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Prinzessin in Pink

Titel: Prinzessin in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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alten Folgen von »Baywatch« und »Friends« vorgeführt kriegen. Und das verkehrt ist. Absolut verkehrt, weil schwarze Nigerianerinnen zum Beispiel genauso schön aussehen wie weiße Frauen aus Manhattan oder L.A., nur eben anders.
    So peinlich das Gespräch damals gewesen war (vor allem weil ich kein bisschen daran gedacht hatte, mir vom Weihnachtsgeld eine Brust-OP zu leisten, sondern eigentlich alle bisher erschienenen Shania-Twain-CDs kaufen wollte, was ich natürlich nicht offen zugeben konnte, weshalb Mom eben dachte, es hätte was mit meinem Busen zu tun), unser kleines Gespräch von gerade eben toppt alles auf dem Gebiet der Mutter-Tochter-Gespräche.
    Weil es sich heute natürlich um den KLASSIKER aller Mutter-Tochter-Gespräche handelte. Es war nicht: Schatz, dein Körper verändert sich und bald wirst du eine andere Verwendung für die Binden haben, die du mir geklaut hast, um Betten für deine Krieg-der-Sterne-Figuren zu basteln . Oh nein, heute war es: Du bist jetzt fünfzehn und hast einen Freund und gestern Abend hat mein Mann dich und deine Freunde dabei erwischt, wie ihr »Sieben Minuten im Paradies« gespielt habt und deshalb ist es wohl an der Zeit über Duweißt-schon-was zu sprechen.

    Ich versuche, es hier so wortgetreu wie möglich wiederzugeben, um sicherzustellen, dass ich später, falls ich selbst mal eine Tochter habe, NIE, NIE, NIE so etwas zu ihr sage, weil ich mich daran erinnern werde, wie ABSOLUT BESCHEUERT ICH MIR VORKAM, ALS MEINE MUTTER ES ZU MIR SAGTE. Von mir aus soll sich meine Tochter vom Fernsehen aufklären lassen, wie jeder andere Mensch auf diesem Planeten.
     
    Mom: Mia, Frank hat mir gerade erzählt, dass Lilly und ihr neuer Freund Jambo …
    Ich: Jangbu.
    Mom: Na jedenfalls, dass Lilly und ihr neuer Freund in unserer Garderobe, äh, rumgeknutscht haben. Anscheinend habt ihr so ein Küssspiel gespielt, »Fünf Minuten in der Besenkammer« oder so …
    Ich: Sieben Minuten im Paradies.
    Mom: Ist ja egal was. Es geht darum, dass du jetzt fünfzehn bist, Mia. Du bist sozusagen erwachsen, und ich weiß, dass du richtig mit Michael zusammen bist, und es ist ganz natürlich, dass ihr neugierig auf Sex seid … vielleicht habt ihr ja auch schon das eine oder andere ausprobiert...
    Ich: MOM!!!!!! DAS IST VOLL WIDERLICH!!!!!
    Mom: An sexuellen Beziehungen zwischen zwei Menschen, die sich lieben, ist gar nichts widerlich, Mia. Natürlich fände ich es besser, wenn du noch ein paar Jahre warten würdest. Bis du studierst vielleicht. Oder so Mitte drei ßig bist. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, hilflos seinen Hormonen ausgeliefert zu sein, und deshalb ist es wichtig, rechtzeitig vorzusorgen und...
    Ich: Ich meinte, dass es widerlich ist, mit meiner MUTTER über so was zu reden.
    Mom: Ja, ich weiß. Oder besser gesagt, weiß ich es nicht, weil meine Mutter eher tot umgefallen wäre, als mit mir über
so etwas zu sprechen. Trotzdem glaube ich, dass es für Mütter und Töchter wichtig ist, offen über diese Dinge zu reden. Falls du zum Beispiel Fragen zum Thema Verhütung hast, kann ich gerne für dich einen Termin bei meiner Gynäkologin Dr. Brandeis ausmachen …
    Ich: MOM!!!!!!!!! MICHAEL UND ICH SCHLAFEN NICHT MITEINANDER!!!!
    Mom: Also das finde ich richtig gut, Spatz, weil du ja noch ein bisschen jung dafür bist. Aber ich möchte, dass du gut informiert bist, wenn ihr beide irgendwann Lust bekommt, miteinander zu schlafen. Wie ist das denn bei dir und deinen Freunden? Wisst ihr, dass Geschlechtskrankheiten wie Aids auch schon durch oralen Sex übertragen werden kön...
    Ich: JA, MOM, DAS WEISS ICH. WIR HABEN DIESES JAHR IN DER SCHULE GESUNDHEITSLEHRE, SCHON VERGESSEN???????
    Mom: Mia, Sexualität muss dir wirklich nicht peinlich sein. Das ist ein menschliches Grundbedürfnis, so wie Durst, Hunger und der Wunsch, mit Mitmenschen zu kommunizieren. Es ist wichtig, dass du dich schützt, wenn du sexuell aktiv werden willst.
     
    So wie du, Mom, als du dich von Mr Gianini hast schwängern lassen? Oder von DAD?????
    Das hab ich natürlich nicht laut gesagt. Was hätte das schon gebracht? Ich nickte bloß und sagte: »Okay, Mom. Danke, Mom. Geht klar, Mom«, und hoffte, sie würde irgendwann aufgeben und weggehen.
    Aber es klappte nicht. Sie ließ sich einfach nicht abschütteln. Genau wie Tinas kleine Schwestern, wenn ich bei den Hakim Babas bin und wir einen Blick in die Playboy-Sammlung von Tinas Vater werfen wollen. Der Playboy-Berater ist nämlich ganz schön

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