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Prinz Rajin - Der Verdammte

Prinz Rajin - Der Verdammte

Titel: Prinz Rajin - Der Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gegen Euch auszusenden, da er mit dem Seereich im Krieg liegt.“
    Fürst Payu atmete tief durch. „Verzeiht mir meine Erregtheit. Aber ich habe in den vergangenen Jahren viel Kraft darauf verwendet, dem Land am Südfluss eine gewisse Unabhängigkeit zu bewahren. Nur deshalb ist es möglich, Euch hier zu beherbergen und eine Grundlage für eine Rebellion im ganzen Reich zu schaffen.“
    Rajin hatte für die Sorgen des Fürsten durchaus Verständnis, und nachdem Payu sich etwas beruhigt hatte, erklärte ihm der Prinz, dass er das Angebot des Magiers tatsächlich annehmen und nach Magussa reisen würde.
    Payu schien das nicht zu überraschen. „Wir werden jeden Verbündeten bitter nötig haben“, glaubte er. „Doch wenn Ihr auf eine große Eskorte zu Eurer Begleitung spekuliert …“
    „Das tue ich nicht“, unterbrach Rajin. „Ich bitte Euch nur um eins: Ganjon und seine Ninjas sollen aus ihren Dörfern hierher in die Burg kommen. Von ihnen möchte ich mich begleiten lassen, denn ihnen vertraue ich.“
    „Die Ninjas?“ Ganjon und sein Trupp von Schattenkriegern, die maskiert und behände die Dinge taten, die einem Drachenreiter-Samurai von Standes wegen verboten waren, hatten Prinz Rajin bereits auf dem Drachenritt zur Zitadelle von Kenda begleitet und sich dort als außerordentlich tapfer erwiesen. Ohne die Hilfe dieser Männer wäre es niemals möglich gewesen, in die Kathedrale des Heiligen Sheloo vorzudringen, wo der gläserne Sarg gestanden hatte, in dem Nya lag.
    „Ganjon und seine Krieger sollen mich begleiten. Es sind bei dem Kampf um die Zitadelle von Kenda einige von ihnen umgekommen …“
    „Aber andere sind an ihre Stelle getreten“, sagte der Fürst. „Ganjons Trupp von Ninjas besteht stets aus vierundzwanzig Kriegern. Und jedem von ihnen ist es eine Ehre, dieser Truppe anzugehören, die den Samurai ehrenvoll bleiben lässt.“ Payu verneigte sich. „Diese Männer seien Eure Begleitung, mein kaiserlicher Prinz.“
    „Ich danke Euch, Payu.“
    „Zusätzliche Kriegsdrachen würde ich Euch nur ungern mitgeben. Ihr ahnt, weshalb. Dieser Ort wird hingegen Eurer tröstlichen Einschätzung der Lage schon bald stark umkämpft sein, wenn mich meine Instinkte nicht völlig trügen.“
    „Ayyaam, der Drache meines Mentors Liisho, und mein eigener Drache Ghuurrhaan reichen mir vollkommen“, erklärte Rajin.
    „Auch auf einer so lange Reise, die beinahe einmal quer durch die ganze bekannte Welt führt?“
    „Auch dann“, sagte Rajin nickend. „Es muss reichen, denn erstens will ich keinesfalls die einzige sichere Festung in Gefahr bringen, die im Augenblick auf Seiten der Rebellion ist, und zweitens will ich auf meiner Reise nicht durch ein unnötig großes Gefolge Aufsehen erregen.“
    „Das ist ein weiser Entschluss, mein Prinz. Ich werde sofort die Boten aussenden, um die Ninjas aus ihren Dörfern herkommen zu lassen.“
    „Ich danke Euch.“
    In diesem Augenblick sprang die Tür auf. Ein Offizier stürmte geradezu herein. Rajin hatte inzwischen viele Bewohner der Burg persönlich kennengelernt, von denen allerdings nur ein kleiner Teil wusste, dass der rechtmäßige Herrscher des Landes auf Burg Sukara weilte. Dieser Mann gehörte zu denen, die über alles informiert waren, denn es handelte sich um Giijii Ko Kamura, den Kommandanten sowohl der Stadt-als auch der Burgwache. Vermutlich hätte es auch niemand anderes gewagt, in diesem Augenblick einfach so in den Raum einzudringen.
    Kommandant Giijii verneigte sich sofort und senkte das Haupt dabei tief. „Verzeiht mein ungestümes Auftreten“, sagte er hastig. „Aber der Feind nähert sich den Mauern von Sukara!“
     
     
    Ein Ruck ging durch den Körper des Fürsten vom Südfluss. „Genau dies habe ich vorausgesehen und die ganzen letzten Jahre über zu verhindern versucht“, presste er hervor und ballte die Hände zu Fäusten.
    „Es ist unmöglich, dass sich die Kunde von dem ermordeten Gesandten bereits bis zu Katagi verbreitet hat“, war Rajin überzeugt.
    „Verzeiht, Herr“, wandte der Kommandant daraufhin ein. „Wir werden nicht von den Drachenreitern des amtierenden Kaisers aus Nordosten angegriffen.“
    Fürst Payu runzelte die Stirn. „Sondern?“
    „Eine große Anzahl von Luftschiffen nähert sich unserer Stadt.“
    „Die Tajimäer“, sagte Payu. „Die denken anscheinend, die Zeit wäre günstig, sich eine zusätzliche Provinz einzuverleiben.“
    Zudem eine Provinz, die ihnen vor langer Zeit auch schon gehörte,

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