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Prinz Charming

Titel: Prinz Charming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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versuchte, von ihm wegzurücken, aber ihr Nachthemd klemmte unter seinem Schenkel fest. Vergeblich versuchte sie, es hervorzuziehen, und dann hielt er ihre Schultern fest. »Schauen Sie mich an!« befahl er. »Sie müssen mir eine Frage beantworten.«
    »Also gut. Und welche?«
    »Warum haben Sie mich geheiratet?«
    Unbehaglich wich sie seinem Blick aus. »Um mein Erbe zu schützen.«
    »Und?«
    Resignierend seufzte sie. Er würde nicht lockerlassen. »Außerdem wollte ich verhindern, daß Onkel Malcolm mich mit dem nächstbesten Schurken verheiratet.«
    Lucas schüttelte den Kopf. »Und was für Gründe gab es sonst noch?«
    »Nun habe ich Ihnen alles gesagt, was Sie wissen müssen. Übrigens dürfen Sie nicht auf meinem Bett sitzen«, fügte sie hinzu und zwang sich, einen entrüsteten Ton anzuschlagen. »Das schickt sich nicht.«
    »Wir sind verheiratet!« fauchte er. »Also schickt sich das sehr wohl.«
    Eine Zeitlang starrten sie sich schweigend an. Lucas schien ein wichtiges Problem zu überdenken, und nach seiner Miene zu schließen, war es kein erfreuliches. »Sie sind meine Frau, Taylor.«
    »Wollen Sie etwa - Ihre ehelichen Rechte beanspruchen?« fragte sie mit allen Anzeichen des Entsetzens, und das verletzte ihn. Am liebsten hätte er sie gleichzeitig geküßt und erwürgt.
    Plötzlich erkannte er seinen Fehler. Er war ihr zu nahe gekommen, spürte unter seinen Händen ihre warme Haut. Einen Kuß, sagte er sich, nur einen Kuß. Damit würde er sich zufriedengeben.
    Verdammt, schon wieder belog er sich selbst. Er wollte nicht nur einen Kuß, er wollte alles. »Nein, ich werde meine ehelichen Rechte nicht beanspruchen.«
    Zorn schwang in seiner Stimme mit, und jetzt fühlte sich auch Taylor gekränkt. So entschieden hätte er die Frage nun auch wieder nicht verneinen müssen. Eigentlich müßte sie sich erleichtert fühlen, das wußte sie, denn sie beabsichtigte keineswegs, sich Lucas Ross hinzugeben. Trotzdem wünschte sie, er würde sie begehrenswert finden - zumindest ein bißchen. Jede Ehefrau wollte ihrem Mann gefallen, nicht wahr? Aber allein schon der Gedanke, sie zu berühren, schien ihn anzuwidern. »Manche Männer finden mich attraktiv. Aber Sie mögen mich nicht besonders, Lucas, nicht wahr?«
    »Doch, ich mag Sie.«
    Sie sah nicht so aus, als würde sie ihm glauben. Nur zu deutlich verriet ihr Blick, wie tief er ihre Gefühle verletzt hatte. Und so beschloß er, ihr seinen Standpunkt zu erklären. »Wissen Sie, warum ich Sie nicht anfasse?«
    »O ja. Sie begehren mich nicht. Sogar ein Blinder würde das merken.«
    »Zum Teufel, ich begehre Sie«, murmelte er, »sogar sehr. Aber ich will nicht mit Ihnen verheiratet sein.«
    »Beides können Sie nicht haben, Lucas.«
    »Was soll nun das wieder heißen?«
    Das wußte sie selber nicht. Aber sie fühlte sich etwas besser, seit er zugegeben hatte, sie würde eine gewisse Anziehungskraft auf ihn ausüben. Doch dann dachte sie an die Beleidigung, die diesem Geständnis gefolgt war. »Großer Gott, warum veranlasse ich alle Männer, mich zu kränken? Erst schlägt William Merritt mir vor, ich solle seine Geliebte werden, und nun erklären Sie, Sie möchten nicht mit mir verheiratet sein. Warum nicht?«
    Diese Frage wollte er nicht beantworten und ihr statt dessen erklären, es gefalle ihm nicht, auf dieselbe Stufe wie dieser Hurensohn Merritt gestellt zu werden. Aber ehe er sich verteidigen konnte, lenkte sie ihn höchst erfolgreich ab. Eine dunkle Locke war ihm in die Stirn gefallen, und ohne lange zu überlegen, strich Taylor sie nach hinten.
    Da zuckte er zusammen, als hätte sie ihn geschlagen, und sie bereute ihre kühne Geste sofort. »Meine Großmutter behauptete, die Männer würden es sogar mit einem Stein treiben, wenn das möglich wäre.« Diese ungeheuerlichen Worte nahmen ihm fast den Atem. »Wissen Sie, warum?«
    Obwohl er ahnte, daß ihm die Antwort mißfallen würde, siegte seine Neugier. »Nein. Warum?«
    »Männer denken nicht mit ihren Köpfen, sondern mit ihren ...«
    Blitzschnell hielt er ihr den Mund zu. »Um Himmel willen, Taylor, reden Sie nicht so!«
    »Ich wiederhole nur, was meine Großmutter mir erklärt hat«, flüsterte sie, nachdem er seine Hand von ihren Lippen genommen hatte. »Es stimmt doch, nicht wahr? Die Männer denken immer nur an das eine.«
    »Nicht alle Männer.«
    »Und Sie?«
    Er warf ihr einen vernichtenden Blick zu, dann neigte er sich langsam herab. »Nein, ich gehöre nicht zu den Männern, die immer nur an

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