanften Kuß auf ihren Mund hauchte, hob sie die Lider. Sein zärtlicher Blick rührte sie zu Tränen. War ihm
der Liebesakt ebenso wundervoll erschienen wie ihr? Fühlte er sich genauso überwältigt? Nie zuvor hatte sie solch ein intensives Glück genossen. Und diese Erinnerung würde sie bis an ihr Lebensende begleiten. Lucas sah die Tränen in ihren Augen glänzen und erschrak. »Meine Süße, ich mußte dir weh tun, es ging nicht anders. Hast du immer noch Schmerzen?«
Lächelnd schüttelte sie den Kopf und schmiegte sich an ihn. »Es war so schön«, wisperte sie.
Triumphierend lächelte er, dann gähnte er ausgiebig. »Es war einfach großartig.«
Wenige Minuten später schlief er ein, auf den Lippen ein zufriedenes Lächeln. Taylor brauchte viel länger, um sich zu entspannen. Allmählich verblaßten die beglückenden Gefühle, und die Wirklichkeit kehrte zurück - begleitet von einer neuen Sorge, die nun zu den übrigen hinzukam.
Wie sie in dieser Nacht endgültig erkannt hatte, liebte sie Lucas, und deshalb war sie verletzlich. Großer Gott, das Wohl dreier Kinder hing von ihr ab! Und weil sie eine so große Verantwortung trug, durfte sie ihrem Herzen nicht erlauben, ihre Entschlüsse zu diktieren.
Sie mußte stark bleiben. Das sagte sie sich immer wieder vor. Würde sie eine gute Mutter sein? Das wußte sie nicht. Nie zuvor hatte sie ein Baby in den Armen gehalten, und sie fürchtete, sie würde alles falsch machen. Dann wären die Kinder für ihr Leben gezeichnet, besonders David Daniel. Er brauchte nicht nur Fürsorge und Zuwendung, sondern jemanden, der ihm half, seinen eigenen Wert zu beurteilen. Würde es ihr gelingen, seine Selbstachtung aufzubauen? Aber auf welche Weise?
Wie gern hätte sie ihre
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