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Prinz Charming

Titel: Prinz Charming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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und Hunter vor allen Gefahren bewahren und ihnen helfen, endlich die Babys zu finden.
    Diesmal glaubten beide Freunde, einer vielversprechenden Spur zu folgen. Sie stöberten Boyd auf, dessen Zunge sich bald lockerte, weil Hunter ihm einen Whiskey nach dem anderen bezahlte. Während sie im Saloon an einem Ecktisch saßen, ließ sich der Mann vollaufen, bis er schließlich sogar seine eigene Mutter verraten hätte.
    Eine Stunde später erreichten sie ihr Ziel. Boyd warf einen kurzen Blick auf das Geld, das Lucas ihm anbot, und begann zu reden. Dabei bildete er sich ein, den Borders einen Gefallen zu erweisen, denn Hunter hatte angedeutet, vielleicht würde er die Zwillinge kaufen. Der Preis sei für ihn kein Problem.
    Boyd war ein völlig gewissenloser Mensch und häßlich wie die Sünde, mit einem breiten Gesicht voller Pockennarben und schweren Tränensäcken. Zudem besaß er die widerliche Angewohnheit, wann immer von Geld gesprochen wurde, die wulstigen Lippen zu kräuseln, so als wollte er seine eigene Habgier schmecken.
    Lucas beteiligte sich nur selten an der Unterhaltung, denn er fürchtete, seine Stimme würde verraten, wie sehr er das Individuum verabscheute, das ihm gegenübersaß. Seelenruhig schilderte Boyd die Freuden, die man zu genießen pflegte, wenn man sich an kleinen Mädchen verging. Am liebsten hätte Lucas ihn umgebracht, und er bewunderte seinen Freund, der seinen Ekel so großartig verbarg.
    Boyd beugte sich zu Hunter vor. »Wieso haben Sie soviel Geld? Sie sind doch ein Halbblut, nicht wahr?«
    Die zweite Frage wurde ignoriert, die erste beantwortet. »Gold.«
    »Also haben Sie eine Ader gefunden?« Hunter nickte, und Boyd grinste. »Muß ziemlich ertragreich sein. Die Borders haben die Zwillinge zwar schon jemand anderem versprochen, aber man könnte sie veranlassen, ihr Wort zurückzunehmen - insbesondere, weil sie’s einer Frau gegeben haben.«
    »Einer Frau?« Erstaunt hob Hunter die Brauen.
    Boyd warf Lucas einen besorgten Blick zu. »Ihr Freund redet nicht viel, was?«
    Darauf gab Hunter keine Antwort: »Eine Frau will die Mädchen kaufen?«
    »Ja, für ihr Bordell. Zumindest hat sie das den Borders erzählt. Und Sie würden den geforderten Preis verdreifachen?«
    »Wenn’s die Zwillinge wert sind... Natürlich müßte ich sie erst mal sehen.«
    »Und Sie zahlen mir eine Provision?«
    »Das habe ich doch schon gesagt.«
    »Aber wenn’s gar keine Zwillinge sind? Da bin ich mir nicht sicher.« Boyd nahm einen großen Schluck Whiskey, rülpste laut und wischte sich mit seinem Ärmel den Mund ab. »Gesehen hab’ ich sie nicht. Ich hörte nur, die Borders hätten sich Zwillinge und den älteren Bruder der kleinen Mädchen beschafft. Der ist ein Halbblut. Und wenn das auch für seine Schwestern gilt, sind sie keinen Nickel wert.«
    Hunter wandte sich zu Lucas, und die Botschaft in seinen Augen war unmißverständlich. Am liebsten hätte er den Hurensohn auf der Stelle umgebracht, und er griff instinktiv nach seinem Messer, hielt aber inne, als sein Freund warnend den Kopf schüttelte.
    »Sagen Sie uns, wo wir die Kinder finden, Boyd«, befahl Lucas.
    Nachdenklich betrachtete Boyd die Geldscheine, die auf dem Tisch lagen, dann nannte er die Adresse. »Sie werden doch nicht verraten, von wem Sie’s erfahren haben?«
    »Sie begleiten uns«, erklärte Lucas. »Wenn Sie gelogen haben, wird mein Freund Sie töten.«
    »Und wenn er die Wahrheit sagt?« fragte Hunter.
    »Dann bekommt er die andere Hälfte des Geldes.«
    »Das hier genügt mir«, lallte Boyd. »Ich gehe nirgendwohin.«
    Lucas zwang sich, einen sanften Ton anzuschlagen, obwohl er den Bastard am liebsten erwürgt hätte. »Mein Kumpel kann sehr gut mit seinem Messer umgehen, und das ist verdammt scharf. Besonders gern zieht er den Leuten die Haut ab«, fügte er hinzu, und Boyd wurde blaß. »Bei lebendigem Leib, nicht wahr, mein Freund?«
    »Klar«, bestätigte Hunter. »Wenn sie tot wären, würde es keinen Spaß machen.«
    Boyd begann am ganzen Körper zu zittern und schaute sich hilfesuchend im Saloon um. Aber niemand beachtete ihn. »Ich bin ein Weißer!« protestierte er.
    »Das ist mir egal«, erwiderte Hunter lächelnd.
    »Vorhin wollten Sie wissen, ob mein Freund ein Halbblut ist«, bemerkte Lucas. »Das ist er, Boyd - also ein Wilder.«
    »Trotzdem bleibe ich da. Und Sie können mir gar nichts tun. Hier gibt’s zu viele Zeugen.« Boyd grinste selbstgefällig.
    Fünf Minuten später glänzten Tränen in seinen Augen, als

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