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Prinz für die Köchin

Titel: Prinz für die Köchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Zagha
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ja so gern hingehen, aber ich habe keinen Begleiter.« Mitch kam zurück und hielt ein paar Bücher hoch, und als Bunny mit reizendem Lächeln nickte, tippte er die Preise kommentarlos in die Kasse ein. »Ich würde natürlich Sie fragen, Sir  – als amerikanischen Landsmann «, fuhr sie fort und sah ihn an. »Aber Sie haben ja so viel zu tun und so , da würde es mir nicht im Traum einfallen, noch mehr von Ihrer Zeit in Anspruch zu nehmen.«
    »Versuchen Sie mal, mich von dieser Party fernzuhalten«, blaffte Mitch. »Mein echtes Hawaiihemd schreit nach Ausgang.« Er hielt Bunnys stetigem Blick einen Augenblick lang stand. »Ganz schön frech, wie?«, knurrte er und kam nicht gegen den beifälligen Unterton an, der sich in seine Stimme stahl.

18
    Dass sie mit Bunny im Schlepptau auf der Koud’Soleil-Party aufgekreuzt war, hatte Bastiens Entschlossenheit offenbar nicht gemindert, dachte Imogen im Stillen, während sie sich in dem wilden Hüfte-an-Hüfte-Gehopse auf der kleinen, brechend vollen Tanzfläche an ihm festklammerte. An den in der Dunkelheit nur schwach sichtbaren Bambuswänden hingen unter dem blauen Neonschriftzug »Tahiti Paradise« geschnitzte Masken polynesischer Götter, die mit verständlichem Spott auf sie herabschauten. Monty, der bei Daphne geblieben war, hatte Glück. Anders als Imogen machte er sich nicht zum Gespött.
    Inzwischen fragte sie sich, was genau sie hier eigentlich tat. Als er sie gefragt hatte, schien es einfacher, mit Bastien zu tanzen, als ihm eine Abfuhr zu erteilen – schließlich war es viel zu laut, um sich mit ihm zu unterhalten. Und was hätte sie auch sagen können? Wieder dasselbe? Dass sie sich nicht sicher war, ob sie mehr wollte? Das war nicht das, was er hören wollte.
    Jetzt steppte hier, um Mitch zu zitieren, wirklich und wahrhaftig der Bär, und der gehaltvolle Mai-Tai, den sie bei ihrer Ankunft nervös hinuntergekippt hatte, trug wenig dazu bei, sie zu beruhigen. Das Licht im Koud’Soleil war so gedämpft, dass sie kaum weiter sehen konnte als bis zu ihrer Nasenspitze, die gegenwärtig gegen Bastiens Hals gequetscht wurde. So taktvoll wie möglich löste sie ihr Gesicht von ihm und sah sich um. Die Dekoration des Clubs war turbo-tropisch.
    »Findest du das nicht irre?«, hatte Mitch gefragt, als sie angekommen war. Bunny hatte er ungefähr eine Minute lang gezielt ignoriert, bevor er schwach wurde und sich lobend über das tropische Wickelkleid äußerte, das sie mutig aus einem geblümten Tischtuch gefertigt hatte. »Das ist, als wäre hier irgendein durchgeknallter Hollywood-Regisseur losgelassen worden, so Marke …« Mitch warf sich in Pose, die Hand in die Hüfte gestemmt, und fing an, mit dem Finger angelegentlich in alle Richtungen zu zeigen. »Okay, Leute, ich will Fidschi, und zwar supertoll. Wir wollen künstliche Palmen, Schätzchen, und die sprühen wir golden an. Was ist denn das? Cocktails in einfachen Kokosnussschalen? Sind wir arm oder was? Das ist hier doch keine minimalistische Ian-Schrager-Nummer. Können wir die Drinks bitte etwas aufpeppen? Gebt mir einen Plastiklöwen, eine Maraschinokirsche, ein Stück Ananas und eine rote Rosenknospe! Also, ich will Fackeln , ich will einen Springbrunnen, ich will Schnitzereien! Vielen Dank! Jetzt kommen wir hier langsam ins Geschäft. Oh Gott! Das sieht ja alles immer noch so nackt aus! Wo sind die Wandgemälde? Wo ist das Hulamädchen-Panorama, Leute? Kommt schon, kommt schon, kommt schon!«
    Danach war die Party ernsthaft in Gang gekommen. Bunny war der Boustifaille-Truppe vorgestellt worden und tanzte jetzt mit Régis – der sich wirklich zu bewegen wusste, wie sich herausstellte. Imogen fand es ein klein wenig seltsam, dass Dimitri, sonst immer so distanziert, zur Abwechslung einmal mitmachte und mit Faustina tanzte. Ihre Freundin war Stammkundin im Koud’Soleil; ihr weißes Kleid leuchtete unter dem Stroboskop ultraviolett-blau. Und dort war der liebeskranke Enzo und sah missmutig und geradezu unverschämt gut aus.
    Auf der Bühne war Cheyenne als Silhouette zu sehen; er boxte im Takt der Musik in die Luft – genau das ausgeklügelte Medley aus Afro-Disco, Bossanova und Funk, das der Flyer versprochen hatte. Larissa, das lange dunkle Haar im Hawaii-Stil mit Blumen gekrönt, stand neben ihm.
    Plötzlich verstummte die Musik; alle Anwesenden wurden gebeten, die Tanzfläche zu verlassen und in den Bambusnischen rings herum Platz zu nehmen. Bastien bestellte neue Cocktails, und Imogen, die Durst

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