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Prinz für die Köchin

Titel: Prinz für die Köchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Zagha
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herumfuchtelte. Imogen erblickte Mitch ganz in der Nähe, er swingte mit Bunny wie ein Profi alter Schule.
    »Komm schon, Imogen«, rief Cheyenne fröhlich. »Du musst dich von dem Pulsieren total reinziehen lassen.«
    Direkt hinter ihrem Tanzpartner stand Dimitri. Er reckte ironisch den Daumen hoch, während seine Lippen den Text irgendeines albernen französischen Songs über Meer, Sex und Sonne mitformten. Unwillkürlich prustete Imogen los. Dimitri nutzte eine weitere komplexe Soloeinlage von Cheyenne und bedeutete ihr mit einem Winken, dass er etwas zu sagen hatte.
    »Was ist?«, schrie Imogen ihm halb ins Ohr.
    »Kommst du mit zum Strand?«
    Imogen starrte ihn an. »Wann? Morgen?«
    »Nein, jetzt.«
    Mitten in der Nacht am Strand sitzen. Um diese Jahreszeit. Und ganz allein mit ihm. Was für ein lächerlicher Vorschlag. Selbstverständlich würde sie Nein sagen.
    »Oder vielleicht«, meinte Dimitri mit diesem typischen Lächeln, das einen rasend machte, »möchtest du ja hierbleiben – um total in das Pulsieren reingezogen zu werden?«
    »Nein – ich könnte ein bisschen frische Luft ganz gut gebrauchen«, erwiderte Imogen und strebte auf den Ausgang zu. Ihr war wirklich ein bisschen schwindelig, nachdem sie diese ungewohnten Cocktails getrunken hatte. Vielleicht lag es ja daran, dass es ihr plötzlich ungeheuer wichtig schien, Dimitri zu zeigen, dass sie keine dumme kleine Gans war.

19
    »Ich finde, Sex wird überschätzt«, erklärte Imogen am nächsten Tag in Mitchs sonnenheller Küche. Vorhin waren sie und Faustina auf dem Rückweg von ihrem frühmorgendlichen Hundespaziergang Bunny begegnet, und Imogen hatte alle drei auf einen Kaffee eingeladen.
    Monty reagierte nicht auf diese Verkündigung, sondern ratzte stattdessen weiter in seinem Korb. Bunny kicherte. Faustina verdrehte die Augen und blies eine lange Rauchfahne aus dem Mundwinkel. Mitch brummte geistesabwesend: »Hm.« Er war damit beschäftigt, zwei Töpfchen Petite Suisse auf seinen Teller zu stülpen und behutsam die Papierverpackung abzuschälen. Imogen war klug genug, ihn während dieser hochbrisanten Operation nicht zu stören. Respektvoll wartete sie, während die beiden kleinen Frischkäse-Zylinder allmählich die weichen Konturen einer Weihnachtslandschaft unter einem Puderzuckerschneesturm annahmen.
    »Oh, mein Gott«, keuchte Mitch nach dem ersten Mundvoll. »Das Zeug ist echt der Hammer.« Dann sah er Imogen an. »Du bist also gestern Nacht zum Schuss gekommen, wie?«
    »Eigentlich nicht.« Imogen krümmte sich ein wenig und versuchte, nicht zu viel an das Salz zu denken, das sie auf Dimitris Körper geschmeckt hatte. »Ich stelle lediglich eine Betrachtung an.« In der darauffolgenden erwartungsvollen Stille straffte sie sich und sagte dann: »Nur weil man sich ein bisschen zu jemandem hingezogen fühlt, braucht man doch nicht unbedingt mit ihm zu schlafen. Und übrigens, ich weiß, dass ihr das alle dämlich findet.«
    »Ich finde das überhaupt nicht dämlich«, protestierte Bunny. »Es ist immer besser, auf den Richtigen zu warten.«
    »Du meinst, auf den Märchenprinzen?«, fragte Faustina mit einem kühlen, spöttischen Lächeln. »Das Leben ist kein Märchen.« Sie drückte ihre Zigarette im Rand ihrer Untertasse aus.
    »Ich weiß nicht recht, ob ich das auch so sehe«, erwiderte Bunny ruhig, nachdem sie an ihrem Tee genippt hatte. »An einem Happy End ist doch nichts verkehrt.«
    Mitch schnaubte. »So was gibt’s nicht, Baby, so was gibt’s nicht.«
    Faustina schlug sich mit einem Nicken auf Mitchs Seite. Imogen schwieg während dieses Wortwechsels. Als sie und Dimitri gestern Abend am Strand angekommen waren, hatte sie festgestellt, dass sie sich – möglicherweise unter Alkoholeinfluss oder weil es dunkel war oder weil sie entschlossen gewesen war, etwas zu beweisen – ziemlich untypisch verhalten hatte, sogar noch mehr als damals auf dem Markt mit Bastien.
    Ohne ihn zu fragen, hatte sie sich komplett ausgezogen und war geradewegs ins Meer hineinmarschiert, wobei sie sich auf die Lippen biss, als das kalte Wasser sie nach Luft schnappen ließ. Dimitri sollte ruhig sehen, dass sie aus einigermaßen hartem Holz geschnitzt war. Außerdem, sagte sie sich resolut, war es sehr viel besser, nackt zu sein, als so ein albernes Kostüm anzuhaben wie die Tanzmädchen. Dimitri war ihrem Beispiel gefolgt und neben ihr geschwommen, aber nicht zu dicht neben ihr. Und diese kurzen Augenblicke in dem glänzenden Wasser unter den

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