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Prinz für die Köchin

Titel: Prinz für die Köchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Zagha
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kann ich Sie etwas fragen?«
    »Aber selbstverständlich, Liebes.«
    »Die Sache ist die, ich bin ein bisschen verwirrt.«
    »Weswegen denn?«
    »Na ja … bevor ich hierhergekommen bin, ist mir nie aufgefallen, dass sich die Männer irgendwie besonders für mich interessieren. Sie wissen schon, dass sie mich ansprechen und so. Aber jetzt ist es plötzlich …«
    »Ein Unglück kommt selten allein?«
    »Ja. Ich weiß gar nicht, warum. Denn schließlich bin ich doch immer noch ich.«
    »Ja – natürlich.« Daphne schob ihren Salatteller weg und zündete sich eine Zigarette an. »Aber der Unterschied ist – und glaub mir, ich spreche aus Erfahrung –, dass du zwar du bist, aber du bist es hier. Verstehst du?«
    »Nein.«
    »Was ich meine, ist, jetzt bist du eine Ausländerin, eine Exotin, und damit ungeheuer interessant. Zu Hause bist du dir vielleicht wie etwas ganz Gewöhnliches vorgekommen, aber hier bist du eine Orchidee. Du darfst den Reiz der petite Anglaise nicht unterschätzen, Imogen, er ist nicht ohne. Der Akzent, abgesehen von allem anderen. Und da ist noch etwas anderes.«
    »Was denn?«
    »Nun ja, es ist dir vielleicht nicht klar, Liebes – sich seiner eigenen Attraktivität absolut nicht bewusst zu sein, ist eines der flüchtigen Privilegien der Jugend –, aber du hast etwas ganz Besonderes an dir. Was das ist?« Nachdenklich betrachtete Daphne ihren Schützling, ehe sie einen Rauchkringel in die Luft blies. »Ich denke, etwas Geheimnisvolles. Du siehst aus, als ob du etwas verborgen hältst – etwas ziemlich Aufregendes.« Belustigt zog sie die Nase kraus. »Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, dass die Männer das reizvoll finden.«
    Verdattert schüttelte Imogen den Kopf. Daphne fand also, dass sie etwas Geheimnisvolles an sich hatte? Sie, die Kartoffeln schälte, mit ihrem Hund Gassi ging und gern mit ihren Freunden zusammen war, war geheimnisvoll? Das konnte sie nicht recht glauben, doch die Vorstellung gefiel ihr trotzdem.
    »Ich glaube«, fuhr Daphne fort, »das könnte durchaus daran liegen, dass du deine Begeisterung für gutes Essen so lange geheim halten musstest. Meinst du nicht? Ja – dein Reiz hat etwas mit dieser Aura der Zurückhaltung zu tun, diesem Eindruck, dass du sehr selbstständig bist. Und außerdem damit, dass du so dunkle Augen und so eine entzückende Figur hast – die du übrigens ein bisschen mehr zeigen musst, Liebes. Die Franzosen nennen das se mettre en valeur, das ist ungeheuer nützlich und sehr wichtig. Es bedeutet, das Beste aus dem zu machen, was man hat. In meinem Fall gute Beine. In deinem … nun, du kommst bestimmt noch drauf.« Dann blickte sie auf Imogens Füße hinunter und setzte hinzu: »Oh, sehr schön, Liebes. Die Schuhe sind ein guter Anfang. Und jetzt arbeitest du dich immer weiter nach oben.«

22
    Zwei Wochen waren vergangen, seit Bunny Imogen mit dem Catering für ihre Party beauftragt hatte, und in ein paar Stunden würde es losgehen. Während sie im Garten der jungen Amerikanerin stand, Monty an ihrer Seite, dachte Imogen bei sich, dass Bunny wirklich stolz sein konnte. Sie hatte so viel Zeit und Fantasie in die Planung ihrer Valentinstags-Party gesteckt, wie die meisten Leute sonst nur für ihre Hochzeitsfeier aufbringen würden. Nachdem jeder Baum mit Lichterketten mit winzigen weißen Glühbirnen geschmückt worden war, sah der Garten absolut zauberhaft aus. Mehrere lange Tische aus Platten und Böcken waren mit antikem weißem Leinen eingedeckt und erwarteten die Früchte von Imogens Mühen: genug Partyverpflegung für eine kleine Armee.
    Im Laufe der letzten zwei Wochen war Bunnys Gästeliste, die sich ursprünglich auf ihre Geschwister und ein paar Freunde aus Amerika beschränkt hatte, immer länger geworden. Zu allererst waren Imogen und Daphne von Caterern zu Caterern/Gästen befördert worden. Und dann war Bunny völlig mühelos durch Saint-Jean gezogen, hatte neue Freundschaften geschlossen und Imogen täglich eine »Wir brauchen noch mehr Essen«- SMS geschickt. Mit Daphnes Hilfe war es ihr sogar gelungen, Monsieur Boudin dahingehend zu bezirzen, das Boustifaille »pour raisons exceptionnelles« zu schließen, damit seine Mitarbeiter dabei sein konnten. Schließlich waren sich Bunny und Imogen über die endgültige Anzahl der Gäste einig geworden, die es abzufüttern galt. Und dann hatte Imogen, die sich vorkam wie ein Champagnerkorken, der endlich knallen darf, losgelegt und ein extravagantes Festmahl kreiert.
    Sie sah

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