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Prinzessin auf den zweiten Blick

Prinzessin auf den zweiten Blick

Titel: Prinzessin auf den zweiten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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anprobiert. Dann entschied sie sich für eine Abendrobe aus feinster Seide in sanften Rosatönen, die über und über mit komplizierten Mustern aus reinen Goldfäden bestickt war.
    Und Kaliq bestand darauf, dass sie unbedingt die passenden Juwelen dazu anlegen sollte.
    Es hatte Eleni erstaunt und fasziniert, dass er nur ein paar kurze Anweisungen ins Telefon bellen musste, und keine Stunde später tauchte ein gepanzerter Wagen auf, dem ein schwer bewaffneter Mann entstieg, der ihr wenig später mit Samt bezogene Schatullen vorlegte, in denen die kostbarsten Preziosen um die Wette funkelten.
    „Triff deine Wahl“, hatte Kaliq sie aufgefordert.
    Elenis gesunder Menschenverstand bewog sie dazu, das unauffälligste der Schmuckstücke herauszusuchen, was allerdings nicht die Billigung ihres Prinzen fand.
    „Nein, trag lieber dies“, verlangte er und legte ihr ein Collier aus schimmernden Rubinen und funkelnden Diamanten um den schlanken Hals. „Feuer und Eis … genau wie du, meine kleine Eidechse“, hatte er ihr dabei zärtlich ins Ohr geraunt.
    Seine Worte hatten sie ganz schwach vor Verlangen gemacht, sodass ihre Hände zitterten, als sie die passenden Ohrringe befestigte und ihre elegante Hochsteckfrisur mit Diamantnadeln verzierte.
    Zahra bestand darauf, Eleni einen Kajalstift zu leihen, mit dem sie ihre grünen Augen umrahmte, was ihnen einen exotisch, geheimnisvollen Ausdruck verlieh. Als sie endlich fertig war, schaute sie in den Spiegel und erkannte sich kaum wieder in der blendenden Schönheit, die mit vor Aufregung bleichem Gesicht zurückstarrte.
    „Bin ich so … okay?“, fragte sie schüchtern.
    „Oh ja … ziemlich okay, würde ich sagen“, bestätigte Kaliq heiser und zwang sich zu einem Lächeln, das allerdings missriet.
    Nacht um Nacht hatte er sich in seiner Fantasie ausgemalt, wie seine kleine Eidechse verführerisch gekleidet und mit raffiniertem Make-up aussehen würde, und jetzt war er schwer versucht, sie zu drängen, sich das ganze Zeug aus dem Gesicht zu schrubben!
    „So okay, dass ich dir am liebsten die Juwelen vom Hals und die Kleider vom Leib reißen würde …“, sagte er mit schwankender Stimme. „Aber so atemberaubend du in deinem neuen Outfit auch aussiehst, am besten gefällt mir meine Eleni immer noch nackt … und in meinem Bett.“
    Solche unerwarteten Eröffnungen von seiner Seite alarmierten und entwaffneten sie stets gleichermaßen. Wenn Kaliq von meiner Eleni sprach, so war es nichts mehr als ein verbaler Besitzanspruch. Alles, was sie sonst noch versuchte hineinzudeuten, konnte ihr nur das Herz brechen …
    Während des Dinners probierte Eleni von den reichhaltigen Köstlichkeiten nur einen kleinen Bissen, da sie ihrem Magen, der sich immer wieder vor Aufregung zusammenkrampfte, nicht traute. Dafür überraschte sie sich selbst dadurch, dass sie es als überhaupt nicht anstrengend empfand, sich mit König Zakari zu unterhalten.
    Sie sprachen über Pferde und die größten Literaten aus Calista. Und ehe sie sich versah, war sie mit Kaliqs älterem Bruder mitten in eine lebhafte Diskussion über die verschiedenen Methoden, einen Falken zu zähmen, verstrickt. Die Jagd mit Greifvögeln gehörte zu den beliebtesten Sportarten in Calista, war allerdings nur der herrschenden Klasse vorbehalten.
    „So, wer sind Sie nun wirklich, Eleni …?“, fragte Scheich Zakari irgendwann und schob seinen Teller von sich.
    Kaliqs Blick verdüsterte sich. Reichte es nicht, dass Zakari Eleni schon den größten Teil des Abends für sich eingenommen hatte?
    „Mir war gar nicht bewusst, dass du hergekommen bist, um dich ausschließlich mit meinem Gast zu unterhalten“, wandte er sich kühl an seinen Bruder.
    „Und ich kann mich nur darüber wundern, dass dir augenscheinlich sehr wenig am Wohlergehen deines Gastes liegt“, schoss Zakari ohne zu zögern zurück.
    Kaliq fühlte, wie sein Puls stieg. „Bist du eigentlich nur hierhergekommen, um den Tag irgendwie rumzukriegen, oder gibt es noch einen anderen Grund für deinen Besuch?“
    Sekundenlang maßen sich die Brüder mit finsteren Blicken, bevor Zakari einlenkte und achtlos die Schultern hob. „Es gibt tatsächlich einen guten Grund … zumindest für meine Anwesenheit in England“, gestand er ein. „Der Pflicht gehorchend, bin ich auf der Suche nach einem kostbaren Juwel, das angeblich vor Jahren aus dem königlichen Palast gestohlen wurde. Ehrlich gesagt habe ich dieses leidige Thema um verschwundene Diamanten und ihre

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