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Prinz Charming

Titel: Prinz Charming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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los?«
    Ohne den unwirschen Klang seiner Stimme zu beachten, bemerkte sie: »Meinetwegen haben Sie ihre Zukunft geopfert. Das war sehr edel.«
    »Keineswegs.«
    Sie widersprach ihm nicht und bat: »Würden Sie mir etwas versprechen?«
    »Wenn ich’s tue - lassen Sie mich dann schlafen?«
    »Ja.«
    »Also gut. Was soll ich Ihnen versprechen?«
    »Daß Sie nicht abreisen werden, ohne sich von mir zu verabschieden.«
    »Einverstanden, Sie haben mein Wort.«
    »Danke.«
    Taylor schloß die Augen und sprach ein stummes Nachtgebet. Auch Lucas schloß die Augen und versuchte, die lustvollen Gedanken an seine Frau zu verscheuchen. Schließlich zählte er alle Gründe auf, die ihn in all den Jahren von einer Heirat abgehalten hatten. Am wichtigsten erschien ihm seine Freiheit. Er liebte es, auf Wanderschaft zu gehen, und er war kein Familienmensch. Eine Ehefrau würde wie ein Klotz an seinem Bein hängen.
    Plötzlich erinnerte er sich an Taylors Behauptung, ihretwegen habe er seine Zukunft aufgegeben. Da er nicht beabsichtigte, jemals wieder zu heiraten, sobald sie aus seinem Leben verschwunden wäre, verdiente er dieses Lob nicht. Und es war nicht edel gewesen, sich auf diese Ehe einzulassen. Nur für Geld hatte er es getan - um Kelseys Freiheit zu erkaufen.
    Und Taylors Beweggründe? Am letzten Abend in London hatte sie ihre Juwelen verschenkt, und das verblüffte ihn. War sie so reich, daß sie sich diese Großzügigkeit leisten konnte? Andererseits beobachtete er immer wieder, wie sorgsam sie mit ihrer Garderobe umging, wie gewissenhaft sie ihre Kleidungsstücke zusammenfaltete und in die Truhen legte. Und sie hatte nicht darauf bestanden, eine Zofe mitzunehmen. An Bord der Emerald verzichtete sie auf den Service der Stewards und hielt die Kabine selber in Ordnung. Dieses Verhalten paßte nicht zu einer reichen, verwöhnten Frau.
    »Taylor?«
    »Ja?«
    »Warum haben Sie auf dem Ball in London Ihren Schmuck verschenkt?«
    Was für eine sonderbare Frage, ausgerechnet jetzt, dachte sie und unterdrückte ein Gähnen. »Weil ich dem jungem Mädchen eine Freude machen wollte.«
    Diese Antwort genügte ihm nicht. »Und?«
    »Außerdem wußte ich, daß ich die Saphire nicht mehr brauchen würde.«
    »Trägt man in Boston keine Juwelen?«
    »Einige Frauen tun’s vermutlich.«
    Nun hatte sie den Spieß geschickt umgedreht. Offensichtlich gelang es ihm nicht, ihr eine klare Antwort zu entlocken. Aber so schnell gab er es nicht auf. »Ihre Großmutter erklärte mir, unsere Ehe würde Ihr Erbe vor Ihrem Onkel schützen.«
    »Das stimmt. Und was hat sie Ihnen sonst noch gesagt?«
    »Daß ich auf Sie aufpassen soll.«
    »Oh, ich bin durchaus imstande, selber auf mich aufzupassen.«
    Lucas hörte, wie ärgerlich ihre Stimme klang, und lächelte. In ihrer Naivität glaubte sie tatsächlich, sie könnte es mit allen Gefahren dieser Welt aufnehmen. Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und starrte nachdenklich ins Dunkel. »Aber Sie haben mich doch nicht nur wegen Ihres Erbes geheiratet?«
    »Meine Großmutter mußte sehr hart für ihren Reichtum arbeiten und wollte ihn nicht verschleudert sehen. Auf diesem Standpunkt stehe ich auch.«
    »Trotzdem haben Sie Ihren Schmuck verschenkt, obwohl er sicher echt und wertvoll ist.«
    »Ich sagte doch schon, warum ich’s tat. In Zukunft brauche ich solchen Tand nicht mehr.«
    Nun waren sie wieder da, wo sie angefangen hatten. Wie er widerstrebend registrierte, beherrschte Taylor die Kunst, ausweichende Antworten zu geben, ebenso gut wie er selbst.
    »Ich möchte immer noch wissen ...«
    »Mr. Ross, ich bin sehr müde«, unterbrach sie ihn. »Lassen
    Sie mich schlafen.« Zur Wand gedreht, schloß sie die Augen und heuchelte ein Gähnen.
    Hoffentlich würde Lucas sein Verhör nun beenden. Er mußte zwar irgendwann von den Babys erfahren, aber erst später. Sobald er herausfand, daß sie ihm nach Redemption folgen wollte, würde er versuchen, sie aufzuhalten. Nach seiner Ansicht war sie in den Bostoner Salons besser aufgehoben, wo sie am Tee nippen und sich wie eine alberne Gans aufführen würde. Nach Redemption gehörte sie ganz sicher nicht. Hatte er nicht behauptet, die Stadt würde ihr mißfallen?
    Abrupt wurde sie in ihren Gedanken gestört, die Decke von ihren Schultern gezogen. Überrascht drehte sie sich wieder auf den Rücken. Lucas stand neben dem Bett, und trotz der Dunkelheit in der Kabine sah sie seine gerunzelte Stirn. »Was machen Sie denn?« fragte sie.
    Er setzte sich, und sie

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