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Prinz Charming

Titel: Prinz Charming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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murmelte Hunter.
    »Jetzt solltest du erst mal ein Bad nehmen und dich ausruhen, Victoria«, meine Taylor. »Ich führe dich nach nebenan.«
    Hunter wartete, bis die beiden Frauen im angrenzenden Raum verschwunden waren, dann richtete er seinen durchdringenden Blick auf Lucas, der sich erkundigte, was eigentlich vorgefallen sei.
    »Ich habe mich vorgestellt.«
    »Und?«
    »Da hat sie mich angekotzt.«
    Lucas lächelte. Viel lieber hätte er gelacht, aber das wagte er nicht. Womöglich wäre er sonst niedergeschlagen worden. Und so räusperte er sich nur, um seine Belustigung zu überspielen, dann stopfte er sein Hemd in den Hosenbund.
    »Sag nie wieder, ich soll dir einen Gefallen tun!« fauchte Hunter.
    Im Nebenzimmer erklang Taylors Gelächter. Offenbar hatte Victoria ihr gestanden, was geschehen war, und wenig später lachte sie ebenfalls.
    »So komisch war’s wirklich nicht«, knurrte Hunter. »Der Droschkenkutscher hat den vierfachen Preis verlangt.«
    »Warum?« fragte Lucas.
    »Weil sie den Wagen vollgekotzt hat. Aber das war nicht meine Schuld. Sie erklärte, im schwankenden Zug sei ihr todschlecht geworden. Jetzt muß ich dringend baden. Wird sie einen hysterischen Anfall kriegen, wenn ich da reingehe und mir was Sauberes zum Anziehen hole?«
    »Taylor hat deine Sachen schon in dein neues Zimmer gebracht, drei Türen weiter unten am Flur. Der Schlüssel liegt auf dem Tisch.«
    »In diesem vornehmen Hotel bekomme ich ein eigenes Zimmer?« Hunters Überraschung war sehr aufschlußreich. An die Vorurteile, die man ihm gegenüber hegte, hatte er sich längst gewöhnt, und er nahm es klaglos hin, wann immer er diskriminiert wurde.
    Um so energischer setzte sich Lucas für die Rechte seines Freundes ein. »Da du nicht da warst, hat Taylor das Zimmer auf ihren Namen gebucht.« Beide wußten, daß Hunter andernfalls vom Hotelmanagement abgewiesen worden wäre, doch das sprachen sie nicht aus.
    »Wann gehen wir, Lucas?«
    »Sobald du fertig bist.«
    Hunter nahm den Schlüssel und verschwand. Eine halbe Stunde später kehrte er in Lucas’ Zimmer zurück. Inzwischen hatte Taylor ihrer Freundin geholfen, sich häuslich einzurichten, und die Stiefel gesäubert. Sie standen neben der Tür und sahen funkelnagelneu aus. Als er sie anzog, kam sie aus dem Nebenraum herüber, und er bedankte sich. »Es war sehr nett von Ihnen, die Stiefel reinigen zu lassen. Ich dachte, dafür wäre die Zeit zu knapp.«
    »Das hat Taylor selber gemacht«, erklärte Lucas, der am Torbogen des Alkovens lehnte, dann fragte er seine Frau: »Fühlst du dich gut.«
    »Ja«, antwortete sie und senkte den Kopf.
    »Komm mal her!« Zögernd gehorchte sie, und er führte sie in die Nähe des Bettes, wo sie ungestört waren. »Warum hast du nicht gefragt, ob du uns begleiten kannst?«
    »Würdest du’s denn erlauben?«
    »Nein, aber du hast nicht gefragt. Was ist los mit dir?«
    Diese Frage wurde ignoriert. »Wenn ihr die Babys findet, sollte ich dabeisein. Sie werden sich fürchten und mich brauchen.«
    »Also gut. Sobald wir sie aufgespürt haben, hole ich dich.«
    »Danke.«
    »Willst mir nicht sagen, was dich bedrückt?«
    Sie seufzte tief auf. »War das ein Bluff, als du sagtest, du würdest dir eine Hochzeitsnacht wünschen?«
    Lächelnd erwiderte er: »Ich bluffe nie.«
    »Weißt du denn nicht, wie sehr das alles komplizieren würde und ...«
    Seine Lippen brachten sie zum Schweigen. Es war kein sanfter Kuß. Rückhaltlos gab Lucas ihr zu verstehen, wie glühend er sie begehrte, und sie glaubte, in seinen Armen dahinzuschmelzen. Nur für einen kurzen Moment wollte sie vorgeben, alles wäre in bester Ordnung und so schön wie der Sonnenschein nach dem Regen. Sie wußte, daß sie sein Verlangen erregte, aber sie wollte geliebt werden. Und er würde lieber hängen, als seine Ehe aufrechtzuerhalten.
    Abrupt schob sie ihn von sich. »Du - du vergißt dich«, stammelte sie.
    Doch er riß sie wieder an seine Brust und küßte sie, bis sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Danach saß sie wie benommen auf dem Bett und kam erst wieder zur Besinnung, als sie Lucas pfeifend zur Tür hinausgehen hörte. Was für ein arroganter Kerl...
    Sie glättete ihr Haar, dann sah sie nach Victoria, die tief und fest schlief. Taylor zog ihr die Decke bis ans Kinn, schloß das Fenster, damit ihre Freundin sich nicht erkältete, und schlich auf Zehenspitzen in ihr eigenes Zimmer zurück. Unruhig wanderte sie umher und flehte den Allmächtigen an, er möge Lucas

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