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Prinzessin auf den zweiten Blick

Prinzessin auf den zweiten Blick

Titel: Prinzessin auf den zweiten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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geschichtsträchtige Bedeutung für unsere Inseln langsam satt! Je eher ich es zu einem guten Ende führen kann, desto besser …“
    Bevor er weitersprach, blickte er noch einmal prüfend in Elenis Richtung.
    „Als ich zur Beerdigung von König Aegeus auf Aristo war, ist mir zu Ohren gekommen, dass die eine Hälfte des Stefani-Diamanten verschwunden sein soll.“
    Kaliq lachte spöttisch. „Na und? Beide Inselreiche verfügen über ausreichend Diamanten, um nicht wegen eines halben einen Aufstand anzetteln zu müssen!“
    „Ich glaube, du erfasst nicht einmal im Ansatz, worum es hierbei geht“, erklärte Zakari langsam. „Die Krönung des neuen Königs von Aristo kann nicht stattfinden, solange der halbe Stefani-Diamant verschollen ist.“
    Kaliq hob die Brauen und schaute seinen Bruder aufmerksam an. „Und was bedeutet das im Speziellen für dich?“
    „Dass ich nicht ruhen werde, ehe ich ihn gefunden habe!“, erklärte Zakari voller Inbrunst. „ Ich muss ihn wiederbeschaffen! Ich und nicht der Kronprinz von Aristo! Denn dann wird endlich mein größter Wunsch in Erfüllung gehen. Mit der Vereinigung der beiden Hälften des Stefani-Diamanten kann ich als Herrscher über Calista und Aristo die beiden Inseln endlich wieder zu einem Reich vereinen. Und damit ein neues Adamas schaffen, wie es der größte Wunsch unserer geliebten Stiefmutter, Königin Anya, war …“
    Eleni blinzelte benommen. Was sie gerade gehört hatte, waren hochbrisante Informationen aus dem Munde des Königs von Calista! Und genau in diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie dem sehr privaten, vertraulichen Gespräch zwischen den beiden Scheich-Brüdern nicht länger beiwohnen konnte. An diesem Tisch hatte sie nichts mehr zu suchen.
    Kaliq und sie hatten ihr kleines Spiel durchgezogen, und Zakari war gönnerhaft genug gewesen, ihre Anwesenheit während des Dinners mit seinem Bruder zu akzeptieren, ungeachtet ihrer untergeordneten Stellung. Das sprach absolut für ihn, aber jetzt war es an ihr, die normalen Verhältnisse wiederherzustellen.
    Langsam erhob Eleni sich von ihrem Platz, wobei sie es tunlichst vermied, Kaliqs Blick zu begegnen.
    „Ich bitte, mich zurückziehen zu dürfen“, sagte sie ruhig. „Sie beide haben offenbar wichtige Staatsbelange zu besprechen, wobei ich nur stören kann. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend, Königliche Hoheit und fühle mich sehr geehrt, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben“, sagte sie lächelnd und sank in einen tiefen Hofknicks.
    „Die Ehre war ganz auf meiner Seite“, entgegnete er höflich, erhob sich von seinem Stuhl und deutete eine Verbeugung an.
    Graziös raffte Eleni die Falten ihrer langen Abendrobe mit einer Hand zusammen und verließ hoch erhobenen Hauptes das Speisezimmer. Doch ehe sie die schwere Eichentür ganz hinter sich zuziehen konnte, drangen die nächsten Worte König Zakaris an ihr Ohr und mitten in ihr Herz.
    „Sie ist deine Geliebte, oder?“
    Wie erstarrt blieb Eleni auf der Schwelle stehen und lauschte atemlos.
    „Glaubst du, ich würde ein so wundervolles Geschöpf in meinem Haushalt unterbringen, ohne mit ihr zu schlafen?“, hörte sie Kaliq nach einer Pause sagen.
    „Aber da gibt es noch etwas, was du mir offenkundig nicht verraten willst. Habe ich recht, Bruder?“
    Eleni wusste, das sie längst hätte gehen müssen, aber sie brachte es nicht fertig.
    Kaliq lachte leise. „Du würdest es mir ohnehin nicht glauben, selbst, wenn ich es dir sage.“ Und dann senkte er die Stimme und erzählte seinem Bruder etwas, wovon sie nur das Wort Stallmädchen aufschnappte. Und dann hörte sie noch einen überraschten Laut von Zakaris Seite.
    Eleni schloss die Augen und lehnte sich gegen die Wand neben der Tür, weil ihre Beine drohten, den Dienst zu versagen. Heiße Tränen der Qual und Demütigung liefen über ihre Wangen.
    Wahrscheinlich prahlte er jetzt vor seinem Bruder damit, dass er der naiven Unschuld vom Lande die Jungfernschaft geraubt und ihr vorgegaukelt hatte, sie sei für ihn mehr als nur ein dummes Stallmädchen mit übersteigerten Ambitionen. Und wie bereitwillig sie sich von ihm in Liebesdingen hatte trainieren lassen! Wie ein junges, ungebärdiges Pferd, dessen Willen man erst brechen musste, um es anschließend zureiten zu können!
    Was für eine Närrin sie gewesen war, sich einzubilden, dass sich eine Art besonderes Band zwischen ihr und dem Prinzen entwickelt hatte! Sie hatte es geglaubt, weil sie es glauben wollte! Und weil sie ihn so

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