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Prinz Charming

Titel: Prinz Charming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Nebenraum für ihre Freundin benötigte, mußte sie Hunter ein anderes Zimmer besorgen. Um das zu erledigen, brauchte sie nicht in die Halle hinunterzugehen. Sie zog am Glockenstrang bei der Tür. Nach zehn Minuten erschien ein Hotelangestellter, der sich höflich nach ihren Wünschen erkundigte.
    Bald darauf kehrten Lucas und Hunter ins Hamilton. House zurück, mit der Nachricht, der Zug würde sich um vier Stunden verspäten. Sie bestellten etwas zu essen. Danach wollten sie einen Mann treffen, von dem sie sich eine wichtige Auskunft bezüglich der Zwillinge erhofften.
    Lucas versicherte seiner Frau, entweder er selbst oder Hunter würde Victoria vom Bahnhof abholen. Mit einem vielsagenden Stirnrunzeln fügte er hinzu, Taylor müsse im Zimmer bleiben. Als sie fragte, ob sie mitkommen könne, wenn sie diesen Mann befragten, erwiderte er, sie sei wohl von Sinnen. Dann ging er in den Alkoven, um seine Geldbörse zu suchen. Sicher würde der Informant eine Entschädigung verlangen, wenn er seine Freunde verriet.
    Nachdem Lucas das Geld eingesteckt hatte, wandte er sich wieder zu Taylor. Angesichts ihrer wütenden Miene lächelte er beinahe. In etwas sanfterem Ton erklärte er, in Gegenwart einer Frau würde der Mann sicher nicht so freimütig reden.
    Das war eine lahme Ausrede, doch darüber machte er sich keine Gedanken. Ob es Taylor nun paßte oder nicht - sie durfte sich nicht in Gefahr bringen.
    Ein paar Minuten später ging er, gefolgt von Hunter, der sich mittlerweile genauso autoritär verhielt wie sein Freund. An der Tür drehte er sich um und befahl Taylor, den Riegel vorzuschieben. »Lassen Sie niemanden herein, bis wir zurückkommen, verstanden?«
    »Ja, natürlich.«
    »Er hat schon genug Sorgen, also sollten Sie ihn nicht auch noch aufregen.«
    »Keine Bange, Mr. Hunter, ich werde niemanden hereinlassen.«
    Er schloß die Tür und wartete, bis er hörte, wie der Riegel vorgeschoben wurde. Erst dann eilte er hinter Lucas her.
    In der Hotelhalle wartete der Mann, mit dem sie verabredet waren. Er hieß Morris Peterson und war kein übler Bursche, denn er haßte die Border-Brüder ebenso abgrundtief wie Lucas und Hunter und verabscheute Menschenhandel in jeder Form. Aber er nahm bereitwillig Geld für die Informationen, die er lieferte. Immerhin ging er ein hohes Risiko ein. Wenn die Borders herausfanden, daß er gesungen hatte, würden sie ihm zweifellos die Kehle durchschneiden.
    Lucas übergab ihm die geforderte Summe, und sie gingen in eine ruhige Ecke. Zahlreiche Geschäftsleute drängten sich in der Halle. Niemand beachtete die drei Männer, die ein leises Gespräch führten. Trotzdem erklärte Morris, er müsse sich hinter Lucas’ breitschultriger Gestalt verstecken. »Ich kann Ihnen einen Namen nennen«, flüsterte er. »Boyd. Jeden Abend betrinkt er sich im Saloon an der Ecke von der Hickery Street. Wissen Sie, wo das ist?«
    »Wir werden’s schon finden«, erwiderte Hunter. »Was kann uns dieser Boyd erzählen?«
    »Gestern prahlte er mit dem Geld, das er einheimsen würde, und er lachte, als würde er ein Geheimnis kennen. Ich glaube, er meinte die Zwillinge, die Sie suchen.«
    »Wann fängt er normalerweise zu trinken an?«
    »Wenn’s dunkel wird.«
    »Sonst noch was?«
    Peterson schüttelte den Kopf, und ein paar Minuten später verließ er das Hotel.
    »Das könnte eine weitere falsche Spur sein«, warnte Hunter.
    »Ja«, stimmte Lucas zu, »aber ich habe so ein Gefühl...«
    »Ich auch. Mein Instinkt sagt mir, daß Boyd uns zu den Borders führen wird.«
    »Es ist erst kurz nach sechs. Nun werde ich mich für eine Stunde aufs Ohr legen, und wenn ich Victoria vom Bahnhof abgeholt und hierhergebracht habe, gehen wir zu Boyd.«
    »Um Victoria kümmere ich mich schon. Du kannst schlafen, bis ich zurückkomme.«
    »Und du? Bist du nicht müde?«
    »Im Gegensatz zu dir habe ich keine vierzigstündige Bahnfahrt hinter mir. Wie sieht Victorias Freundin aus?«
    »Rotes Haar, grüne Augen.«
    »Ich werde auch diesen Saloon suchen. Das erspart uns später ein bißchen Zeit.«
    Nachdem sie sich getrennt hatten, kehrte Lucas ins Hotelzimmer zurück. Rasch zog er Hemd und Schuhe aus. In knappen Worten erzählte er seiner Frau, was geschehen war, und sank aufs Bett. Fünf Minuten später war er eingeschlafen.
    Hunter fand den Saloon, dann eilte er zum Bahnhof. Inzwischen waren alle Fahrgäste aus dem Zug gestiegen, und er hielt nach Victoria Ausschau. Rotes Haar, grüne Augen. Die
    Frau kann man sicher

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