Prinz Charming
sich Sorgen um ihn machen. Und es gab schon genug andere Probleme in ihrem Leben.
Nie zuvor hatte sich jemand um ihn gesorgt. Wenn er mit Hunter auf die Suche nach den Zwillingen gegangen war, hatte Taylor ihn jedesmal gebeten, sich in acht zu nehmen. Natürlich, dachte er, sie brauchte mich, weil ich ihre Nichten finden mußte. Deshalb durfte mir nichts zustoßen ... Doch diese Überlegung spielte keine Rolle mehr. Jetzt bangte sie aus anderen Gründen um seine Sicherheit. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen, vielleicht begann sie sogar, ihn zu lieben. Zumindest war sie dankbar für seine Hilfe. Aber er wünschte sich viel mehr. »Hunter wird bei euch bleiben.«
»Das ist nicht nötig. Wir können auf uns selber aufpassen.«
»Wie auch immer, er bleibt hier.« Er wartete, bis Taylor widerstrebend nickte, dann fügte er hinzu: »Wann ich zurückkomme, weiß ich noch nicht. Möglicherweise in drei Wochen. Hunter wird dir helfen, eine passende Unterkunft zu finden. Mit den Kindern kannst du nicht im Hotel wohnen. Sie brauchen Platz zum Spielen.«
»Wann wirst du aufbrechen?«
»Im Morgengrauen.«
Sie schlüpfte aus ihrem Morgenmantel und ließ ihn aufs Bett fallen.
Nur mühsam gelang es ihm, seine Gedanken zu ordnen. »Wenn du irgendwas brauchst... Was machst du denn da?«
»Ich knöpfe dein Hemd auf.« Als sie hörte, wie gepreßt ihre Stimme klang, hoffte sie, Lucas würde es nicht merken. In dieser Nacht wollte sie keine Scheu zeigen.
»Das kann ich selber.«
»Ich weiß, aber ich tu’s gern.« Ihre Fingerspitzen glitten über seine nackte Brust, zart wie Schmetterlingsflügel. Um die süße Qual zu beenden, ergriff er ihre Hände.
»Möchtest du gar nicht wissen, wohin mich meine Reise führt?«
»Willst du’s mir verraten?« Sie entzog ihm ihre Hände und begann, seine Hose aufzuknöpfen.
Lucas holte tief Atem. »Wir müssen reden. Am besten gehen wir ins Nebenzimmer...«
Dann vergaß er, was er vorschlagen wollte. Ihre Finger schoben sich in seinen Hosenbund, und er schaute zu, wie sie langsam einen Knopf nach dem anderen öffnete.
Sie konnte kaum an ihre eigene Kühnheit glauben und mußte sich vor Augen führen, daß sie seine Frau war, daß sie das Recht hatte, ihn zu berühren. Außerdem verläßt er mich morgen, fügte sie in Gedanken hinzu. Und ich werde ihn sehr lange nicht mehr anfassen ... Sie liebte es, über seinen flachen Bauch zu streichen, das Kraushaar darunter zu spüren, seine wachsende Erregung.
Das Herz schlug ihm bis zum Hals, das Blut rauschte in seinen Ohren, und er konnte beim besten Willen nicht mehr an die Dinge denken, die er mit ihr besprechen mußte. Nun zog sie ihr Nachthemd aus. Wie schön sie war... Hingerissen betrachtete er ihre seidig schimmernde Haut, die vollen Brüste mit den rosigen Knospen, die schmale Taille, die sanft geschwungenen Hüften und langen, schlanken Beine. Ungeduldig riß er sich die Kleider vom Leib, nahm Taylor in die
Arme und küßte sie hungrig. Die Welt und alle Probleme hörten zu existieren auf. Es gab nur noch Taylor.
Hemmungslos und unersättlich liebten sie sich. Heiße Leidenschaft überwältigte Lucas, und Taylors lustvolles Stöhnen brachte ihn um den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung, nachdem er in sie eingedrungen war. Fordernd beschleunigte er seinen Rhythmus, und sie hob ihm begierig die Hüften entgegen, flüsterte immer wieder seinen Namen. Gemeinsam erreichten sie den Gipfel des Entzückens und besiegelten die Erfüllung mit einem langen, zärtlichen Kuß.
Danach glitt er behutsam von ihrem Körper herab, und sie legte den Kopf auf seine Brust. Er sollte die Tränen nicht sehen, die in ihren Augen brannten. »Kein Mann dürfte gezwungen werden, seine Träume aufzugeben.«
Fragte sie nach seiner Meinung, oder sprach sie nur aus, was sie dachte? »Wie kommst du darauf?«
»Selbst wenn ein Mann Verantwortung trägt, sollte er seine Träume verwirklichen, nicht wahr?«
»Was versuchst du mir zu sagen?«
»Ich bin so müde, und ich rede nur sinnloses Zeug.«
»Offensichtlich müssen wir unser Gespräch verschieben, bis ich wieder da bin.«
»Du fährst nach Chicago, nicht wahr?«
»Wieso weißt du das?«
»Ich hörte Hunter sagen, ein Mann, den du suchst, sei in Chicago.«
»Ja.«
»Wie heißt er doch gleich?«
»Das ist unwichtig.«
»Hinter diesem Mann bist du schon jahrelang her.«
»Wie kannst du das wissen?«
»An Bord der Emerald erzähltest du mir, du würdest in die Berge zurückkehren, wenn du einen
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