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Prinz für die Köchin

Titel: Prinz für die Köchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Zagha
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hatte, trank ihren ziemlich schnell.
    Dann kamen zu den Klängen polynesischer Musik neun Tänzerinnen in Kokosnuss- BH s und bis zur Hüfte geschlitzten Grasröcken auf die Tanzfläche gekreiselt und strahlten unter Kronen aus steifen grünen Blättern hervor ins Publikum. Alles begann zu klatschen, sogar Imogen fiel schließlich in den Applaus ein. Bastien stand auf und gab ihr mit einem Zeichen zu verstehen, dass er gleich wieder da wäre. Gleich darauf tauchte ein weiteres Paar in der Nische auf: Larissa mit ernster Miene und Cheyenne, der nach seinem Set zugleich erschöpft und völlig überdreht aussah.
    »Hé, alles okay?«, erkundigte er sich, beugte sich zu Imogen herüber und drückte ihren Arm. »Gefällt dir die Show?«
    Mit gefurchter Stirn sah Imogen ihn an und versuchte, ihre mangelnde Begeisterung in Worte zu fassen. »Na ja, das Ganze ist ein bisschen … sexistisch, findest du nicht?«
    »Oh ja, dieser ganze tropische Vibe ist supersexy«, stimmte Cheyenne zu, der sie falsch verstanden hatte. »Schau dir doch Larissa an – sieht sie in ihrem Sarong nicht unglaublich aus?«
    »Das ist doch nur eine Verkleidung«, wehrte Larissa ab und bedachte Imogen mit einem starren, kalten Blick. »Habt ihr in England etwas gegen Verkleiden?«
    »Natürlich nicht«, antwortete Imogen halblaut. Es war ganz offenkundig sinnlos, zu diesen Leuten durchzudringen. »Aber ihre Kostüme …« Sie verzog ein wenig das Gesicht.
    »Hou-là!« Cheyenne brach in schallendes Gelächter aus und hob schützend die Hände. »Du bist féministe? Hilfe, ich hab Angst!«
    »Nein … ich weiß nicht.« Allmählich wurde Imogen sauer. Dimitris Bemerkungen über den Puritanismus der Engländer fielen ihr wieder ein. Hatte er recht gehabt? War sie ganz einfach prüde?
    »Das wird mir hier alles ein bisschen zu tiefgründig«, verkündete Larissa steif und stand auf. »Ich bin hergekommen, um Spaß zu haben. Bis später.«
    »Wir sehen uns später, Baby«, sagte Cheyenne und folgte ihr mit den Augen, ehe er Imogen freundlich anlächelte. »Weißt du, was dein Problem ist?«
    »Nein«, gab Imogen schroff zurück und hielt seinem Blick stand. »Was ist mein Problem?«
    »Du siehst immer so ernst aus. Du musst dich mehr amüsieren. Hat dir mein Set gefallen?«
    In Wahrheit war Imogen zu sehr mit dem heiklen Gespräch beschäftigt gewesen, das sie wieder einmal mit Bastien würde führen müssen, um groß auf die Musik zu achten.
    »Im Grunde bin ich ja immer noch ein totaler Funk-Freak, weißt du?«, fuhr Cheyenne fort, ohne auf eine Antwort zu warten. »Schade, dass ich meine Leuchtstäbe nicht mitgebracht habe.« Er sah ihr tief in die Augen und lächelte vielsagend. »Für die Dinger bin ich berühmt. Das ist mein Markenzeichen.«
    Imogen nickte unsicher, ehe sie sich abwandte, um den Tänzerinnen zuzusehen, die jetzt in geschlossener Formation Seitwärtsschritte vollführten. Das Lied endete, und die Mädchentruppe zog brav lächelnd ab, wie die Frauen von Stepford . Eine beliebte Discomelodie begann und lockte alles zurück auf die Tanzfläche. Auch Bastien kehrte endlich zurück.
    »Entschuldige«, sagte er und nahm ihre Hand. »Ich bin Larissa über den Weg gelaufen.«
    Als Bastien sich anschickte, neben Imogen in die Nische zu rutschen, sprang Cheyenne auf und zog sie beide auf die Beine. »Nein, nicht hinsetzen, ihr fahrt die ganze Energie runter. Kommt schon, lasst uns tanzen!« Damit packte er Imogen, zog sie in die Menge und ließ Bastien stehen. Imogen schaute zurück und winkte, dann versuchte sie ohne viel Erfolg, mit den komplizierten Tanzschritten des DJ s mitzuhalten. Anfangs stotterte er roboterhaft erst in die eine und dann in die andere Richtung über die Tanzfläche, dann ging es im Moonwalk vor und zurück. Jetzt stand er da und fuchtelte in weiten, fließenden Bewegungen mit Armen, Händen und Fingern.
    »Schau dir das an!«, kommentierte er begeistert. »Es ist, als ob eine Welle durch meinen Körper läuft. Versuch’s mal. Sei ganz locker.«
    Imogen war überhaupt nicht locker. Während Cheyenne im Kreis um sie herumtanzte und die Brust vorreckte und wieder einzog, stapfte sie verzweifelt auf der Stelle. Sie blickte zu Bastien hinüber und hoffte auf Rettung, doch Larissa war zurückgekommen, und er war jetzt in ein Gespräch mit ihr vertieft. Die Musikauswahl war etwas für die breite Masse – eingängige Hochzeits-Discohits, bei denen sich alles auf der Tanzfläche ballte und mit den Armen in der Luft

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