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Prinz Charming

Titel: Prinz Charming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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helfen, die Mädchen nach London zu holen? Gibt es irgendwelche Vereinbarungen zwischen den amerikanischen und englischen Gerichten?«
    »Das müssen wir herausfinden. Am besten fahren wir sofort nach Redemption.«
    Eine halbe Stunde später verließen sie das Hotel. Taylor hinterlegte eine Nachricht für Hunter, dann nahmen sie eine Droschke, die sie zum Bahnhof brachte, kauften Fahrkarten und stiegen in den nächsten Zug nach Montana.
    Hunter verbrachte den Tag in der Innenstadt von Cincinnati, wo er nach einer passenden Unterkunft für die beiden Frauen und die Kinder suchte. Erst abends kehrte er ins Hamilton House zurück und erfuhr von Taylors Abreise. Ehe er es glauben konnte, mußte er ihre schriftliche Nachricht zweimal lesen. Die alberne Frau dankte ihm für seine Hilfsbereitschaft und erklärte, sie habe sein Hotelzimmer bezahlt, dann fügte sie hinzu, sie würde ihn gern zum Dinner einladen, sobald sie sich mit Victoria und den Kindern in Redemption häuslich niedergelassen habe.
    Vermutlich hatte sie den Verstand verloren. Er packte seine Sachen, übergab dem Empfangschef eine Nachricht für Lucas und fuhr in aller Eile zum Bahnhof, um den nächsten Zug zu erreichen. Mißmutig überlegte er, Taylor müsse ebenso verrückt sein wie ihre kränkelnde Freundin. Was um Himmels willen bildeten sich die beiden ein? Dann richtete sich sein Zorn gegen den wahren Schuldigen, nämlich Ross. Auch die beste Freundschaft hatte ihre Grenzen. Wie konnte Lucas ihm nur zumuten, hinter zwei wahnsinnigen Frauen herzujagen? Du wirst was erleben, wenn diese Rothaarige noch einmal auf meine Stiefel kotzt, dachte Hunter erbost.
    Als er in den Mitternachtszug stieg, bereute er, daß er sich jemals mit Lucas angefreundet hatte. Könnte er die Zeit zurückdrehen, würde er dieses untaugliche stumpfe Jagdmesser nicht noch einmal stehlen.
    Die Reise nach Redemption dauerte acht Wochen. Taylor und ihre Begleitung fuhren per Bahn nach Sioux City, Iowa. Dort blieben sie zwei Tage, damit die Kinder spielen und sich austoben konnten. Außerdem wollten die beiden Frauen noch einige Sachen kaufen, die sie in der Wildnis brauchen würden.
    Ganz zuoberst auf der Liste stand ein geräumiger Wagen. In der Stadt gab es eine große Auswahl, und Taylor brauchte nicht lange, um ein passendes Vehikel zu finden Viel schwieriger war es, vier gute Pferde aufzutreiben. Das Gespann kostete eine Menge Geld, doch sie wußte, daß sie in Fort Benton noch mehr dafür bezahlen müßte.
    Hunter holte sie ein, als sie an Bord des Flußdampfers namens Midnight Blue gingen. Da dieses größte aller Schiffe, die hier verkehrten, sowohl Passagiere als auch sperrige Fracht transportierte, hatte Taylor sich dafür entschieden. Der Preis für die Kabinen betrug exorbitante hundertfünfundzwanzig Dollar, und sie wollte die bereits bezahlten Passagen natürlich nicht verfallen lassen. Das teilte sie Hunter unmißverständlich mit, während er versuchte, sie zur Umkehr zu bewegen.
    Seine Stirnfalten vertieften sich zusehends, als er von ihrem Plan erfuhr, die Kinder in Redemption großzuziehen.
    Dann versuchte er, sie mitsamt ihrer Freundin und den drei Kindern zum Bahnhof zurückzuverfrachten. Wieviel sie schon für die Reise ausgegeben hatte, interessierte ihn nicht. Genausogut könne sie ihr Geld wegwerfen, erklärte er, denn nach ihrem Wiedersehen mit Lucas würde sie ohnehin keins mehr brauchen. »Tote Frauen haben keine finanziellen Probleme.«
    Diese Taktik, die ihr offenbar Angst einjagen sollte, beeindruckte sie nicht. »Entweder helfen Sie uns, oder Sie lassen uns in Ruhe.« Freundlich fügte sie hinzu: »Wir würden uns sehr über Ihre Gesellschaft freuen. Nicht wahr, Victoria?«
    Während ihre Freundin verächtlich schnaufte, lief Hunters Gesicht puterrot an. Entschlossen verschränkte sie die Arme über ihrem mittlerweile ziemlich umfangreichen Bauch. »Wir I fahren nach Redemption, so oder so, Mr. Hunter.«
    Taylor hoffte inständig, er würde bei ihnen bleiben, da sie seinen Beistand und Schutz dringend brauchten. Deshalb stieß sie Victoria an, um ihr zu bedeuten, sie solle ihn nicht so erbost anstarren.
    »Also fahren Sie auf jeden Fall nach Redemption?« fauchte er.
    Beide nickten, und er sah ein, daß er sich geschlagen geben mußte. Verzweifelt warf er die Arme in die Luft, dann entfernte er sich und buchte eine Kabine.
    Spätabends, als Taylor und die Kinder schon schliefen, ging i Victoria an Deck, um frische Luft zu schnappen. Hunters Kabine lag

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