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Prinzessin in Pink

Titel: Prinzessin in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Armee gelernt. Er trifft mit seiner Glock jedes Ziel im Schlaf und kann sich auch mit einem Flammenwerfer verteidigen. Das hat er mir mal im Vertrauen erzählt.
    »Tolle Idee«, sagte ich. »Mom, Lars und ich sind gleich wieder da. Wir holen dir jetzt einen leckeren, gesunden Saft.«

    »Danke«, sagte meine Mutter erschöpft, guckte dabei aber komischerweise Lars an und nicht mich. Na, wahrscheinlich sah sie nach ihrem Schwächeanfall noch etwas verschwommen.
    Als wir mit dem Saft zurückkamen, wollte uns die Schwester nicht mehr zu ihr reinlassen. Sie behauptete, in der Notaufnahme sei stündlich pro Patient nur ein Besucher zugelassen und sie hätte für uns nur eine Ausnahme gemacht, weil wir so besorgt gewirkt hätten und sie uns mit eigenen Augen habe sehen lassen wollen, dass es Mom gut geht, und weil ich doch die Prinzessin von Genovia sei und so.
    Aber sie hat den Saft genommen und versprochen, ihn Mom zu bringen.
    Jetzt sitzen Lars und ich auf den harten, orangen Plastikstühlen im Wartezimmer rum. Wir bleiben hier, bis Mom entlassen wird. Ich hab schon Grandmère angerufen und den Prinzessunterricht für heute abgesagt. Sie war nicht übermäßig beunruhigt, nachdem ich ihr erzählt hatte, dass es Mom schon wieder ganz gut geht. Als würden ständig irgendwelche Verwandte von ihr bei Grand Union in Ohnmacht fallen. Dads Reaktion war da schon ein bisschen angemessener. Er klang richtig PANISCH und wollte sofort den fürstlichen Leibarzt aus Genovia einfliegen lassen, um sicherzugehen, dass das Herz des Babys noch schlägt und die Schwangerschaft nicht zu strapaziös für Moms zugegebenermaßen ja schon ziemlich ausgelaugten sechsunddreißigjährigen Körper ist.
    Hey, wer kommt denn da? Ich glaub es nicht!!!! Der ureigene Lebensgefährte von Prinzessin Mia! Seine zukünftige Hoheit Michael Noch-Moscovitz-aber-eines-Tages-Renaldo höchstpersönlich.
    Ich schreib später weiter.

Dienstag, 6. Mai, zu Hause
    Hach, Michael ist so süß!!!!!!!! Er ist gleich nach dem Unterricht ins Krankenhaus gefahren, weil er sich solche Sorgen um Mum gemacht hat. Dad hat ihm gesagt, wo sie liegt. Ist das zu GLAUBEN??? Als er von Tina gehört hat, dass ich aus dem Französischunterricht rausgerannt bin, hat er erst bei uns zu Hause angerufen und dann, nachdem da niemand dran ist, bei meinem Vater.
    Wie viele Jungs würden freiwillig beim Vater ihrer Freundin anrufen? Hmmmm? Keiner, den ich kenne. Und erst recht nicht, wenn es sich bei dem Vater der Freundin um einen regierenden Fürsten handelt, wie bei meinem. Die meisten Jungs würden sich das gar nicht trauen.
    Aber mein Freund ist anders.
    Echt schade, dass er Abschlussbälle albern findet. Aber auch nicht so wichtig. Wenn die eigene Mutter bei Grand Union in der Tiefkühlabteilung in Ohnmacht fällt, weiß man wieder, was wirklich wichtig ist im Leben.
    Der Abschlussball, so gerne ich auch hingegangen wäre, ist zum Beispiel nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, dass die Familie zusammenhält, dass man mit den Menschen zusammen sein kann, die man liebt, dass man gesund ist und …
    O Gott, was schreibe ich denn da? NATÜRLICH will ich immer noch zum Abschlussball. NATÜRLICH macht es mich innerlich total fertig, dass Michael nicht einmal in Erwägung zieht, vielleicht doch noch hinzugehen.

    Und deshalb hab ich das Thema auch an Ort und Stelle im Warteraum des St. Vincent Hospitals angesprochen. Es war ziemlich hilfreich, dass ein Fernseher in der Ecke stand, wo auf CNN gerade ein Bericht über Abschlussbälle lief, in dem es um den neuesten Abschlussball-Trend ging. Viele städtische Highschools veranstalten inzwischen nämlich zwei getrennte Bälle: einen für die weißen Schüler, wo dann Eminem läuft, und einen für die schwarzen, wo Ashanti gespielt wird.
    Aber an der Albert-Einstein-Schule findet nur ein Abschlussball statt, weil die Albert-Einstein-Schule nämlich die kulturelle Vielfalt fördert, und auf unseren Bällen tanzen wir auf Eminem UND Ashanti.
    Während wir also weiter darauf warteten, dass Moms Infusion durchlief, guckten wir drei - Michael, Lars und ich - Fernsehen und schauten den Sanitätern zu, die immer wieder neue Patienten in die Notaufnahme einlieferten, und ich sagte beiläufig zu Michael: »Ach komm, das sieht doch eigentlich ganz lustig aus, oder?«
    Michael, der gerade auf die Sanitäter guckte und nicht auf den Fernseher, sagte: »Was? Mit einem Rippenspreizer mitten auf der Seventh Avenue den Brustkorb aufgestemmt zu bekommen? Nö, das

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