Prinzessin in Pink
am Asperger-Syndrom leiden, gesellschaftliche Außenseiter (ICH) , erreichen jedoch in Intelligenztests häufig überdurchschnittliche Ergebnisse (dann wohl doch nicht ich, aber eindeutig Lilly) . Viele Betroffene sind naturwissenschaftlich begabt und arbeiten gern mit Computern oder sind auffällig musikalisch. (O Gott! Michael! Nein, bitte nicht, Michael! Alle, nur nicht Michael!)
Symptome sind unter anderem:
• gering ausgeprägte nonverbale Kommunikation: kein oder wenig Augenkontakt, starrer Gesichtsausdruck, unbeholfene, schlecht koordinierte Bewegungen und merkwürdige Körperhaltungen (ICH! Und Boris!)
• Unfähigkeit, Freundschaften mit Gleichaltrigen zu schließen (absolut ich, aber auch Lilly)
• werden von Altersgenossen als »komisch« bezeichnet (ich krieg langsam Angst. Lana sagt mir praktisch täglich, wie »daneben« ich bin!!!)
• Mangel an Einfühlungsvermögen, fehlendes soziales Verantwortungsbewusstsein (LILLY!!!!!)
• beeinträchtigte Fähigkeit, Freude über das Glück anderer zu empfinden (LILLY!!!! Sie freut sich nie für irgendwen!!!!)
• reagieren mit Unruhe und Besorgnis schon auf geringfügige Änderungen des Tagesablaufs oder der Umgebung (GRANDMÈRE!!!! Und Dad!!!!! Und Lars und Mr G)
• ständiges nervöses Trommeln mit den Fingerspitzen, Händeringen, Kniewackeln und unkoordinierte Körperbewegungen (also das ist ja wohl eindeutig Boris, wie jeder, der ihn jemals Bartok hat spielen sehen, sofort bestätigen wird)
• Betroffene eignen sich oft wie besessen detaillierte Spezialkenntnisse in bestimmten Wissensgebieten an, z.B. Geschichte, Mineralien, Zugfahrpläne (und Abschlussbälle????? Was ist, wenn man von Abschlussbällen besessen ist? O Gott, ich
hab das Asperger-Syndrom! Ich habe eindeutig Asperger!!!!! Aber Sekunde mal, wenn ich es hab, dann hat Lilly es auch. Weil sie von Jangbu Panasa besessen ist. Und Boris ist von seiner Geige besessen. Und Tina von Liebesromanen. Und Michael von seiner Band. O mein Gott!!!!! Wir haben ja alle das Asperger-Syndrom!!!! Das ist schrecklich. Ob Mrs Gupta es weiß????? Moment… oder ist die Albert-Einstein-Schule in Wirklichkeit womöglich eine spezielle Asperger-Schule und wir haben es die ganze Zeit nur nicht gewusst? Aber ich werde die Bombe platzen lassen! Mia Thermopolis, die Rächerin aller Asperger-Patienten dieser Welt!)
• obsessives Interesse für Details und weniger fürs Ganze (keine Ahnung, was das heißt, aber es klingt nach MIR)
• immer wiederkehrende Verhaltensmuster, Neigung zu selbstzerstörerischem Verhalten (BORIS und der Globus!!!!!! Oder doch nicht… er hat ihn sich ja nur einmal auf den Kopf fallen lassen.)
Asperger-Patienten zeigen keine Anzeichen sprachlicher Zurückgebliebenheit (reden können wir alle gut) , auch die Neugier ist altersgemäß entwickelt (Lilly ist schon in Phase zwei und sie ist erst in der Neunten) .
Erstmals wurde das Asperger-Syndrom im Jahr 1944 von Hans Asperger diagnostiziert und als »autistische Psychopathie« bezeichnet. Die Ursache für die Störung ist nach wie vor unbekannt. Das Asperger-Syndrom ist möglicherweise mit dem Autismus verwandt. Es gibt zum heutigen Zeitpunkt keine Therapie und einige Betroffene betrachten die Störung nicht einmal als Behinderung. Bevor die Diagnose Asperger-Syndrom gestellt werden kann, sollten Verdachtsfälle einer eingehenden körperlichen und psychologischen Untersuchung unterzogen werden. (Lilly, Michael, Boris, Tina und ich müssen diese Untersuchungen dringend ALLE machen lassen!!!! Mein Gott, wenn ich mir vorstelle, dass wir vielleicht schon die ganze Zeit Asperger hatten, ohne es zu wissen!!!!! Hat Mr Wheeton es vielleicht gewusst und mir deshalb dieses Projekt zugeteilt? Das Ganze macht mir echt Angst …)
Dienstag, 6. Mai, zu Hause
Ich war eben bei Mom im Zimmer (Mr G macht gerade einen Not-Einkauf bei Grand Union, um ihr Häagen-Dazs-Nachschub zu besorgen) und habe sie aufgefordert, mir die Wahrheit über meinen Geisteszustand zu sagen.
» Mutter «, hab ich gesagt, um den Ernst der Lage zu unterstreichen. »Habe ich das Asperger-Syndrom oder nicht?«
Mom guckte gerade »Charmed« auf Video. Sie beharrt darauf, »Charmed« sei im Grunde eine feministische Serie, weil junge Frauen gezeigt werden, die ohne die Hilfe von Männern das Böse bekämpfen, und nimmt sich alle Folgen auf. Aber mir ist aufgefallen, dass die Mädchen a) das Böse oft in ziemlich knappen Tops bekämpfen und b) Mom besonders die Folgen gut
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