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Prinzessin in Pink

Titel: Prinzessin in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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in sich? Nein, das kann nicht sein, er hat mir doch die Schneeflockenkette geschenkt … die Kette, die ich noch kein einziges Mal abgelegt hab, seit er sie mir geschenkt hat. Wie kann der Mann, der mir diese Kette geschenkt hat, derselbe Mann sein, der am Abend des Abschlussballs lieber zum Bowlen geht als zum Abschlussball?
    Er muss gemerkt haben, dass mich seine Antwort nicht gerade glücklich machte, weil er nämlich sagte: »Mensch, Mia. Du musst doch selbst zugeben, dass Abschlussbälle superkitschig sind. Man gibt ein Schweinegeld aus, um sich ein Pinguinkostüm zu leihen, in dem man sich noch nicht mal wohl fühlt, und dann gibt man noch mehr Geld für ein Essen in irgendeinem Edelrestaurant aus, das wahrscheinlich noch nicht mal halb so gut schmeckt wie Nudeln bei ›Number One Noodle Son‹, und dann steht man in irgendeiner Turnhalle rum …«
    »Im ›Maxim’s‹«, korrigierte ich ihn. »Dein Abschlussball findet im ›Maxim’s‹ statt.«
    »Und wenn schon«, sagte Michael. »Dann isst man ranzige Kräcker und tanzt zu mieser Musik. Und das alles mit Leuten, die man nicht ausstehen kann und sowieso nie mehr wiedersehen will …«
    »Wie mich ja?« Jetzt weinte ich fast. »Du willst mich also nie mehr wiedersehen? Ist es das? Du machst deinen Abschluss und gehst zur Uni und vergisst mich?«
    »Mia.« Michael wurde plötzlich ganz ernst. »Was denkst du
denn? Ich hab nicht von dir gesprochen. Ich meine Leute wie … na ja, Josh und seine Truppe. Das weißt du doch genau. Was ist denn los?«
    Aber das konnte ich Michael nicht sagen. Weil Folgendes los war: Meine Augen hatten sich mit Tränen gefüllt, meine Kehle war wie zugeschnürt, und ich glaub, meine Nase lief auch. Mir war nämlich schlagartig klar geworden, dass mein Freund nicht die Absicht hatte, mit mir zum Abschlussball zu gehen. Nicht weil er wie Andrew McCarthy in »Pretty in Pink« mit einem beliebteren Mädchen hinwollte, sondern weil mein Freund Michael Moscovitz, der Mensch, den ich auf dieser Welt am allermeisten liebe (mit Ausnahme meines Katers), der Mann, dem ich für alle Ewigkeit mein Herz versprochen habe, absolut kein Interesse daran hat, auf SEINEN EIGENEN ABSCHLUSSBALL ZU GEHEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Ich kann nicht sagen, was als Nächstes passiert wäre, wenn Boris nicht plötzlich die Tür aufgerissen und gebrüllt hätte: »Eure Zeit ist um!« Vielleicht hätte Michael mein Schniefen gehört und gemerkt, dass ich weinte und hätte nach dem Grund gefragt. Und nachdem er mich dann sanft in seine Arme gezogen hätte, hätte ich vielleicht den Kopf an seine männliche Brust geschmiegt und ihm mit gebrochener Stimme alles gestanden.
    Und dann hätte er mich vielleicht liebevoll auf den Scheitel geküsst und gemurmelt: »O mein Liebling, ich hatte ja keine Ahnung…«, und hätte an Ort und Stelle geschworen, alles, aber auch alles in seiner Macht Stehende zu tun, um wieder ein Lächeln in meine Augen zu zaubern und - bei Gott -, wenn mein Glück vom Besuch des Abschlussballs abhinge, dann würden wir eben zum Abschlussball gehen.
    Nur dass es ganz und gar nicht so ablief. Stattdessen blinzelte Michael, von der plötzlichen Helligkeit geblendet, und schirmte die Augen mit dem Arm ab, wodurch er nicht sehen konnte, dass meine eigenen mit Tränen gefüllt waren und dass
mir wahrscheinlich sogar die Nase lief (wobei das total unprinzessinnenhaft gewesen wäre und wahrscheinlich auch nicht so war).
    Aus Erstaunen über das, was als Nächstes passierte, hätte ich meinen Kummer dann fast vergessen. Lilly kreischte nämlich: »Jetzt ich! Jetzt ich!!«
    Alle stoben auseinander, als sie auf den Garderobenschrank zustürmte... nur dass die Hand, nach der sie griff - die Hand des Mannes, den sie sich als Begleiter für die sieben Minuten im Paradies auserkoren hatte -, nicht die blasse, weiche Hand des Violinvirtuosen war, mit dem sie in den vergangenen acht Monaten verstohlene Zungenküsse ausgetauscht und sonntägliche Dim-Sums genossen hatte. Nein, die Hand gehörte nicht Boris Pelkowski, dem Mundatmer und Pulli-in-die-Hose-Stecker. Sie gehörte keinem Geringeren als Jangbu Panasa, dem sexy Sherpa und Tellerwäscher.
    Bestürztes Schweigen erfüllte den Raum - okay, bis auf das Gejaule der Sahara Hotnights aus den Boxen -, als Lilly den verdatterten Jangbu in unseren Garderobenschrank stieß und hastig hinterherschlüpfte. Wir blickten alle schockiert auf die geschlossene Tür und wussten nicht so recht, was wir jetzt tun sollten.
    Ich

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